Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkelziffer

Dunkelziffer

Titel: Dunkelziffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
Vom Netzwerk:
natürlich und ihm zu sagen, dass die Polizei ihm auf der Spur ist.«
    »Sie verstehen sich darauf, Kinder zu entführen«, ergriff Nyberg wieder das Wort. »Es scheint sehr wahrscheinlich, dass Sie ihm geholfen haben, die Entführung zu arrangieren - und dass Sie gleichzeitig für ein gutes Alibi für sich selbst gesorgt haben. Sie wissen, wo die beiden sind. Sie wissen genau, welche wunderbar grenzüberschreitenden Aktivitäten in diesem Augenblick an einem einsamen Ort irgendwo tief im Wald stattfinden. Wo sind sie?«
    Carl-Olof Strandberg hatte sein Lächeln ganz und gar verloren. »Aber Sie können doch nicht glauben, ich hätte etwas mit dieser Sache zu tun«, sagte er mit einem Ausdruck, der unverstelltem Erstaunen zumindest ähnlich war.
    »Die Sache trägt Ihre Handschrift«, sagte Nyberg ruhig. »Sie hatten Ihre Festplatte entfernt, Sie wussten, dass wir kommen würden. Wenn wir sie nicht finden, wird sich die ganze Erniedrigung, die Sie zuletzt erlebt haben, wiederholen. Wir werden davon ausgehen, dass Sie der Kopf hinter allem sind. Und wir werden nicht nachgeben. Erzählen Sie jetzt von Sten Larsson. Wo ist er? Wo sind sie?«
    Strandberg schloss die Augen. Er saß eine Weile so da, ehe er antwortete: »Wäre ich an der Planung beteiligt gewesen, wäre ich dann so dusselig gewesen, Stens Computer in seinem Haus stehen zu lassen?«
    Gunnar, Sara und Lena sahen einander an. Alle waren wieder präsent, zu hundert Prozent.
    »Warum nicht?«, sagte Nyberg. »Sie waren ja auch dämlich genug, ihn anzurufen.«
    »Ich musste an seinen Computer, weil, wie gesagt, die Liste meiner Klienten darin war. Angerufen habe ich, um zu hören, ob er zu Hause ist. Und falls nicht, um ihm zu sagen, dass ich in sein Haus gehe. Ich weiß, wo er den Schlüssel hat. Aber es stimmt, dass ich ihn nicht erreicht habe.«
    »Nein«, sagte Svenhagen. »Dann hätten Sie zuerst bei ihm zu Hause angerufen. Sie haben auf dem Handy angerufen, weil Sie wussten, dass er nicht zu Hause war.«
    »Aber denken Sie doch nach«, sagte Strandberg mit zumindest einem Anflug von Verzweiflung in der Stimme. »Warum hätten wir den Computer, gesetzt den Fall, wir hätten konspiriert, in seinem Haus lassen sollen? Sie hätten ihn ja jederzeit holen können. Es war doch nur ein Zufall, dass Nyberg zuerst zu mir kam.«
    »Vielleicht war nicht genau geplant, wann es passieren sollte, und Larsson verfügt vielleicht nicht über Ihre Präzision beim Handeln. Aber als Sie begriffen haben, dass Larsson Ihren Plan realisiert hatte, haben Sie sofort reagiert«, sagte Sara Svenhagen.
    »Ich habe nichts mit Sten Larsson geplant! Er ist ein Bauerntölpel!«
    »Schreien Sie nicht«, sagte Gunnar Nyberg ruhig. »Sie wissen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir herausfinden, was Sie um jeden Preis verbergen wollten, und bis Larssons Festplatte rekonstruiert ist und wir Listen über alle Gespräche von und an Ihr und Larssons Handy haben.«
    »Dann werden Sie sehen, dass ich seit über einem Monat nicht mit ihm telefoniert habe. Ich weiß nichts von dieser Sache.«
    »Aber Sie gehören demselben Pädophilennetz an?«, sagte Sara Svenhagen. »Und das wollten Sie verbergen?«
    Strandberg schloss wieder die Augen.
    Sara Svenhagen fuhr fort: »Es gibt einen Unterschied zwischen Entführung - Vergewaltigung - Mord und dem Besitz von Kinderpornografie. Wollen Sie wirklich wieder wegen Entführung - Vergewaltigung - Mord in den Knast? Wo es vielleicht nur um ein paar Bilder in einem Computer geht?«
    »Ich habe gesehen, mit welcher Wucht Sie den Computer auf den Felsen geschleudert haben«, sagte Nyberg. »Sie taten es, obwohl ich meine Pistole auf Sie gerichtet hatte. Zerstören, was in dem Computer war, das war es wert, dafür zu sterben. Ich glaube immer noch, dass Sie hinter dieser ganzen Scheiße stecken. Sie sind ein Sadist und Mörder, der wieder gefoltert und gemordet hat.«
    »Nein«, sagte Strandberg mit geschlossenen Augen. »Nein.«
    »Doch«, brüllte Nyberg mit Donnerstimme. »Doch, Sie Teufel. Sie wissen, wo sie sind. Ich werde Sie erwürgen.«
    Strandberg warf sich zurück, sodass der Stuhl umfiel. Nyberg war zur Stelle und erhob sich über dem Liegenden wie ein Grizzly über seiner täglichen Mahlzeit. »Ich bringe Sie um!«, schrie er.
    »Helfen Sie mir«, schrie Strandberg. »Ich gestehe. Ich bin hingefahren, um die Festplatte zu zerstören, weil Spuren darauf sind.«
    Gunnar Nyberg kehrte still an seinen Platz am Kaffeetisch zurück. Bengtsson und

Weitere Kostenlose Bücher