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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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aus.
    »Inzwischen glaube ich das auch«, sagte Vlad, der Marty ohne eine Spur von Reue im Gesicht ansah. »Aber einen Fremden konnte ich nicht so einfach beim Wort nehmen.«
    Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich noch mehr. »Ich entstamme einem Fürstengeschlecht, dessen Mitgliedern allen eins gemein ist: Sie wurden ermordet. Seit Jahrhunderten bin ich umgeben von Tod, Verrat und Staatsstreichen, und doch habe ich überlebt und meine Leute beschützt, weil ich gerissener und skrupelloser war als meine Feinde. Mein Handeln mag dir abstoßend vorkommen, doch nur ein Leichtgläubiger oder ein Narr hätte auf Martys Wort allein vertraut, und ich bin weder das eine noch das andere.«
    Er kam auf mich zu, und wieder kämpfte ich gegen den Drang an, vor ihm zurückzuweichen. Vlad hatte sein Versprechen zwar wortwörtlich gehalten, doch Marty auf die vage Vermutung hin zu foltern, er könnte etwas mit meiner Entführung zu tun haben, bewies auch, dass er eine der hartherzigsten Personen war, die mir je untergekommen waren.
    Nach den Eindrücken aus seiner Vergangenheit jedoch, die ich gewonnen hatte, ganz zu schweigen von dem, was ich gesehen hatte, seit wir uns kannten, hätte ich eine naive Närrin sein müssen, wenn ich ihn anders eingeschätzt hätte.
    Als er nur noch ein winziges Stück von mir entfernt war, blieb er stehen, mich noch immer mit dem Blick seiner kupferfarbenen Augen durchbohrend. Dann streckte er die Hand aus.
    »Mein Ring.«
    Ich legte ihn in seine Hand und vergaß dabei, ihn in die Linke zu nehmen, bevor ich Vlad berührte. Bei dem Kontakt durchfuhr ihn ein Stromschlag, womit ich gerechnet hatte, was allerdings dann kam, hatte ich nicht erwartet.
    Die gotische Halle verschwand, und an ihre Stelle trat ein verschwommener Kokon aus mitternachtsgrünen Vorhängen, die ein Bett umgaben, auf dem ich lag. Ich verkrallte mich in den dicken Stoff, während ein Stöhnen über meine Lippen drang, das zu einem Aufschrei anschwoll, als ich von unfassbarer Lust gepackt wurde. Immer fester verkrallte ich mich in die Vorhänge, während ich mich unter der erotischen Kombination aus feuchten, tiefen Liebkosungen und dem leichten Kratzen von Bartstoppeln an meiner empfindlichsten Körperstelle wand.
    »Bitte«, keuchte ich.
    Vlad hob den Kopf, sein Haar wie dunkle Seide auf meinen Schenkeln, während es in seinen Augen smaragdgrün aufblitzte.
    »Nein«, sagte er mit kehliger Stimme. »Mehr.« Und wieder senkte er seinen Mund.
    Vlads Gesicht materialisierte sich vor meinen Augen, doch statt der grünen Vorhänge, die uns umgeben hatten, waren wir nun wieder in der Eingangshalle, und er starrte stirnrunzelnd auf mich herunter.
    »Ich weiß, dass du eine Vision hattest, als du mich berührt hast. Deine Gedanken sind verstummt. Sag mir, worum es ging.«
    Meine Wangen glühten. Gleichzeitig überkam mich Unglaube und verdrängte die Erinnerung an die Lust, die intensiver gewesen war, als ich es beim Masturbieren je erlebt hatte. In meiner Vision war er mit keiner anderen Frau zusammen gewesen, und doch wollte ich es nicht wahrhaben.
    Nein. Nicht Vlad und ich, nicht … nicht so!
    Sein finsterer Blick verschwand, und er zog die Augenbrauen hoch. Verdammtes Gedankenlesen. Denk an etwas anderes!, befahl ich mir im Stillen und wich seinem Blick aus. IRGEND etwas anderes!
    Ich sah Vlad zwar nicht mehr an, konnte aber fast spüren, wie sein Blick über mich wanderte, meine steif gewordenen Brustwarzen, mein schneller schlagendes Herz und womöglich auch noch dieses verdammte anhaltende Pochen zwischen meinen Beinen bemerkte.
    »Nicht überraschend«, meinte er schließlich, sein Tonfall erfüllt von Emotionen, die ich nicht zu benennen wagte. »Das habe ich auch schon vorausgesehen.«
    Meine Wangen wurden immer heißer, bis ich glaubte, sie würden in Flammen aufgehen wie seine Hände. Ich rauschte an Vlad vorbei in Richtung Treppe und wagte nicht einmal, noch einen Blick auf Marty zu werfen. Wie konnte ich auch? Gerade hatte ich Einblick in eine Zukunft erhalten, in der ich im Bett des Mannes gelandet war, der ihn gefoltert hatte.
    »Nichts steht unverrückbar fest. Ich habe schon früher dafür gesorgt, dass meine Vorahnungen sich nicht erfüllt haben«, murmelte ich sowohl an Vlad als auch an mich selbst gerichtet. Dennoch verschwand ich, zwei Treppenstufen auf einmal nehmend.

12
    Eine Stunde später öffnete Marty meine Zimmertür ohne anzuklopfen. Er hatte seine zerrissene, blutige Kleidung gewechselt und sich, seinem

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