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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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feuchten Haar nach zu urteilen, geduscht. Ich saß im Schneidersitz auf dem Bett und versuchte mir erfolglos einzureden, ich hätte das Bild, das ich gesehen hatte, fehlinterpretiert. Ja, klar. Weil Vlad zwischen meinen Beinen seinen Schlüsselbund verloren hatte.
    »Frankie?«, fragte Marty barsch. »Ich will dich nicht stören, aber ich habe nicht viel Zeit zum Reden.«
    »Warum? Was ist los?«, fragte ich sofort und sprang auf.
    Marty schloss die Tür hinter sich und kratzte sich eine seiner langen, buschigen schwarzen Koteletten. »Ich gehe auf Erkundungstour.«
    Ich fragte ihn nicht, was er erkunden wollte. »Vlad irrt sich womöglich«, murmelte ich. »Vielleicht wurden Schakal und die anderen gar nicht angewiesen, mich zu entführen. Vielleicht haben sie es aus eigenen Motiven getan.«
    »Haben sie nicht«, antwortete Marty. Zorn schwang in jeder Silbe mit. »Dieser Vampir aus dem Hotel, Shrapnel, hat den gesamten Flug über den Rothaarigen in die Zange genommen, der dich geschnappt hat – und er war kreativ. Aber das war noch gar nichts gegen das, was Vlad ihm angetan hat, als wir hier waren. Dagegen bin ich noch glimpflich davongekommen. Sie haben nicht auf eigene Faust gehandelt. Sie waren auf dich angesetzt, wussten aber nicht, von wem. Sie hatten nur eine Telefonnummer, eine fette Anzahlung auf dem Bankkonto und das Versprechen, noch mehr Geld zu erhalten, falls du Vlad tatsächlich verpfeifst.«
    Ich seufzte. Ich hatte zwar nicht wirklich daran geglaubt, dass das hier so schnell vorüber sein würde, aber ich hatte es gehofft.
    »Es tut mir so leid, Marty.« Ich deutete auf seine Brust und hätte am liebsten losgeheult beim Gedanken an das, was er durchgemacht hatte. »Er hätte dir nichts tun dürfen.«
    Marty schnaubte. »Ich kann von Glück sagen, dass ich noch am Leben bin. Du hast dir sicher schon gedacht, dass ich dir von Gibsonton aus gefolgt bin und abgewartet habe, bis du nicht mehr von so vielen Vampiren bewacht wurdest. Als mir klar wurde, dass ich Vlad angegriffen hatte, dachte ich, ich wäre erledigt. Jetzt stehe ich nur noch vor dir, weil du ihm das Versprechen abgenommen hast, mich nicht umzubringen. Ich hatte schon früher gehört, dass er zu seinem Wort steht. Hätte nie gedacht, dass ich mich einmal persönlich davon überzeugen könnte.«
    Ich brachte ein mattes Lächeln zustande. »Da ich während der Suche nach diesem mysteriösen Strippenzieher noch weiter mit ihm zusammen sein muss, würde ich gern wissen, ob es noch etwas gibt, das ich über Vlad wissen sollte?«
    »Ja.« Martys Gesichtsausdruck wurde streng. »Was du in deiner letzten Vision gesehen hast … lass nicht zu, dass es wahr wird.«
    Ich schloss die Augen und spürte, wie meine Wangen erneut zu glühen begannen. Nicht gerade ein Schock; er war ein Vampir, und meine Reaktion war alles andere als dezent gewesen.
    »Marty«, begann ich.
    »Bei jedem anderen wäre es mir egal«, schnitt er mir das Wort ab. »Es geht nicht um deine Unerfahrenheit mit Männern.«
    »Warum hängst du es nicht gleich an die große Glocke?«, zischte ich mit aufgerissenen Augen. Bei dem feinen Gehör, das Vampire hatten, hätte er mir auch gleich ein großes J für Jungfrau auf die Stirn tätowieren können.
    Er machte eine ungeduldige Handbewegung. »Du verstehst nicht, worum es mir geht. Vlad ist nicht irgendein Vampir. Wir sind alle ab und an skrupellos, aber er ist eine Klasse für sich. Wenn du dich mit ihm einlässt, wird er dir das Herz herausreißen und dein Leben zerstören, und wenn ich dich nicht lieben würde wie die Tochter, die ich einmal hatte, würde ich das nicht sagen, obwohl ich genau weiß, dass er zuhört.«
    Der ungezügelte Schmerz in seiner Stimme ließ meine Beschämung verblassen.
    »Keine Sorge.« Ich zwang mich, einen nonchalanten Tonfall anzuschlagen. »Ich weiß, wie gefährlich er ist, und ich will mich nicht mit ihm einlassen. Das war bestimmt nur so eine verrückte Anwandlung von mir, weil er immun gegen die Elektrizität in mir ist.« Ein Achselzucken. »Ich komm drüber weg.«
    Marty gab mir einen Klaps auf die Hüfte. »Braves Mädchen. Ich weiß nicht, wie lange ich weg sein werde, aber du passt auf dich auf.«
    »Mache ich«, versprach ich. »Wann brichst du auf?«
    Marty seufzte. »Jetzt. Lass dich umarmen, Kind. Hab dich lieb.«
    Ich kniete mich hin und umarmte ihn, bemüht, ihn nicht mit der rechten Hand zu berühren.
    »Hab dich lieb«, flüsterte ich. »Pass auch auf dich auf, Marty. Und wehe, du

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