Dunkelheit soll dich umfangen: Thriller (German Edition)
»Schön«, murmelte er, als sie die Küche betraten. »Wow«, sagte er, als er die riesige Mikrowelle sah. Vanessa musste lachen.
Im oberen Stockwerk inspizierte er jedes Zimmer und jeden Wandschrank. Im sogenannten Elternschlafzimmer trat er an die Fensterfront und schaute hinunter auf den großen Teich, der in der Wintersonne glitzerte. Die kahlen Bäume sahen aus wie Skelette, die ihre Arme in die Luft reckten.
»Du sagtest, das Gelände da unten sei ein Greenway?«
»Ja. Und deshalb darf dort niemand bauen.«
Christian drehte sich zu Vanessa um, Sehnsucht stand in seinen Augen. »Es ist verrückt«, sagte er und machte einen Schritt auf sie zu. »Es ist verrückt, wie sehr ich dich in der letzten Woche vermisst habe.«
Vanessa wurden die Knie weich. »Es ist verrückt, wie traurig ich war, als ich dachte, dass ich dich nie wiedersehen würde.«
Er stand jetzt dicht vor ihr, starrte auf ihre Lippen, die sich bereitwillig öffneten.
»Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mir wünsche, dich zu küssen«, sagte er, und seine tiefe Stimme klang heiserer als sonst.
»Was hält dich davon ab?«, fragte sie. Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er ihren Mund mit einem Kuss verschloss. Im selben Moment wurde Vanessa von einer Erregung erfasst, deren Intensität sie beinah erschreckte.
Seine Hände glitten unter ihren Pullover. Sie sehnte sich danach, seine Hände auf ihrem nackten Rücken, auf ihren Brüsten zu spüren. Überall zu spüren.
Und sie wollte seine Haut spüren. Ohne ihre Lippen von seinem Mund zu lösen, tastete sie nach den Knöpfen an Christians Hemd und fing an, sie zu öffnen. Sie wollte ihn – hier und jetzt.
Vanessa hatte keine Angst, dass jemand sie überraschen könnte. Den einzigen Schlüssel hatte sie, und die Besitzer wohnten in einer anderen Stadt. Nichts konnte sie daran hindern, sich hier und jetzt zu lieben, außer ihren Hemmungen, und die hatte Vanessa in dem Moment abgelegt, als Christian angefangen hatte, sie zu küssen.
In fliegender Hast rissen sie einander die Kleider vom Leib und ließen sich auf den weichen Teppichboden fallen.
Sie war bereit für ihn, sie brauchte ihn, wollte ihn mehr als alles andere auf der Welt.
Er glitt in sie hinein und schob die Hände unter sie, um noch tiefer in sie einzudringen. Er nahm sie mit kurzen, schnellen Stößen, die Adern an seinem Hals schwollen an, und seine rauchblauen Augen waren schwarz vor Erregung.
Blind vor Ekstase nahm Vanessa nichts mehr wahr als seine Erektion, die sie gänzlich auszufüllen schien.
Sie erreichte den Höhepunkt, rief erstickt Christians Namen. Der Orgasmus erfasste sie wie ein Frühlingssturm, und sie klammerte sich an Christians Schultern, um nicht davon mitgerissen zu werden.
Sie atmete immer noch stoßweise, als sie durchs Fenster das ferne Schreien von Gänsen hörte. Es erinnerte sie an ihre Träume und ließ eine irrationale Angst in ihr aufsteigen.
Wieder klammerte sie sich an Christians Schultern, und als er ihren Namen rief und in ihr erstarrte, drohte ihre Panik sie zu überwältigen.
18
Das Marriott Hotel im Zentrum von Kansas City war weihnachtlich dekoriert. An der Fassade des siebzehnstöckigen Gebäudes blinkten unzählige bunte Lichter, und in der Lobby stand ein fast vier Meter hoher Weihnachtsbaum, zum Dekor des Raumes passend, mit Schmuck in Blau und Gold behängt. Weihnachtslieder kamen aus unsichtbaren Lautsprechern, eine Hintergrundmusik, die das festliche Ambiente vervollkommnete.
Als Christian, Vanessa und Johnny die Lobby eine halbe Stunde vor Öffnung der Ausstellung betraten, hatte sich Jims Familie bereits in der Nähe der Bar versammelt. Vanessa stellte ihnen Christian vor und versuchte, dabei kein ungutes Gefühl zu haben. Es war schließlich nicht so, dass sie Jim betrog.
»Wo sind denn Brian und Garrett?«, erkundigte sie sich nach den beiden fehlenden Familienmitgliedern.
»Brian kommt gleich«, antwortete Dana. »Er musste noch arbeiten, hat mich aber vor zehn Minuten auf dem Handy angerufen, um zu sagen, dass er unterwegs ist.«
»Garrett müsste auch jeden Moment hier sein«, sagte Annette. »Er ist vor zwei Stunden von zu Hause weg, um vorher noch ein paar Besorgungen zu machen.«
Ein paar Minuten später trafen die beiden Männer nacheinander ein. Garrett ging sofort an die Bar und bestellte sich einen Drink.
»Heute ist dein großer Tag«, sagte Brian und lächelte Johnny an. »Bist du bereit, dich deinen Fans zu stellen?«
Johnny blickte
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