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Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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Zukunft.
    Glücklicherweise schien Alicia guter Laune zu sein, als Vanessa ins Büro kam. Sie begrüßte sie mit einem freundlichen Lächeln und sagte: »Gut sehen Sie aus.«
    »Danke.« Der türkisfarbene Pullover gehörte zu Vanessas Lieblingskleidungsstücken.
    »Ich müsste mir dringend was Neues kaufen. Guy und ich gehen auf einen Silvesterball, und ich habe nichts Passendes anzuziehen. Andererseits habe ich aber auch nicht genug Geld, um mir ein Kleid zu kaufen, das ich wahrscheinlich nur einmal tragen werde.«
    Vanessa setzte sich an ihren Schreibtisch. »Ich habe ein rotes Dior-Kleid, das ich Ihnen leihen könnte. Jim hat es mir vor Jahren geschenkt, aber es hat einen klassischen Schnitt, der nie aus der Mode kommt.«
    Alicia spitzte nachdenklich die Lippen. »Ich bin eigentlich nicht so der rote Typ, aber vielen Dank für das Angebot.«
    »Keine Ursache.« Irgendwann würde sie das Dior-Kleid wohl doch weggeben müssen. Sie hatte ohnehin vor, nach dem Weihnachtsfest Johnnys Sachen durchzusehen und alles auszusortieren, was ihm zu klein geworden war.
    »Haben Sie schon alles für Weihnachten vorbereitet?«, fragte Alicia.
    »Fast. Ich muss nur noch ein paar Geschenke kaufen und ein bisschen backen.«
    »Ich hoffe, Sie bringen am Freitag wieder Ihre leckeren Muffins mit.«
    Vanessa lächelte. »Wenn Sie die mit Zimt und Rum meinen, können Sie sich freuen. Ich hatte ohnehin vor, am Donnerstagabend welche zu backen.«
    Am Freitagnachmittag fand im Büro eine Weihnachtsfeier statt, zu der traditionell jeder etwas zu essen mitbrachte.
    »Wahrscheinlich kriegen wir keine weiße Weihnacht. Es ist kaltes, trockenes Wetter angekündigt«, sagte Alicia.
    »Mir soll’s recht sein. Bei Schnee geht schließlich niemand vor die Tür, um sich Häuser anzusehen.«
    In dem Moment kam Christian herein. Sein Haar war vom Wind höchst attraktiv zerzaust, und das Funkeln seiner rauchblauen Augen wärmte Vanessa bis in die Zehenspitzen.
    »Guten Morgen«, sagte er zu Alicia, dann, an Vanessa gewandt: »Auch dir einen guten Morgen.«
    Fühlte sich so Liebe an? Dass es einem beim bloßen Anblick des anderen den Atem verschlug? Vanessa konnte sich nicht erinnern, jemals etwas Vergleichbares empfunden zu haben, und irgendwie fürchtete sie, dass es mit keinem anderen Mann je wieder so werden würde.
    »Sollen wir gleich los?« Sie kam hinter dem Schreibtisch hervor.
    »Auf jeden Fall.«
    Kurz darauf stiegen sie in Vanessas Auto, um zu dem großen Haus auf dem Felsvorsprung zu fahren. »Ich fand’s schön gestern Abend«, sagte Christian, als sie unterwegs waren.
    »Wir auch. Johnny mag dich.«
    Er grinste. »Ich bin aber auch echt ein netter Typ.«
    »Ich weiß.« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. »Nur weil dein Vater seine Sache schlecht gemacht hat, heißt das noch lange nicht, dass du auch ein schlechter Vater wärst, Christian.«
    »Im Prinzip weiß ich das, trotzdem habe ich seit jeher das Gefühl, dass ich den Erwartungen eines Kindes nie gerecht werden könnte.«
    Sie lächelte. »Das ist ja das Tolle an Kindern. Das Einzige, was sie erwarten, ist Liebe. Wenn man sie liebt, ergibt sich alles andere von selbst.«
    »Woher bist du nur so klug?«, fragte er mit neckendem Unterton.
    Sie lachte. »Glaub mir, was du Klugheit nennst, ist das Ergebnis von tausend Fehlern, die ich gemacht habe.«
    »Ist das nicht immer so? Das Leben, ein immerwährender Lernprozess?«
    Als sie ihr Ziel erreicht hatten, holte Vanessa ihr Mobiltelefon aus der Handtasche und rief im Büro an. »Alicia, wir sind jetzt beim Haus von Mr. und Mrs. Walters. Ich melde mich wieder, wenn wir hier fertig sind.« Damit ließ sie das Telefon in die Handtasche fallen.
    »Es liegt wirklich wunderschön«, sagte Christian, als sie auf die Haustür zugingen. Hier oben waren keinerlei Stadtgeräusche zu hören, nur das leise Rauschen des Windes.
    »Auf jeden Fall liegt es einsam. Das Grundstück erstreckt sich über den ganzen Gipfel, es wird also nie Nachbarn geben.« Vanessa schloss die Tür auf, und sie gingen hinein.
    »Ganz schön warm hier drin.« Christian zog seine Lederjacke aus und legte sie auf den Boden direkt hinter der Tür. Vanessa tat es ihm gleich und nahm sich vor, den Thermostat zu überprüfen. In dieser Jahreszeit konnte man die Heizung nicht komplett abschalten, sonst würden die Leitungen einfrieren, aber derart brauchte man nicht zu heizen.
    Wie immer konzentrierte sich Christian während des Rundgangs auf die Holzarbeiten und die Bauweise.

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