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Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)

Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Begierde - Teil 1 - erotischer Psychothriller - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler , Henrik Moreau
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Er begeht Taten, an die er sich später nicht erinnern
kann. Ein ganz einfacher Bürger, der tagsüber seiner Arbeit nachgeht, womöglich
sogar ein Familienvater ist, wie Sie auch, aber dann, zu unkontrollierten Momenten und Zeiten, begeht er diese schrecklichen
Taten. Und sobald er wieder die Kontrolle über sich selbst hat, kann er sich in keiner Weise an seine Taten erinnern.
Vielleicht liest er gerade den Bild-Artikel und fragt sich, welch ein
Mann zu solch grausamen Taten fähig sein kann. Vielleicht empfindet er sogar
Ekel und Hass gegenüber unseren Täter.“
    „Hm
… interessanter Gedanke, doch erscheint mir das weit an den Haaren
herbeigezogen. Er wird sicherlich bei dem einen oder anderen Mord Verletzungen
oder andere Schrammen mitgenommen haben. Vielleicht wird sein Hemd mal kaputt
gegangen sein, oder seine Hose schmutzig. Das heißt doch: Spätestens, wenn er
wieder bei normalem Bewusstsein ist, wird er irgendeine körperliche Veränderung
an sich ausmachen und sich dann fragen, woher das kommt. Nein, nein, die Taten
sind geplant und gewollt. Bei dieser Handschrift macht alles andere in meinen
Augen keinen Sinn.“
    „Nun,
diese Theorie ist natürlich noch nicht ausgereift, zugegeben. Aber es
existieren durchaus gewisse Persönlichkeitsstörungen, die auch hierfür eine
Erklärung bieten könnten. Nehmen wir den Ansatz einer multiplen Persönlichkeit.
Die werden in der Regel durch frühkindliche Traumata erzeugt, meist durch vergleichsweise
grausame Erlebnisse, wie sie unser Täter hier praktiziert – Kindsmissbrauch,
ritueller Missbrauch und Ähnliches. Das könnte nicht nur die Art und die
Brutalität seiner Taten erklären, sondern auch eine fehlende Erinnerung, ja,
sogar das Fehlen von Spuren, die auf diese Tat hinweisen könnten. Jede dieser
„inneren Personen“ lebt für sich alleine, denkt und handelt. Und keine davon
weiß von der anderen. Es wäre also nur logisch, aus reinem Selbstschutz, wenn
die „böse Persönlichkeit“ sich selbst reinigt – bevor es dann irgendwann wieder
zum Wechsel der Persönlichkeit kommt. Ein paar wenige vergleichbare Fälle gibt
es in den USA. Eine Frau wurde für den Tod an ihrem Mann sogar freigesprochen,
weil sie es eben nicht selbst getan hat, sondern eine ihrer Persönlichkeiten –
wie man später feststellte. Ich halte das durchaus für möglich ...“
    „Das
könnte dann aber auch heißen, dass eventuell Sie oder ich der Täter sind?“,
antwortete Thomas, wobei er das Sie stärker betonte und danach für einen
Bruchteil einer Sekunde eine Pause einlegte, bevor er den Satz ganz aussprach. Verrate
mir dein Geheimnis , brannte es auf Thomas Zunge. Mahlberg verdrehte die
Augen, fast so, als hätte er einer schlechten Soap gelauscht. Thomas
verunsicherte diese abweisende Geste, zeigte dies aber nicht. Ist er der
Diskussion mit mir überdrüssig? , dachte er. Mahlbergs Blick fiel auf die
Pralinen.
    “Für
mich?“, fragte er höflich.
    „Oh,
ja. Zu gutem Wein gehören gute Pralinen“, erklärte Thomas schüchtern. Wieso
macht er mich nur so unsicher, ich bin doch ein dominanter Mensch, ein
Alphatier!
    „Als
könnten Sie meine Gedanken lesen. Zu Süßem kann ich einfach nicht Nein sagen.
Wie schon Forrest Gump richtig erkannte: Eine Schachtel Pralinen ist wie das
Leben, man weiß nie, was man bekommt, oder so ähnlich“, antwortete Mahlberg.
Sein überheblicher und ernster Gesichtsausdruck machte einem leichten Lächeln
Platz. Thomas rang sich ebenfalls ein Lächeln ab, fand die Bemerkung aber total
fehl am Platz.
               
Lass uns Tacheles reden …
    „Was
macht Ihre Verletzung?“, fragte Thomas, da er spürte, dass sein Namensvetter
nicht weiter über den Serienmörder sprechen wollte. Irgendetwas schien ihn
verstimmt zu haben.
    „Glück
im Unglück gehabt. In einer Woche darf ich das Krankenhaus verlassen.“
    „Und
der Wolf?“
    „Den
haben sie heute eingefangen. Kam heute früh in den Nachrichten. War aus dem
Münchener Zoo ausgebrochen. Ich hatte Glück, das ich nicht meinen Arm verloren
habe.“
    „Aus
dem Zoo. Und da sag noch mal einer, Zoos wären sicher“, antwortete Thomas.
               
Sicher, was ist schon sicher? Du? Der Tod? Nichts!
    „Wem
sagen Sie das … Und Sie, was verschlägt Sie hier her? Urlaub? Wir hatten ja
leider kaum Gelegenheit gehabt, im Auto zu reden.“
    „Ja.
Wir genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit. Wir waren schon letztes Jahr hier.
Und Sie?“
    „Ich
habe einen alten

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