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Dunkle Beruehrung

Dunkle Beruehrung

Titel: Dunkle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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Armen wieder.
    Matthias ließ nicht nach, sondern vögelte sie ihren langen Orgasmus hindurch und weiter durch das Zittern, das dem nächsten vorausging. Sie wand sich und wollte die Hände befreien, um ihn anzufassen, doch er drückte ihre Arme auf die Matratze, sodass sie der Gnade seines unermüdlichen Schwanzes ausgeliefert war. Jessa schlang ihm die Beine um die Hüften, stieß sich ihm entgegen und rieb sich an ihm, wo es nur ging.
    Als sie das zweite Mal kam, schloss ihre Scheide sich so fest um sein Glied, dass er noch ihr leisestes Pulsieren spürte, und ehe er sich widersetzen konnte, hatte sie ihn mit sich in die wunderbare Dunkelheit genommen.
    Ins
Zwielicht
.

20
    Matthias erfuhr in Jessas Armen die größte Lust seines Lebens. Ihr Körper nahm ihn in sich auf, obwohl das anfangs einiger Überredung bedurft hatte, und erlaubte ihm, ihr mit der ganzen Leidenschaft, die er empfand, zu huldigen. Und kaum war er gekommen, spürte er den Keim eines neuen Lebens. An diesem Tag und bei ihrem ersten Mal hatte er mit ihr seinen Sohn gezeugt.
    Er öffnete die Augen, um ihr Gesicht zu betrachten, und sah stattdessen Wildnis ringsum. Riesige alte Bäume, deren nackte, rußgeschwärzte Äste mit Eis überzogen waren, standen als Wächter und Zeugen dessen da, was einige Monate zuvor noch ein Kornfeld gewesen war. Schnee trieb vom Himmel und hüllte Dutzende Leichen ein – gefallene Barbaren, tödlich verwundet durch erfahrene Soldaten, die die besten Schwerter der Welt kunstvoll zu führen wussten; aber auch Römer, von Lanzen aufgespießt oder von Hunderten eilig angefertigter Pfeile durchbohrt.
    Matthias brauchte die Toten nicht zu zählen. Er kannte die Namen aller Römer, deren Leichen das alte Schlachtfeld übersäten. Aber er durfte nicht hier sein. Die Götter konnten doch nicht so grausam sein, ihn aus den Armen seiner Geliebten zu reißen und ihn an diesen Ort zu schicken. Er traute seinen Augen nicht, doch dann sah er, wie sich die einsame, gebeugte Gestalt eines Gefallenen erhob und über die Leichen von einem Mann zum anderen stolperte und nach der Kehle jedes Römers griff.
    Um im Königreich der Toten Leben aufzuspüren.
    Tanicus spähte über das Schlachtfeld hinweg in seine Richtung, doch Matthias wusste, dass er ihn nicht sah. Dennoch wollte er ihn rufen und warnen, bevor die Pfeile aus dem Wald geschwirrt kamen. Doch Tanicus stolperte weiter und widmete sich seiner trostlosen Aufgabe. Sein Atem wölkte weiß in der reglosen Luft, und Blut rann ihm aus einer Wunde an der Seite in roten Rinnsalen über ein Bein.
    Einmal mehr stand Matthias wie angewurzelt da und konnte nur zusehen, wie die Pfeile angeflogen kamen und den Römer trafen. Dann kletterten die Barbaren von den Bäumen und schlichen sich aus weiteren Verstecken. Einer überragte sie alle und ging mit ganz anderem Schritt als die Übrigen.
    Der Kurier aus Judäa, der ein Zenturio gewesen war und nun die Pelze und Wollsachen der Feinde Roms trug.
    Er ging zum auf die Knie gesunkenen Tanicus, hob die pelzumwickelte Sandale und trat den Römer um.
    »Ihr hättet im Lager bleiben sollen, Präfekt.« Er winkte seine Spießgesellen heran, die dem Römer die Rüstung nahmen, während der Kurier sein Schwert zog. »Habt keine Angst. Ich lasse Euch verbrennen, wie es Eure Religion verlangt, und schicke Euch mit Euren Männern ins Elysium.«
    Matthias tobte in stiller Wut, als der Verräter seinen Fuß auf den starken Hals des gestürzten Soldaten stellte und Tanicus das Schwert in die Brust stieß. Dann sah er, was der sterbende Soldat nicht sehen konnte: eine Grenzpatrouille, die von Süden her Richtung Schlachtfeld galoppiert kam. Der Verräter blickte mit angstverzerrter Miene auf und wollte sein Schwert aus dem toten Römer ziehen.
    Doch Tanicus hatte die Waffe mit letzter Kraft gepackt und hielt sie mit beiden Händen fest.
    Da ihnen keine Zeit blieb, rief der Verräter seinen Männern Befehle zu, und sie flohen zurück in den Wald. Erst als sie verschwunden waren, ließ Tanicus das Schwert wieder los. Seine aufgeschnittenen Hände fielen links und rechts in den Schnee und glitzerten blutig in der Sonne.
    Matthias wollte die Augen schließen, doch etwas ließ das nicht zu. Die Patrouille setzte den Barbaren in den Wald nach, und das Schlachtfeld lag wieder laut- und leblos da. Die Sonne raste über den Himmel, und schon dämmerte es. Plötzlich aber zuckten zwei Hände, ballten sich zu Fäusten und hoben sich, um das Schwert des Verräters ein

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