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Dunkle Beruehrung

Dunkle Beruehrung

Titel: Dunkle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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    NACHTRAG :
    Umstrittene Schriftrolle aus der Kaiserzeit als Fälschung enttarnt.
    Von Alphonso York
    Die sogenannte »Schriftrolle des Germanicus«, eine Botschaft aus dem ersten Jahrhundert der römischen Kaiserzeit, die auf einer Baustelle in Rom entdeckt worden sein soll, wurde von amerikanischen Fachleuten als Fälschung enttarnt. Nach einer weiteren Untersuchung hat ein italienisches Expertenteam sich diesem Befund angeschlossen.
    »Die Fälschung ist hervorragend ausgeführt, doch bei näherer Analyse fanden wir die Entdeckungen der Amerikaner bestätigt«, sagte Geno Zanella, der Leiter des italienischen Teams, zu Journalisten. »Diese Rolle ist in den letzten Wochen entstanden, nicht vor zweitausend Jahren.«
    Die amerikanischen Fachleute, deren Reise nach Rom von dem Biotechnologie-Unternehmen GenHance bezuschusst wurde, kommentierten ihre skandalösen Enthüllungen nicht, sondern veröffentlichten nur ihre Ergebnisse und kehrten dann in die USA zurück.
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bat Prof. Angelo Calabrese von der Universität Rom um eine Stellungnahme, doch die Hochschulleitung erklärte, er werde seit der Enttarnung der Fälschung vermisst. Zu seinem plötzlichen Verschwinden sagte der Universitätspräsident: »Angelo ist absolut integer. Wenn er die Rolle für echt befand, ist sie echt. Sie können sicher sein: Er wird alles erklären, wenn er wieder auftaucht.«
    Ein anderer Kollege, der anonym bleiben möchte, hat zu dem Skandal Folgendes zu sagen: »Ich denke, diese Amerikaner haben an dem Fund herummanipuliert. Vielleicht haben sie die Rolle sogar gegen eine Fälschung ausgetauscht, um sie uns zu stehlen.« Auf die Frage, warum Professor Calabrese am selben Tag verschwunden sein mag, an dem die Fälschung publik wurde, erwiderte sein ungenannter Kollege: »Nur er hatte die Rolle bereits untersucht. Ich denke, sie haben ihn umbringen lassen, um den Diebstahl zu vertuschen.«
    Die Ermittlungen der Polizei in Rom dauern an.

6
    Der mächtige Sturm verwirrte Jessa ebenso sehr wie das, was im Restaurant geschehen war. Beim Verlassen ihres Büros war es wolkenlos gewesen – und es hatte keinerlei Hinweis darauf gegeben, dass Bradford Lawson sie unter Drogen setzen und entführen wollte. Und nun war dieser seltsame Mann aufgetaucht und faselte davon, dass sie sterben würde.
    »Was?« Jessa sah in seine schönen, zornigen Augen, deren Farbe sie an alten Jade-Schmuck denken ließ. »Was reden Sie da?«
    »GenHance«, erwiderte er. Groß gewachsen und muskulös stand er da wie ein Preisboxer, der einen Schlag landen will: Kinn gesenkt, Arme aufwärts gebeugt, Fäuste geballt. »Die haben Sie hierher gelockt, um Sie zu entführen. Um Sie zu töten.«
    »Sie sind verrückt.« Jessa wich vor ihm zurück. »Hauen Sie ab.« Sie wandte sich an den Parkwächter. »Rufen Sie die Polizei –«
    Der Mann beugte sich vor und rammte ihr die Schulter fast so fest in den Bauch wie sie dem Kellner den Koffer. Ehe sie sich erholen oder ihn abwehren konnte, schwang er sie sich über die Schulter und rannte mit ihr – so sehr sie sich auch wand und um sich trat – zu seinem Wagen. Sie schrie um Hilfe und wehrte sich verzweifelt, aber er verfrachtete sie wie eine Stoffpuppe ins Auto.
    Bevor sie sich aus dem Beifahrersitz aufrappeln konnte, hielt er sie schon mit einem starken Arm nieder, warf die Fahrertür zu und fädelte sich in den Verkehr ein.
    »Lassen Sie mich raus!« Sie wollte sich befreien, zerrte mit kratzenden Fingern an seinem Arm und riss an der Tür, doch die war verriegelt. »Was soll das?«
    »Ich bringe Sie in Sicherheit.« Er wechselte die Fahrspuren bei erschreckend hohem Tempo. »Ich rette Ihnen das Leben.«
    Das Heck geriet auf der nassen Straße ins Rutschen, und sie schleuderten kurz, doch er gewann rasch die Kontrolle über den Wagen zurück.
    »So dürfen Sie nicht fahren.« Sie zog ihn am Arm. »Der Regen überflutet die Straßen. Das gibt einen Unfall.«
    Er sah in den Rückspiegel. »Dann gibt es eben einen.«
    Sie zwang sich zur Ruhe, atmete tief durch und musterte das Wageninnere. Die Tür war nicht verriegelt, sondern hatte gar nicht erst ein Schloss. Und die Scheiben waren nahezu schwarz getönt.
    »Sie können nicht raus«, fuhr er fort, ließ sie los und griff nach etwas, das sich rechts oberhalb von ihr befand. »Es gibt nichts, was Sie als Waffe einsetzen könnten. Ich tue Ihnen nichts.« Der Verkehr hatte nachgelassen, und der Mann zog ihr

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