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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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hat mir gerade erzählt, wie schockiert er über den Angriff ist, und dass er keine Ahnung hat, wo du, Maximus und Shrapnel sind.«
    Dieses verkokelte Ding war Tolvai?
    »Kannst du mal aufhören, ihn, äh, zu verhören?«, sagte ich diesmal laut. »Ich habe für einen Tag genug eklige Sachen gesehen.«
    Vlad ließ den gegrillten Vampir zu Boden fallen und trat mit einem gestiefelten Fuß zu, um ihn niederzuhalten. »Zwingt man dich, mir falsche Angaben zu machen? Versucht Szilagyi, mich in einen Hinterhalt zu locken?«
    Allmählich dämmerte es mir. Übers Handy konnte er meine Gedanken nicht lesen, und ich hatte vorher noch nie per Telefon Kontakt zu ihm aufgenommen
    Diesmal antwortete ich ihm in Gedanken. Nein, niemand zwingt mich. Als ich bei Tolvai zufällig eine Verbindung zu Szilagyi hergestellt hatte, habe ich ihm gesagt, ich würde die Seiten wechseln, damit er Marty nichts tut. Er hat mir nicht geglaubt, und nach dem Angriff hat er mich und Marty durch einen Vampir namens Fleischer – den du anscheinend vor langer Zeit verstoßen hast – irgendwohin bringen und foltern lassen, um herauszufinden, ob ich die Wahrheit sage. Langer Rede kurzer Sinn: Fleischer und die anderen sind jetzt tot.
    »Das ist jetzt sieben Stunden her«, platzte es aus ihm heraus, während er mit brutaler Gewalt seinen Absatz in Tolvais Körper rammte. »Die ganze Zeit über habe ich nichts von dir gehört. Warum hast du keine Verbindung zu mir aufgenommen, als du gefoltert wurdest?«
    Ich schloss die Augen und antwortete ihm wieder in Gedanken, auch wenn sie heftiger waren als die Worte, die ich gewählt hätte.
    Ich war mindestens die halbe Zeit über bewusstlos. Als ich zu mir kam, dachte ich, ich würde sterben, und wollte nicht, dass du es mitbekommst, wenn du nichts daran ändern kannst.
    Er sagte nichts, doch die Flammen auf seinen Armen verloschen allmählich, bis nur noch ein feines Rauchfähnchen blieb.
    »Aktiviere das GPS des Handys«, sagte er schließlich.
    Marty reichte es mir. Er hatte anscheinend schon alles Nötige getan, während wir uns mental unterhalten hatten. Ich brach die Verbindung lange genug ab, um abzulesen, wo wir waren, und nahm sie dann wieder auf, um Vlad Bericht zu erstatten.
    »West-Rumänien, ein Dorf namens Leurda in der Nähe des Flusses Motru. Halte nach einem Pferdestall mit einem toten Vampir davor Ausschau.«
    »Ich schicke sofort jemanden«, verkündete er.
    Tolvai begann wieder in der fremden Sprache zu sprechen. Entweder weinte er, oder seine Stimmbänder waren noch nicht wieder ganz verheilt, denn er klang nicht im Mindesten so herrisch wie in meiner Erinnerung.
    »Wenn das kein Geständnis ist, lügt er«, sagte ich zu Vlad. »Er hat Szilagyi verraten, wo ich war, mich während des Angriffs bewacht und dann Fleischer übergeben.«
    »Oh?« Vlads Fuß ging nieder wie eine Abrissbirne. Ein verkohltes … Stück brach von Tolvai ab und schlidderte durch den Raum.
    »I… ich weiß nicht, ob noch jemand am Leben ist«, meinte ich, vor schlechtem Gewissen wegen Maximus, Shrapnel und den anderen stammelnd.
    Vlad sah auf und seufzte. »Du hast es geschafft, meinen Feind aufzuspüren. Meine Männer waren darauf gefasst, dafür zu sterben, doch so Gott will, sind sie noch am Leben. Wenn ja, werde ich sie finden und befreien. Jetzt lass dir von Marty berichten, wo Szilagyi ist.«
    »Wo ist Szilagyi, Marty?«, fragte ich.
    »Burg Poenari, in einem Felsversteck unter dem Turm.«
    Ich gab die Informationen an Vlad weiter, überrascht zu sehen, wie seine Miene sich verdüsterte. Wieder schossen ihm Flammen die Arme hinauf, und ein nicht vorhandener Wind ließ ihm das Haar in braun-schwarzen Wirbeln ums Gesicht wehen.
    »Was ist? Wohnt dort ein Freund?« Wie schlimm, wenn noch ein anderer Verbündeter mit Szilagyi unter einer Decke steckte.
    »Nein.« Vlads Worte troffen vor Säure. »Dort habe ich einst gewohnt.«
    Obwohl man am Geruch erkennen konnte, dass in dem Stall früher Pferde gestanden hatten, waren zu Martys Betrübnis alle Boxen leer. Da man ihm das Blut abgezapft und ihn eine Woche hatte hungern lassen, hätte er tatsächlich ein ganzes Pferd verputzen können, sodass ich dann doch froh war, dass keines dieser schönen Geschöpfe hier war.
    Wir waren allerdings nicht mehr in den Stallungen. Wir befanden uns etwa einen Kilometer entfernt in Fleischers Auto, die Heizung voll aufgedreht. Er hatte den Wagen unter einer nahen Baumreihe geparkt, von wo aus wir einen guten Blick auf den Stall

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