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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Jahrhunderte Zeit gehabt, seine mit Eis vollzupacken, und sichergestellt, dass ihm ein Fluchtweg zur Verfügung stand, falls Vlad doch noch sein unterirdisches Versteck entdeckte. Fleischers Erinnerungen zeigten auch, dass nur wenige von Szilagyis Männern wussten, dass der Tunnel existierte. Daher würde er auch nicht viele Vampire zu seiner Bewachung abgestellt haben.
    Marty und ich pirschten um die Bergflanke. In dem dichten Wald, der das Mondlicht abhielt, hätte ich eigentlich fast blind sein sollen, war es aber nicht. Vampirblut verstärkte meine Kraft und schärfte meine Sinne, sodass ich mir meinen Weg durch das schwierige Gelände suchen konnte, während ich mit einer Klarheit wie nie zuvor sah, hörte und roch. Dank Fleischers Erinnerungen wusste ich, wo ich hinmusste, als hätte er mir eine Karte gezeichnet. Ich ging voran, Marty folgte dicht hinter mir. Wir hatten nicht viel Zeit. Noch war alles still, doch Vlad würde kommen, und er würde, falls nötig, den gesamten Berg niederreißen, um Szilagyi zu schnappen.
    Das war okay, wenn ich erst erledigen konnte, wozu ich hergekommen war.
    Marty sog tief die Luft ein. »Fleischer war hier, ich kann ihn riechen«, flüsterte er.
    Ich schnupperte auch, doch im Wald gab es so viele Gerüche, dass meine inzwischen sehr feine Nase nicht in der Lage war, die olfaktorische Visitenkarte einer bestimmten Person herauszufiltern.
    »Noch jemand?«, flüsterte ich meinerseits, einen Blick auf ihn werfend.
    »Ja. Die beiden sind hier auch entlanggekommen.«
    Er meinte Maximus und Shrapnel, die einzigen Überlebenden des Angriffs, wie ich gesehen hatte. Szilagyi hatte schließlich schlecht zwei mit Harpunen aufgespießte Vampire vor den Augen der versammelten Burgtouristen in sein Versteck schleifen können. Und bestimmt hatte er mit der Befragung auch nicht bis nach Einbruch der Dunkelheit warten wollen.
    Ich stieg weiter bergan und winkte Marty zum Zeichen, dass er mitkommen sollte. Nach einer Kletterpartie von weiteren fünfzehn Minuten hob ich die Hand, damit er stehen blieb. Dann ging ich in die Hocke und spähte in die Dunkelheit.
    Dort. Der große Felsbrocken markierte den Eingang zum Tunnel. Ich konnte ihn durch das dichte Buschwerk und den umgestürzten Baum nicht sehen, aber das war die Stelle. Wäre sie leicht zu entdecken gewesen, hätte der Gang schließlich seinen Zweck verfehlt.
    Ich warf einen Blick zur Burg hinauf, die durch die Bäume und die steile Felswand verdeckt war. Alles war noch ruhig, gut. Ich würde nur zehn Minuten brauchen, um …
    Mehrmaliges lautes Rumsen ertönte fast simultan. Der Berg erzitterte, und Felsbrocken begannen herabzustürzen. Im Geist ließ ich eine Schimpftirade los. Vlad setzte eindeutig auf einen Knalleffekt, aber mein Ziel war es gewesen, Maximus und Shrapnel zu retten, bevor Szilagyi wusste, dass er angegriffen wurde. War ihm erst klar, dass Vlad ihn gefunden hatte, würde er seine Geiseln vermutlich umbringen und sich durch den Tunnel davonmachen.
    Ich stürmte voran, nicht länger bemüht, leise vorzugehen. Bei dem Krawall da oben war es sowieso egal. Die Büsche vor dem Geheimgang waren dicht und dornig, aber ich schob mich hindurch, wobei meine robuste Kleidung mich vor dem gröbsten Schaden schützte. Dann duckte ich mich unter einem riesigen Felsbrocken hindurch, bemüht, mir nicht den Kopf an der Kante anzuschlagen. Als ich dieses Hindernis überwunden hatte, bog ich nach links in den Tunnel ein, als wäre ich schon hundertmal hier gewesen.
    Es war stockdunkel, sodass ich froh um meine geschärfte Sehkraft war, die mich nicht blind herumstolpern ließ. Etwas über mir rüttelte den Tunnel durch wie ein Erdbeben. Daraufhin rannte ich los. Hatte Vlad etwa eine riesige Abrissbirne dabei?
    Nachdem ich etwa hundert Meter vorgedrungen war, sah ich vor mir ein grünes Leuchten. Eine Männerstimme rief etwas auf Rumänisch, aber ich antwortete nicht. Ich ging immer weiter, und als ich um eine Kurve gebogen war, sah ich einen dürren Mann mit schwarzem Haar und Bart im Tunnel stehen. Er schien in den Vierzigern zu sein, doch die glühenden Augen zeigten an, dass er kein Mensch war.
    »Sorry«, sagte ich kühl. »Ich spreche kein Rumänisch.«
    Er musterte mich überrascht, taxierte meine zu großen Klamotten und Schuhe. Ängstlich wirkte er allerdings nicht. Idiot. Hielt er mich etwa für eine verirrte Wanderin, die zufällig auf diesen Gang gestoßen war?
    »Du musst mir aus dem Weg gehen«, sagte ich, meine rechte Hand

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