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Dunkle Beruehrung

Dunkle Beruehrung

Titel: Dunkle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Matthias’ Handynummer, doch fast sofort ging die Mailbox an.
    »Hier Ro«, sagte sie nach dem Piepton. »Es ist Morgen, und ich bin angekommen. Ich ruf wieder an, wenn ich Drew aufgegabelt habe. Und ich mach mir Sorgen – geh nächstes Mal also ans Telefon, ja?«
    Sie schob das Handy in die Tasche und atmete verärgert aus. Das Prinzesschen mochte eine erstklassige Verschwörerin sein, aber sie würde Matt nichts tun – schon weil sie das nicht konnte, denn der Chef war sehr kräftig und schlau und würde sie sogar noch mit auf dem Rücken gefesselten Händen überwältigen. Und das Prinzesschen wollte ihn sicher nicht verführen, jedenfalls nicht körperlich. Sie beobachtete ihn, wie er sie beobachtete, und obwohl ihre Miene nie etwas verriet, sagten ihre Blicke doch alles.
    »Sieh den Tatsachen ins Auge: Die beiden sind drauf und dran, ein Paar zu werden, und damit musst du klarkommen«, sagte sie zu sich auf dem Weg zu ihrem Motorrad. »Sie hat Klasse, und er verdient sie. Aber sie wird ihn nie so gut bekochen wie ich.«
    Und natürlich verdiente sie ihn so wenig wie irgendeine zuvor.
    Rowan nickte einem älteren Mann zu, der an der nächsten Zapfsäule seinen Lexus betankte, und saß gerade wieder auf ihrem Motorrad, als das Handy klingelte.
    Sie ging ran, ohne erst aufs Display zu schauen. »Wird ja auch Zeit, Chef.«
    »Tut mir leid, aber ich bin nicht Ihr Chef«, erwiderte eine leise Frauenstimme. »Das ist nicht mal mein Telefon. Es gehört meinem Freund Andy.«
    Rowan sah aufs Display. Es zeigte Drews Handynummer. »Was gibt’s, Freundin von Andy?«
    »Ich möchte Sie nicht beunruhigen«, sagte die Frau, »aber seine Familie hat die ganze Nacht angerufen, um ihn zu erreichen. Zu Hause gibt es einen Notfall, und sie müssen sofort mit ihm reden, aber er hatte nur dieses Handy dabei, und ich weiß wirklich nicht, wo er ist. Ich dachte, ich versuche es bei einigen seiner Freunde – vielleicht können die ihm etwas von mir ausrichten.«
    »Netter Versuch, du Miststück«, erwiderte Rowan und sah auf ihre Uhr. Die Leute, die den Anruf überwachten, würden sie in zwei Minuten geortet haben.
    »Wie bitte?«, fragte das Mädchen zaghaft.
    »Ihr seid sonst doch auch nicht solche Stümper«, höhnte Rowan. »Das ist nicht sein einziges Telefon, er hat keine Angehörigen, und sein Name ist nicht mal Andy.«
    Ihr freundlicher Ton wurde forsch. »Mr Riordan steckt in großen Schwierigkeiten – er hat Firmeneigentum zerstört und die Vertraulichkeitsklausel seines Arbeitsvertrags schamlos verletzt.«
    »
Schamlos?
« Rowan sah mit Bedauern, dass ihr nur noch vierzig Sekunden blieben, denn das begann ihr zu gefallen. »Ein herrliches Wort – warst du auf der Schönsprechschule für Sekretärinnen, Herzchen?«
    »Wir nehmen an, dass Sie mit Mr Riordan befreundet sind«, fuhr die Frau gepresst und unfreundlich fort. »Wenn er eine lange Haftstrafe vermeiden will, muss er sofort zu GenHance zurückkehren. Vielleicht könnten Sie –«
    Rowan machte ein Klingelgeräusch. »Hoppla, die Zeit ist um. Richte Jonah Folgendes aus: Andy sagt, er soll sich ins Knie ficken.« Fünf Sekunden vor Fristablauf schaltete sie ihr Telefon aus, nahm die Batterie heraus und warf sie auf die Straße. Das Handy rieb sie sauber und versenkte es neben der Zapfsäule im Rückgabebehälter für Scheibenreiniger.
    Der alte Mann neben dem Lexus sah sie vorsichtig an. »Alles in Ordnung, Miss?«
    Rowan bleckte die Zähne. »Hab gerade erfahren, dass mein Freund mich betrügt.«
    »Dann ist er ein Idiot, Süße.« Er warf ihr einen bewundernden Blick zu, und kurz erahnte sie den hübschen jungen Mann von einst. »Den würde ich auf den Mond schießen. Und das Handy würde ich mir auch bezahlen lassen.«
    Diesmal lächelte sie ihn ungekünstelt an. »Oh ja, Sir. Der wird bezahlen. Garantiert.«

19
    Genaro hörte sich die aufgenommene Stimme des Mädchens zum dritten Mal an, schaltete aber aus, bevor sie ihre obszöne Botschaft für ihn aussprach.
    »Bestimmt hat sie das Handy gleich nach dem Telefonat zerstört, Sir, um zu verhindern, dass wir sie orten«, sagte Delaporte. »Wir wissen immerhin, dass sie sich in der Innenstadt befunden hat – sie ist also in Atlanta.«
    Er hatte schon vermutet, dass Riordan nicht auf eigene Faust gearbeitet hatte, doch die rasche Ankunft des Mädchens bedeutete, dass seine Leute gut organisiert waren. »Was konnten Sie aufgrund der Hintergrundgeräusche ermitteln?«
    »Das Piepen kam von einer Zapfsäule«,

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