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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Fleisch getrieben wurden … Marty und ich in einem Kofferraum, er mit Silber bewegungsunfähig gemacht, ich mit einem Strick … Eine große, in Pastelltönen gehaltene Halle, verunstaltet durch Glasscherben, Blut und mehrere am Boden liegende Leichen … Zwei Vampire, die in einen Van gezwungen wurden, beide von Silberharpunen durchbohrt. Einer war dunkelhäutig mit Glatze, der andere bleich mit schulterlangem blondem Haar …
    »Sie leben!«, rief ich so erregt, dass ich die Verbindung abbrach.
    »Das kannst du jetzt schon sagen?«, fragte Marty ungläubig.
    Da war was dran. Ich hatte Tage damit zugebracht, den Knochen der Vampire, die den Club angegriffen hatten, mehr Details zu entlocken. Warum waren Fleischers Erinnerungen so viel leichter zugänglich?
    Nur eines hatte sich seither verändert: Wie eine Lupe einen Sonnenstrahl verstärkte, hatten wohl die großen Mengen Vampirblut, die ich zu mir genommen hatte, meine medialen Fähigkeiten gepuscht. Ich hatte ja schon erlebt, was sie mit der Elektrizität in mir angestellt hatten, war aber nicht davon ausgegangen, dass sie auch meine anderen Fähigkeiten beeinflussen würden. Ich wollte jetzt nicht darüber nachdenken, was das für Auswirkungen haben mochte, weil es Möglichkeiten heraufbeschwor, über die ich mir noch keine Sorgen machen wollte. Stattdessen berührte ich noch einmal Fleischers Schädel und konzentrierte meine Energie auf das letzte Bild, das ich von Maximus und Shrapnel gesehen hatte. Es brauchte zwei Anläufe, aber als ich es wiederfand, richtete ich meine Aufmerksamkeit auf das, was davor geschehen war … und davor …
    Ich stieß ein Keuchen aus, das Marty dazu brachte, mich zu schütteln und »Was, was?« zu fragen.
    Ich ließ die Verbindung fallen – den Schädel auch – und packte Martys Hand.
    »Wir müssen zur Burg Poenari.«

41
    »Pass doch auf, um Himmels willen! Du bringst uns noch um!«
    »Nein, ich bringe mich um. Du bist schon tot«, korrigierte ich.
    Okay, ich hatte fast ein anderes Auto abgedrängt, aber für meinen ersten Versuch hinterm Steuer machte ich mich doch ziemlich gut. Ich trat aufs Gas, den Blick ignorierend, den Marty mir zuwarf. Ja, ich fuhr schnell, aber wir waren in Eile. Und außerdem hatte er sonst auch einen Bleifuß.
    »Ich werde ganz tot sein, wenn Vlad herausfindet, was du hier tust – und dass ich dich nicht zurückgehalten habe«, murrte Marty.
    Ich hatte Fleischers Handy benutzt, und so hatte Vlad meine Gedanken nicht lesen können, als ich ihn vor einer Stunde angerufen hatte. Ich hatte ihm gesagt, ich hätte in Fleischers Knochen etwas gesehen, das mich denken ließ, es wäre das Beste, gleich abzuhauen, statt auf seine Leute zu warten, und dass wir uns später bei der Burg treffen würden. Beides stimmte. Ich hatte bloß nicht erwähnt, was ich gesehen hatte, oder bei welcher Burg ich mich mit ihm treffen wollte. Hätte ich es getan, hätte er seinen Männern befohlen, mich unter allen Umständen zu seinem Anwesen zu bringen, und das ging nicht. Wie ich ihm schon gesagt hatte, wollte ich mich auch an Szilagyi rächen. Und genau das hatte ich jetzt vor.
    »Nein, er hat mir versprochen, niemandem wehzutun, der mir etwas bedeutet, es sei denn, der Betreffende attackiert ihn oder seine Leute. Du tust beides nicht.«
    »Ich wette, er macht mal eine Ausnahme«, murmelte Marty, als ich in der Autobahnausfahrt leicht ins Schlingern geriet. Die Straße war wohl vereist. Ich war bestimmt nicht zu schnell gefahren.
    Da ich Fleischers Handschuhe hatte und Marty kein Auto zur Verfügung stand, das für seine Körpergröße umgebaut war, musste ich fahren. Ich hatte es bisher nicht lernen wollen, weil ich wegen meiner Elektrizitätsprobleme nie den Führerschein bekommen hätte, aber die Leben, die von mir abhingen, lieferten mir die nötige Motivation.
    »Die werden dich anhalten«, ermahnte mich Marty, als ich an den anderen Verkehrsteilnehmern vorbeirauschte.
    »Dann hypnotisierst du einfach die Bullen, damit sie uns gehen lassen. Du wirst mir das nicht ausreden, also hör auf, es zu versuchen.«
    »Besser, du setzt mich am nächsten Flughafen ab, und ich nehme den ersten Flug zurück nach Florida«, murrte Marty vor sich hin.
    Ich warf ihm einen Blick zu, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder der Straße zuwandte. »Willst du, dass ich das ohne dich durchziehe? Du brauchst es nur zu sagen.«
    »Nur über meine Leiche«, antwortete er sofort, gefolgt von einem gemurmelten: »Gerade ist sowieso Nebensaison.

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