Dunkle Flammen Der Leidenschaft
meines Selbst, ob ich genug Vampirblut intus hatte, um einen elektrischen Peitschenhieb zu produzieren, während ich bereits dabei war, an einer Schussverletzung zu sterben. Wenn Szilagyi den Abzug betätigte, würde ich es herausfinden.
Von oben waren Schreie zu hören, so verzweifelte, dass ich instinktiv Mitleid verspürte, obwohl sie von Szilagyis verbleibenden Wachen kommen mussten. Dann erschien vor mir eine große Gestalt wie ein zum Leben erwachter Schatten. Es geschah so schnell, dass ich einen Augenblick brauchte, um zu erkennen, was es war – der Rücken eines Vampirs, ganz in Schwarz gekleidet, die Hände von orangefarbenen und blauen Flammen überzogen, die den Felsspalt mit unheimlichem Licht erfüllten.
»Hallo, Vlad«, sagte Szilagyi, und zu seiner Ehrenrettung soll gesagt sein, dass er nicht ängstlich klang. »Ich muss zugeben, ich bin überrascht. Du hast dich entschlossen, sie zu beschützen, statt erst gegen mich vorzugehen. Wie unerwartet gefühlvoll von dir.«
Ich konnte mich entscheiden, ob ich mich hinter dem Rücken meines Geliebten verstecken oder schnell Maximus und Shrapnel befreien wollte. Die Entscheidung fiel mir nicht schwer. Ganz langsam wich ich zurück, doch als ich bei den beiden Vampiren war, wirbelte ich herum, zerrte, schnitt oder bog die letzten Silberfesseln auf, die Maximus und Shrapnel noch an der Felswand hielten. Mehrmals schaute ich mich dabei nach Szilagyi um, aber der rührte sich nicht, und seine beiden Waffen waren jetzt auf Vlad gerichtet.
»Warum sollte ich dir einen schnellen Tod bereiten, wenn ich dich mitnehmen und deine Qual über Jahre hinziehen kann?«, antwortete Vlad mit schmeichelnder Stimme. »Ich habe dir so vieles zu verdanken. Meine Gefangenschaft nach meiner Verwandlung zum Vampir, die Besudelung meines Namens, dass du Rumänien an seine Feinde verraten hast, den Mord an meinem Sohn, all meine Leute, die du ermordet hast, und schließlich Leilas Misshandlung.«
Dann wurde seine Stimme tiefer, und die Flammen wanderten seine Arme hinauf. »Obwohl sie leichtsinnigerweise schon ihren eigenen Rachefeldzug begonnen hat, nicht wahr?«
Bei seinem letzten Satz warf Vlad mir einen Blick zu, und obwohl die Situation ernst war, wand ich mich innerlich. Dieser eine kurze Blick besagte ganz klar, wie wütend es ihn machte, dass ich hergekommen war, doch hätte er mit seinem Angriff zehn Minuten länger gewartet , hätte ich Maximus und Shrapnel hinausschmuggeln können, ohne dass Szilagyi es überhaupt mitbekommen hätte!
Szilagyi stieß ein kurzes Auflachen aus, als er das hörte. »Ja, das hätte klappen können. Du hast dich als erstaunlich gewitzt erwiesen, wie deine Gegenwart hier und der Geruch von Fleischers Blut an deinen Kleidern beweist.«
Maximus und Shrapnel, inzwischen befreit, stellten sich links und rechts von Vlad auf. Sie waren unbewaffnet, schafften es aber trotzdem, spürbare Bedrohlichkeit auszustrahlen. Vielleicht lag das daran, dass ihre Körper mit nichts als geronnenem Blut bedeckt waren. Marty blieb bei mir und ließ die Hand zu dem Messer gleiten, das an seinem Gürtel befestigt war. Vlads Blick flog in blitzschneller Abfolge von Maximus über Shrapnel und Marty, bevor er wieder zu Szilagyi wanderte.
»Geht.«
Das Wort war ein unabänderlicher Befehl. Maximus und Shrapnel wandten sich bereits zum Gehen, doch Marty zögerte. Daraufhin packte ihn der Vampir mit der kaffeefarbenen Haut und zog ihn fort, mit einer kräftigen Pranke seinen Protest erstickend. Maximus machte eine Bewegung, als wollte er mich ebenfalls packen, doch ich schickte einen warnenden Blitz in seine Richtung.
»Denk nicht mal dran. Ich gehe mit Vlad oder gar nicht.«
Er sah zu Vlad, der mich mit einem weiteren Du-kannst-dich-auf-was-gefasst-machen-Blick bedachte, bevor er ruckartig den Kopf hob. Maximus verschwand mit einem geräuschlosen Sprung aus der Felsspalte, und ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder dem Unentschieden zwischen den beiden verbleibenden Vampiren zu.
Vlad lächelte Szilagyi an, und das einfache Zähnezeigen wirkte ebenso charmant wie furchteinflößend. »Jetzt hast du es nur noch mit mir zu tun, mein alter Feind. Weißt du, warum? Weil ich will, dass du dich über die nächsten qualvollen Jahre hinweg daran erinnern musst, dass du mich selbst dann nicht ausstechen konntest, als ich dir allein gegenüberstand.« Sein Blick ging zu den Waffen, und er ließ ein kurzes Auflachen hören. »Es sei denn, du glaubst wirklich, du könntest
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