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Dunkle Beruehrung

Dunkle Beruehrung

Titel: Dunkle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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zurück. »Die Käufer erwarten ganz bestimmte Ergebnisse. Ich habe in den letzten Jahren mit einigen Regierungen und Koalitionen zusammengearbeitet; falls das Transerum einen grundlegenden Mangel hat, ist nicht damit zu rechnen, dass sie Verständnis dafür haben oder höflich um Rückerstattung der Kosten bitten.«
    Ein Techniker unterbrach sie und gab Kirchner eine Liste.
    »Wir haben im Lager Inventur gemacht.« Der Genetiker sah auf das Blatt in seiner Hand. »Lawson hat nicht nur das Transerum gestohlen – auch das Ausgangspräparat fehlt.«
    »Das hat er sich gewiss nicht injiziert«, sagte Genaro.
    »Anderenfalls hätte er es bestimmt nicht geschafft, aus dem Gebäude zu kommen.« Kirchner zerknüllte die Liste. »Ohne das Ausgangspräparat können wir kein weiteres Transerum synthetisieren – sollte es zerstört sein, ist das Programm beendet.« Er warf Genaro einen vorsichtigen Blick zu. »Es sei denn, Sie besorgen wieder so ein Präparat.«
    »Die Quelle existiert nicht mehr.« Das war gelogen, doch er wollte weder Kirchner noch andere Mitarbeiter wissen lassen, wie er an das Präparat gekommen war. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Lawson ist kein völliger Idiot; er weiß, wie wertvoll die Substanz ist, und wird versuchen, sie zu verkaufen oder bei Verhandlungen als Faustpfand zu benutzen. Bearbeiten Sie den Neuzugang erst mal nicht weiter, und wir tun, was wir können, damit Lawson am Leben bleibt.« Er sah zu den Technikern an ihren Laborplätzen hinaus. »Ich schicke Ihnen die Ingenieure hoch, damit sie den Erprobungsraum umrüsten. Aber eines noch: Ist in letzter Zeit jemand, der nicht zum Labor gehört, hierher gekommen oder hat mit Ihnen über unsere Ankäufe geredet?«
    Kirchners Miene wurde verschlossen. »Wie ich Sicherheitschef Delaporte schon erklärte: Unbefugten ist das Betreten des Labors verboten. Und ich diskutiere die Ergebnisse dieser Arbeit nicht mal mit meinen Leuten – Fragen von Außenstehenden würde ich also erst recht nicht beantworten.« Seine kalten Augen wanderten umher. »Sollte der Werksschutz versagt haben, trägt diese Abteilung dafür keine Verantwortung.«
    Genaro nickte. »Danke, Doktor.«
    Er verbrachte die nächste Stunde in seinem Büro und studierte die Ergebnisse von Lawsons medizinischen Tests und die Vorausberechnungen hinsichtlich des TranseruMs
    Delaporte klopfte einmal und steckte den Kopf zur Tür herein. »Entschuldigen Sie, dass ich störe, Sir, aber ich muss mit Ihnen sprechen.«
    Genaro winkte ihn herein und legte seine Unterlagen beiseite. »Geht es um die Polizistin?«
    »Nein, Sir, das habe ich erledigt und mich wieder an meine Arbeit gemacht. Wir haben schon wieder eine veränderte Lage.« Sein Sicherheitschef zog ein Stofftaschentuch hervor, entfaltete es und legte es auf Genaros Schreibtisch. In der Mitte lag ein USB -Stick mit hoher Speicherkapazität. »Den hat der Hausmeister auf der Herrentoilette gefunden – an die Rückseite einer Kloschüssel geklebt. Ich habe die Dateien auf einen Stick gleichen Typs kopiert und die Datenträger ausgetauscht.«
    Genaro rührte den Stick nicht an. »Was ist da drauf?«
    »Interne Notizen, Beschaffungsberichte, Informationen aus der Buchhaltung und Transportpläne – alles aus den letzten fünf Wochen«, so Delaporte. »Und auch alle unsere Unterlagen über Bellamy. Das erklärt vielleicht, warum sie geahnt hat, dass wir sie uns schnappen wollten. Jemand, der hier arbeitet, könnte sie gewarnt haben.«
    »Möglich.« Genaro betrachtete den USB -Stick. »Haben Sie daran oder in der Toilette DNA -Spuren oder Fingerabdrücke gefunden?«
    Delaporte schüttelte den Kopf. »Bisher hat niemand versucht, das Duplikat mitzunehmen, aber wir überwachen alle, die rein- und rausgehen. Die Toilette ist öffentlich zugänglich – vielleicht will der Dieb die Daten auf diesem Weg einem Kurier zuspielen.«
    Genaro wurde nachdenklich. »Dieser Dieb macht sich nicht die Mühe, die von ihm gestohlenen Dateien zu verschlüsseln, legt aber großen Wert darauf, keine Spuren zu hinterlassen. Was sagt Ihnen das?«
    »Er weiß, dass wir die Fingerabdrücke aller Mitarbeiter gespeichert haben«, erwiderte Delaporte.
    »Sofern er auch nur ein Spatzenhirn besitzt, hat er die Abdrücke in seiner Personalakte längst ausgetauscht.« Genaro benutzte das Taschentuch, um den Stick zu nehmen und daran zu riechen. »Nein, diesem Mann geht es nur um eins: Er will nicht die kleinste DNA -Spur hinterlassen. Und erraten Sie, warum,

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