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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Fahr langsamer, sonst verpasst du die Abzweigung.«
    Ich drosselte mein Tempo und bog in die zur Burg Poenari führende Straße ein. Abseits der Hauptstraße war die Beleuchtung spärlich, bis es schien, als hätte die Dunkelheit uns verschluckt. Das enge Sträßchen, die hohen Bäume und das steile Gelände schienen uns davon abzuraten, weiter vorzudringen, aber ich trat trotzdem aufs Gas. Die bedrohliche Atmosphäre war uns von Nutzen. Am Tag war die Burg von Touristen bevölkert, aber so spät in der Nacht glaubte ich kaum, dass noch jemand da war außer Szilagyi und den Leuten, die sich mit ihm in Räumen verbarrikadiert hatten, die ausgehoben worden waren, bevor Bram Stoker die ersten Worte von Dracula zu Papier gebracht hatte.
    »Sag mir, wenn wir nah genug sind.«
    Wir konnten nicht direkt zur Burg fahren. Erstens stand sie auf einem steilen Felsen, sodass man über tausend Treppenstufen überwinden musste, um sie zu erreichen. Zweitens wollten wir Szilagyi unser Kommen nicht ankündigen. Noch nicht.
    Nach etwa einer halben Stunde sagte Marty: »Fahr rechts ran.« Ich tat es – direkt in einen Graben, so wie das Vorderteil des Wagens wegsackte.
    »Ich kann nichts dafür«, protestierte ich, bevor er etwas sagen konnte. »Ich habe nichts gesehen bei all dem Schnee!«
    Ich glaubte ihn leise »Frau am Steuer« murmeln zu hören. Dann begegnete er meinem Blick, und seine Augen wurden grün.
    »Bereit, Kind?«
    »Ja«, sagte ich, leise, aber bestimmt.
    Ohne ein weiteres Wort nahm er eins von Fleischers Messern, schnitt sich in die Handfläche und hielt sie mir entgegen. Ebenso stumm ergriff ich sie und schluckte die dunkelrote Flüssigkeit. Kaum hatte ich sie aufgenommen, flammte der schwach pochende Puls der Macht in mir wieder auf.
    Auf dem Weg hierher hatten wir nur einmal Rast gemacht; an einer Tankstelle, wo ich mit Fleischers Geld den Tank aufgefüllt und Marty auf seine Art bei zwei Angestellten und einem Autofahrer aufgetankt hatte. Alle drei erinnerten sich hinterher an nichts, und Martys Wangen sahen richtig rosig aus. Er wusste, dass er für mich noch etwas extra brauchte.
    Noch zweimal schnitt Marty sich in die Handfläche. Ich wusste, dass ich genug hatte, als der herbe Geschmack süßer zu werden begann und meine Haut von der in mir pulsierenden Elektrizität juckte. Meine Müdigkeit verschwand, ersetzt durch eine erfrischende Mischung aus Erregung und Entschlossenheit.
    Ich zog den rechten Handschuh aus und wischte mir über den Mund. Kaum etwas Rotes war an meiner Hand, als ich sie ansah.
    »Also los«, sagte ich, verließ das warme Wageninnere und trat in die kalte, verschneite Dunkelheit hinaus.
    Die Burg Poenari thronte so stumm und einschüchternd wie ein großer Steindrachen auf einem steilen Felsen. Von meinem Standpunkt aus wirkte es, als würden ihre Mauern dem rohen Gestein entspringen. Nur eine enge Straße wand sich durch das Tal. Um zur Burg zu gelangen, musste man einen Steilhang hinauf, an dem ein falscher Schritt schlimmste Folgen haben konnte. Sie ohne Bulldozer oder andere Maschinen zu bauen musste ein Unternehmen von unvorstellbarem Ausmaß gewesen sein. Obwohl sie fast nur noch aus Ruinen bestand, hatte die Burg noch die Macht, den Besucher zu beeindrucken … und einzuschüchtern.
    Hier hatte Vlad gelebt, bevor er zum Vampir geworden war. Er hatte die Instandsetzung beaufsichtigt und in dem riesigen Wald, der sie umgab, gekämpft, als er noch ein ganz gewöhnlicher Sterblicher gewesen war. Natürlich war seine Zähigkeit selbst damals schon legendär gewesen. Womöglich war sie es, die den Vampir Tenoch dazu getrieben hatte, ihn aufzusuchen und zu verwandeln. Ich würde es nie erfahren. Vlad hatte gesagt, Tenoch hätte sich bald darauf umgebracht. Hoffentlich nicht aus Bedauern darüber, Vlad nahezu unsterblich gemacht zu haben.
    Tief unter der Burg verlief der Fluss Arges. Hier hatte Vlad vor Jahrhunderten den leblosen Körper seiner Frau geborgen, ein Vorfall, der ihn so einschneidend verändert hatte wie die Verwandlung zum Vampir. Aber ich war hier nicht auf einer Sightseeing-Tour oder um mit den Händen über Steine zu fahren, die mehr Wissen über Vlad enthielten als alle historischen oder fiktionalen Bücher, die je über ihn geschrieben worden waren. Ich war hier, weil zwischen dem Fluss und seinem ehemaligen Zuhause, versteckt von Bäumen und zerklüfteten Felsen, der Eingang zum Fluchttunnel lag.
    Rache, heißt es, genießt man am besten eiskalt. Und Szilagyi hatte

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