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Dunkelerde: Gesamtausgabe

Dunkelerde: Gesamtausgabe

Titel: Dunkelerde: Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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für immer hier oder was?”
    Sie hob in einer hilflos anmutenden Geste die Schultern hoch. „Woher soll ich das denn wissen?”
    „Okay, fassen wir zusammen: Dieser Mordbube hat einiges vor, was mit Sicherheit die Katastrophe verschlimmern wird. Ich bin hier, um das Schlimmste zu verhindern. Das ist das Erbe des alten Harald Magnus. Zwar gibt es für mich keine Rückversicherung mehr, zumindest nicht, wie er es für mich vorgesehen hatte, aber wir müssen das Kunststück schaffen, nicht nur meine Aufgabe zu erledigen, sondern dabei selber die Gelegenheit nutzen zu können, nach Hause zurück zu kehren. Nette Aussichten, wahrhaftig! Erscheint zwar alles völlig unmöglich, aber wie heißt es noch bei dieser abartigen Autowerbung: NICHTS ist unmöglich!”
    „Auch nicht auf Dunkelerde!”, rief Jule begeistert und riss die rechte Hand hoch. Pet tat es ihr gleich und sie schlugen beide ein, wie zu einem heiligen Schwur.
    Danach legten sie sich mit dem Rücken auf die Taue, die sie sich zu einer Art Bett geformt hatten und kuschelten aneinander, um ihre Sinne gemeinsam hinaus auf das Schiff zu schicken. Sie wollten wissen, was da vor sich ging. Nichts durfte ihnen entgehen, vor allem nichts, was für sie vielleicht von Bedeutung hätte sein können.
     
    *
     
    Stunden vergingen.
    Die SEEWOLF war mit gutem Wind in südliche Richtung gesegelt.
    Koschna zögerte noch, auf den Vorschlag des Magiers einzugehen. In der rechten Hand hielt er das goldene Amulett.
    Immerhin, ganz aus der Luft gegriffen konnten die Erzählungen des Magiers ja nicht sein. Irgendwoher musste das Gold, aus dem dieses Amulett geschmiedet war, schließlich stammen.
    „Hört her, ihr Männer!”, rief er schließlich. Er hielt das Amulett empor. „Dieses Gold stammt aus jenem Schatz, den ich bereits erwähnt habe und der in einer Ruinenstadt in Kreitska verborgen liegt. Jedenfalls sagt das unser Gefangener Barasch-Dorm. Und jetzt ist es an der Zeit, euch nicht nur den Rest zu erzählen, sondern auch, eure Meinung zu hören, denn ich will nichts unternehmen, hinter dem nicht jeder von euch voll und ganz stehen kann.”
    Er legte eine kleine Kunstpause ein, während der er von seinen Leuten erwartungsvoll gemustert wurde. Der Magier indessen hielt sich mit starrem Gesichtsausdruck zurück.
    Dann fuhr Koschna fort: „Wir werden also zur Mündung des Üruschil segeln und dieser Mann hier”, Koschna deutete auf Barasch-Dorm, „wird uns zu jenem Ort führen, an dem er dies hier fand. Und damit er uns nicht hereinlegen kann, haben wir die beiden Grünschnäbel mit an Bord. Ihr werdet es nicht glauben, aber der Kerl hier hat enorme Fähigkeiten, mit denen er uns gefährlich werden könnte, doch die beiden Grünschnäbel können ihn gewissermaßen neutralisieren. Deshalb sind sie besonders wichtig für uns. Ich weiß, es gefällt euch nicht, dass wir alle drei brauchen, aber niemand bedauert das mehr als ich selber - sowieso!”
    Normalerweise hätten seine Leute mit Unglauben reagiert, denn dem Magier sah man nicht wirklich an, zu was er fähig war, aber inzwischen hatten sich die Vorgänge im Lagerraum des untergegangenen Seglers herumgesprochen. Dafür hatte vor allem Schusska Bogenschütze gesorgt. Außerdem hatte jeder von ihnen jene Aura gespürt, die sie davon abgehalten hatte, ebenfalls den Lagerraum zu betreten. Wahrscheinlich war inzwischen so viel noch hinzu gedichtet worden, dass die Leute einen gehörigen Respekt hatten  vor dem Magier - und im Grunde genommen heilfroh waren, die beiden Jugendlichen mit an Bord zu haben, mit denen sie sich gegen eventuelle Attacken seinerseits schützen konnten.
    Koschna konnte das nur recht sein. Vor allem führte es dazu: Ein Großteil der Männer war sogar regelrecht begeistert wegen den in ihren Augen klasse Aussichten.
    „Das hört sich endlich mal nach guter Beute an”, rief Proschta Schädelspalter und nicht nur Schauron Axtmann teilte seine Begeisterung. „Zu lange hat uns das Pech verfolgt, aber es scheint, als würden wir jetzt auf der Gewinnerseite stehen.”
    Als der erste Tumult sich gelegt hatte, meldete sich Schusska Bogenschütze zu Wort. Sein Gesicht wirkte grimmig, die Augen waren zu schmalen Schlitzen zusammen gezogen. Seine ausgestreckte Hand deutete auf Barasch-Dorm.
    „Ich traue diesem Burschen nicht. Er verfügt über dämonische Kräfte und um ehrlich zu sein, ich segle nicht gern mit jemandem an Bord desselben Schiffes, der offenbar in der Anwendung übernatürlicher Kräfte

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