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Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
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der letzten zehn Tage und wagte jetzt auch zum ersten Mal eine ganz persönliche These. Jörg Klettners Tod und seine Zugehörigkeit zu einem Kinderporno-Ring hingen seiner Meinung nach eng zusammen. Die Tatsache, dass die pornographischen Dateien auf Klettners Rechner waren, legt den Verdacht nahe, dass auch bei COMPUB möglicherweise etwas über sie bekannt war, denn es konnte sich bei den Dateien unmöglich um das gesamte Archiv handeln. Da die Reaktion von Frau Kemmling bei ihrer Befragung schon so merkwürdig gewesen war, war davon auszugehen, dass sie zumindest etwas wusste und eventuell auf den gesicherten Festplatten bei COMPUB auch noch etwas existierte. Darum mussten sie sich kümmern. Auch der PC-Shop in Kettwig rückte wieder ins Interesse der Ermittlungsgruppe. Auch dort war die Reaktion der jungen Frau Ritter sehr merkwürdig gewesen und gab zumindest zu Spekulationen Anlass. Bis dahin hatte Maren immer genickt und auch Malte schien sich Franks Gedanken anzuschließen.
    „Was hat aber Claudia Hülst damit zu tun?“, fragte sie.
    „Keine Ahnung! Vielleicht war sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort.“
    „Vielleicht hat sie auch mitgemacht!“, warf Malte ein.
    Sie mussten diese Frage offen lassen. Es würde sich in den nächsten Tagen zeigen, wie Claudia Hülst in die Zusammenhänge passte.
    Plötzlich sagte Maren: „Ich muss gerade an die Enkelin von Frau Van Dresen denken. Ob sie auch auf diesen Bildern zu sehen ist?“.
    „Wie meinst du das?“, erwiderte Frank verwundert.
    „Nach dem, was uns Frau Van Dresen erzählt hat, kann es doch sein, dass Klettner versucht hat, auch dieses Mädchen zu Fotos zu überreden.“
    Die drei verabredeten für den Montag folgendes Vorgehen: Maren sollte Tochter und Enkelin von Frau Van Dresen besuchen, Reinhard und Malte sollten erst COMPUB und dann dem PC-Shop in Kettwig einen weiteren Besuch abstatten und dabei sehr direkt vorgehen. Frank wollte bei der Durchsuchung der Wohnung dabei sein, in der nach Steffies Aussage die Fotos und Videos mit ihr gemacht worden waren.
    Als sie sich gegen halb zehn in den privaten Restsonntagabend verabschiedeten, spürte Frank Marens Hand, mit der sie kurz über seinen Rücken gestreichelt hatte. Dann war sie durch die Tür, und er lächelte ihr nach.

Montag 15. April 2002
    Im Besitz des Durchsuchungsbefehls waren sie um halb neun am Montagmorgen. Etwa eine halbe Stunde später meldete ein bewaffneter Polizist Britta, dass er und sein Kollege bereit seien. Außer Frank, der sofort Brittas Einverständnis für seine Anwesenheit bei der Aktion bekommen hatte, waren noch zwei weitere Kollegen aus ihrer Gruppe anwesend. Es handelte sich bei ihnen um einen jungen Kollegen Ende zwanzig namens Andreas und einen, der etwa in Franks Alter war, namens Fabian. Beide kannte er von vorherigen gemeinsamen Einsätzen. Zu sechst machten sie sich in zwei Wagen auf den Weg. Natürlich war auch Sabine mit ihrem Kollegen Gregor dabei, die in dem Wagen der Spurensicherung folgten.
    Wie immer vor derartigen Einsätzen spürte Frank ein heftiges Kribbeln. Sie standen im Hausflur vor der betreffenden Wohnung und es wurde ernst. Auf dem Schild unter der Klingel lasen sie den Namen „Stefan Kleine“. Im Vorfeld hatte man sich versichert, dass das Haus keinen Hinterausgang hatte und dass auch die Wohnung nicht über einen anderen Weg zu verlassen war als durch die Tür, vor der sie jetzt standen. Alle trugen eine kugelsichere Weste. Die beiden bewaffneten Beamten sicherten die Haustür. Andreas und Fabian, die ihre Dienstwaffen gezogen hatten, standen links und rechts von der Wohnungstür. Britta stand unmittelbar vor der Tür und betätigte den Klingelknopf, während sich Frank – auf Anweisung von Britta – im Hintergrund hielt. Sabine und Gregor hielten sich einen Treppenabsatz tiefer auf. Die Türglocke war laut, aber hinter der Tür erfolgte keinerlei Reaktion. Britta klingelte nocheinmal, und als auch diesmal nicht geöffnet wurde und hinter der geschlossenen Tür kein Geräusch zu hören war, gab sie Andreas ein Zeichen, der innerhalb von wenigen Sekunden die Tür öffnete. Routiniert sicherten die Beamten die Räume, hatten aber schnell festgestellt, dass sich in der Wohnung tatsächlich niemand aufhielt. Fabian und Andreas steckten ihre Waffen ein und riefen Britta, Frank und den Beamten der Spurensicherung zu, dass die Wohnung sicher war. Mit großer Konzentration und Ruhe durchsuchten die Beamten die Zimmer. Aus einer Anzahl von

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