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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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dehnend. Ich wollte meine Kraft nicht auf ihn verschwenden. Sie war schließlich begrenzt und für anderes vorgesehen.
    »Wer zum Teufel bist du?«, fragte der Mann mit ausgeprägtem Akzent.
    »Kennst du den Unterschied zwischen einem ehrenhaften Tod und einem aus Dummheit?«, antwortete ich, seine Frage ignorierend. »Es gibt keinen, man stirbt so oder so. Hörst du den Radau? Vlad Tepesch greift an, ich an deiner Stelle würde also die Beine in die Hand nehmen, anstatt zu kämpfen.«
    »Mit dir kämpfen? Du bist ein Mensch, ich bringe dich um«, frohlockte er, doch ein weiteres Beben, gefolgt von einem lauten Krachen, brachte ihn dazu, sich nervös umzublicken.
    »Wäre ich leicht umzubringen, würde ich jetzt nicht mit dir reden.«
    Er bewegte sich noch immer nicht. Das dauerte mir zu lange, und Szilagyi hatte auch noch die Möglichkeit alles mit anzuhören. Ich streckte die rechte Hand aus. Er starrte sie nur mit schief gelegtem Kopf an.
    Gerade wollte ich einen Stromschlag auf ihn loslassen, als etwas Undeutliches an mir vorbeigestürmt kam. Es rammte den Vampir und stieß ihn um. In dem Chaos aus Körperteilen und blitzenden Silbermessern erhaschte ich einen Blick auf eine etwa einen Meter zwanzig große Gestalt mit buschigem braunem Haar. Marty, der nicht gewillt war, sich zurückzuhalten und mich die Sache klären zu lassen. Gott, mach, dass der andere Vampir langsamer ist als er! Ich konnte auch nicht riskieren, einen tödlichen Energiestoß abzufeuern. Nicht, solange ich damit Marty statt Szilagyis Wache treffen konnte. Blieb nur zu warten und die Hand bereitzuhalten für den Fall, dass ein weiterer Wachmann den Radau hörte und nachsehen kam.
    Nach einigen nervenzerfetzenden Augenblicken ging der Wachmann zu Boden, Marty über ihm. Seine Hand hielt einen Messergriff gepackt, der halb so lang wie sein kräftiger Unterarm war. Die Schneide steckte tief in der Brust der Wache. Marty sprang auf und machte eine tiefe Verneigung.
    »Und die Menge tobt«, sagte er blasiert.
    »Kannst du das das nächste Mal einfach mir überlassen?«, zischte ich, damit er nicht merkte, wie besorgt ich gewesen war.
    Marty verdrehte die Augen. »Bitte. Ich habe schon Kämpfe auf Leben und Tod ausgefochten, bevor deine Großeltern geboren waren. Und jetzt bringen wir’s hinter uns.«
    Er lief tiefer in den Tunnel hinein. Ich eilte ihm nach und merkte erst da, dass ich im Augenblick höchster Panik ein Gebet an einen Gott gerichtet hatte, an den ich nicht glaubte. Seltsam.
    Als sich der Gang teilte, hielt ich inne. Fleischer hatte Maximus und Shrapnel nicht hergebracht, also konnte ich anhand seiner Erinnerungen nicht sagen, in welche Richtung ich mich wenden sollte. Traf ich die falsche Wahl, würde ich sie zum Tod verurteilen. Ich war inzwischen so weit vorgedrungen, dass Szilagyi, egal wie leise ich mich verhielt, meine Gedanken hören und wissen würde, wo ich war, falls Vlads Angriff nicht seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Keine Zeit für Unentschlossenheit. Ich bog rechts ab, und Marty folgte mir, in jeder Hand ein Silbermesser. Beim Laufen strich ich mir über die Hand unterhalb meines Daumens, bemüht, Vlads Essenz aufzuspüren. Ich konnte nicht warten, obwohl er mit dem Angriff alle Hände voll zu tun hatte. Er musste von dem Geheimgang erfahren. Szilagyi durfte nicht entkommen.
    Ich hatte vorgehabt, eine kurze Nachricht abzusetzen und dann die Verbindung abzubrechen – nicht nur aus Zeitmangel, sondern auch um Vlads Zorn auf mich in Grenzen zu halten, wenn er herausfand, wo ich war –, doch als der Tunnel um mich herum verschwand und ich Vlad sah, als würde ich über ihm schweben, machte ich große Augen. Er war umgeben von einem Haufen aus Stein, Ziegeln und Geröll, der einst als stolzer Turm auf dem Berg gethront hatte. Nein, Vlad hatte keine Abrissbirne mitgebracht, wie ich zuerst angenommen hatte, als ich den Krach gehört und das Beben gespürt hatte. Er war die Abrissbirne.
    Mit nichts als den bloßen Händen wühlte Vlad sich durch Schichten aus Fels und Erde, warf in blinder Zerstörungswut riesige Brocken beiseite. Flammen bedeckten jeden Zentimeter seines Körpers, sodass er eher wie ein dantesker Dämon als ein Vampir aussah. Das von ihm ausgehende Licht ermöglichte mir zuzusehen, wie er immer tiefer ins Erdreich vordrang, grimmig alles aus dem Weg räumend, was zwischen ihm und seinem Feind stand. Der Berg bebte, als verspürte er bei Vlads wütendem Angriff Schmerzen, während der sich

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