Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition)

Titel: Dunkelkammer: Frank Wallerts erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Jahn-Nottebohm
Vom Netzwerk:
selbstständig zu machen. Er verließ COMPUB ohne Abfindung, schließlich hatte
er
ja gekündigt.
    „Soviel zu seiner Kündigung bei uns.“, schloss Frau Kemmling. „Wenn er nicht gekündigt hätte, hätten wir ihn irgendwann gefeuert!“
    Der Partner von Jörg Klettner bei COMPUB hieß Stefan Kleine.
    Im PC-Shop in Essen-Kettwig hatten Malte und Reinhard Jenny Ritter angetroffen. Auf der Fahrt nach Essen hatten die beiden Beamten über Funk den Fahndungsaufruf bezüglich Stefan Kleine gehört. Aus einer Eingebung heraus hatte Malte Jenny gegenüber nach Kleine gefragt und eine überraschende Antwort erhalten. Stefan Kleine war Jenny gut bekannt. Sie bezeichnete ihn als „guten Freund“ ihres Bruders. Er war einen Tag nach der Abreise ihres Bruders zum letzten Mal bei ihnen im Betrieb und hatte sich nach Tobias Ritter erkundigt. Einer oberflächlichen Beschreibung zufolge, um die sie Malte gebeten hatte, trug Kleine einen Vollbart.
    Frank griff in seine Jacke und fischte das Foto aus Kleines Wohnung aus der Innentasche. Er reichte es Maren.
    „Fahr zum Krankenhaus und zeig das Bild Martina Siebert. Ich fresse einen Besen, wenn der nicht den Toyota gefahren hat!“
    ***
    Robert Lachner hatte es nicht eilig. Er schlenderte nach einem guten Essen, zu dem er bei seiner Mutter eingeladen war, die Straße entlang und näherte sich seinem Ziel. Er hatte bereits die Hand in der Hosentasche, um den Hausschlüssel zu ziehen, als er sah, dass die Haustür nicht richtig geschlossen war. Er drückte sie auf und stieg die Treppen hoch. Auf dem zweiten Treppenabsatz durchfuhr ihn ein Schreck. Gleichzeitig hörte er, wie die Haustür unten wieder geöffnet wurde. Er bemühte sich ruhig zu bleiben und ging an der Wohnungstür vorbei. Über sie hinweg spannte sich diagonal gelbes Klebeband und im Vorbeigehen konnte er eben noch erkennen, dass der rote Zettel, der mitten auf der Tür klebte, ein amtliches Siegel war. Unten hörte er die Tür wieder zuschlagen – es kam aber niemand die Treppe hinauf. Es war unmöglich, in die Wohnung zu gelangen. Er setzte sich einen Augenblick auf eine Stufe und atmete tief durch. Wenn die Polizei in der Wohnung gewesen war, dann hatten sie auch gefunden, was sie nicht finden sollten. In diesem Fall war Stefan Kleine entweder schon verhaftet, oder er würde gesucht werden. Wie, verdammt nochmal, konnte das passieren? Hatte jemand gequatscht? Er erhob sich wieder und ging langsam die Treppe hinunter. Diesmal schaute er etwas genauer hin, als er an Kleines Wohnungstür vorbei ging. Es handelte sich tatsächlich um ein Siegel der Staatsanwaltschaft. Also war die Wohnung polizeilich untersucht worden. War Stefan Kleine zu Hause gewesen und verhaftet worden? Hatte man die Dunkelkammer gefunden? Alle möglichen Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er musste versuchen, Kleine zu erreichen. Als er die Haustür wieder öffnete, wurde ihm der Weg von zwei Männern versperrt.
    „Wer sind Sie?“, fragte einer der beiden.
    „Wer sind
Sie
?“, entgegnete er und erschrak, als der Mann ihm seinen Dienstausweis zeigte.
    „Kriminalpolizei! Wer sind Sie?“
    Lachner nannte seinen Namen.
    „Können Sie sich ausweisen?“
    Robert Lachner zückte seinen Personalausweis und reichte ihn an die Beamten weiter.
    „Was wollten Sie in diesem Haus?“, wollte der jüngere Beamte nun wissen.
    „Ich habe einen Freund besuchen wollen. Der ist aber nicht da!“, erwiderte Lachner und spürte, dass seine Ruhe zurückgekehrt war. „Sie waren da drin, nicht wahr?“, fragte er mutig und wies mit dem Daumen Richtung Haustür. „Ich habe die Versiegelung gesehen. Was war los?“
    „Wollten Sie zu Herrn Kleine?“, entgegnete der ältere Beamte, ohne auf Lachners Frage einzugehen.
    „Zu wem?“, fragte er kühl zurück.
    „Ob Sie zu Herrn Kleine wollten!“
    „Ist das der Typ, dessen Wohnung Sie dicht gemacht haben?“, erkundigte sich Lachner, bekam aber wieder keine Antwort. „Nein, zu dem wollte ich nicht!“
    Währenddessen war der andere Polizist mit dem Ausweis zum Auto gegangen. Er kam zurück und händigte ihn Lachner wieder aus.
    „Zu wem wollten Sie?“, ließ Fabian nicht locker.
    Lachner stellte sich dumm oder taub oder beides.
    „Wie bitte?“
    „Wie heißt Ihr Freund, den Sie besuchen wollten?“
    In diesem Moment öffnete sich die Haustür und ein junger Mann lief beinahe auf Lachner auf, der keinen Augenblick zögerte und den Mann unter dem Ellenbogen fasste.
    „Da bist du ja!“, rief er und zog

Weitere Kostenlose Bücher