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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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können. Er erschauerte, als meine Furcht sich in einem Stromschlag entlud, und doch zog er mich noch enger an sich und ließ nicht zu, dass ich zurückwich. Ich war zwar fast doppelt so groß wie Marty, aber er war zehn Mal stärker als ich.
    »Geht’s dir wirklich gut, Frankie?«, flüsterte Marty in mein Ohr.
    »Ja«, flüsterte ich meinerseits, überrascht, wie gepresst seine Stimme klang. »Hast du es nicht gehört? Ich bin vor gut zwei Stunden angekommen.«
    Er ließ mich los und warf einen Blick auf Maximus. »Ich war beschäftigt.«
    Sein nervöser Tonfall brachte mich dazu, ihn mir genauer anzusehen. Marty trug nicht mehr die versengten Klamotten, die er bei unserem letzten Zusammentreffen angehabt hatte, aber sein neues Outfit sah kaum besser aus. Hemd wie Hose zeigten verräterisch dunkle Flecken, ganz zu schweigen davon, dass mitten auf seinem Hemd ein großes, ausgefranstes Loch prangte …
    Bevor Marty wusste, was ich vorhatte, stand ich auch schon hinter ihm. Als er herumgewirbelt war, hatte ich bereits das Gegenstück des Loches auf der Rückseite seines Hemdes gesehen. Es brauchte nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, wie das blutige Ein- und Austrittsloch entstanden war.
    »Was. Zur. Hölle!«, fauchte ich.
    Marty packte mich an den Armen. »Beruhige dich. Mir geht’s gut.«
    »Dir geht’s nicht gut«, schoss ich zurück und deutete auf ihn, soweit es mir in seinem Griff eben möglich war. »Dein Oberkörper wurde von einem verdammten Pfahl durchbohrt! Wo ist Vlad? Weiß er davon?«
    Marty warf erneut einen Blick auf Maximus, und ich wurde noch wütender, als ich die versteinerte Miene des anderen sah.
    »Er hat es angeordnet, oder? Verdammte Scheiße, er hat dich pfählen lassen! Warum? Weil er seine verrückten Dracula-Fantasien ausleben wollte?«
    »Sch, er kann dich hören!«, keuchte Marty. Er wurde ganz weiß im Gesicht, was ich noch nie zuvor gesehen hatte.
    Ich war zu angepisst, um mich um Vlads Gefühle zu sorgen. »Mir doch egal. Sich mit dem Namen und einem riesigen rumänischen Schloss zu schmücken ist eine Sache, aber das ist doch Wahnsinn …«
    »Um Himmels willen, sei still!«, unterbrach mich Marty.
    »Guter Rat«, murmelte Maximus.
    Ich konnte das nicht glauben. Marty sorgte sich mehr darum, dass ich mich abfällig über Vlads krankes Rollenspiel äußerte, als darüber, dass man ihn aufgespießt hatte wie einen Fisch. Vielleicht reagierte Vlad immer so brutal, wenn jemand seine Fantasiewelt hinterfragte. Und falls ja, war er nicht nur ein bisschen verblendet, er war ein Irrer …
    »Ich höre mir das nicht länger an«, hörte ich eine verärgerte Stimme.
    Martys Gesicht wurde noch weißer. Selbst ohne Vlads Stimme zu erkennen, hätte ich daraus schließen können, wer hinter mir aufgetaucht war.
    »Tu ihr nichts, sie hat es nicht so gemeint«, sagte Marty sofort und trat zwischen Vlad und mich.
    Ich würde nicht zulassen, dass Marty weiter misshandelt wurde, erst recht nicht wegen mir, also versuchte ich, mich vor Marty zu schieben. Er wich mir in seiner verdammten Vampirgeschwindigkeit immer wieder aus, bis es aussah, als würden wir einen seltsamen Tanz aufführen.
    »Schön, dann lass es mich so formulieren«, fuhr ich Vlad an, Marty noch immer zwischen uns. »Du hast mir versprochen, ihm nichts anzutun, und doch hast du ihn gepfählt . Sag mir, warum ich mich jetzt noch an unsere Abmachung halten soll, und mir mit dem Tod zu drohen, wird dir nichts bringen. Ist ein alter Hut für mich, schon vergessen?« Ich schürzte die Lippen. »Außerdem brauchst du mich, und das wissen wir beide.«
    Vlads Lächeln war genüsslich und kalt, als er näher kam. »Du hast mir einen Namen an den Kopf geworfen, den ich verabscheue, und mich des Wahnsinns und der Lüge bezichtigt. Ich habe Leute schon aus geringerem Anlass getötet. Aber du hast recht. Ja, ich brauche dich, also kümmern wir uns um die ersten beiden Punkte.«
    Marty war urplötzlich verschwunden. Vlad hatte ihn beiseitegeschleudert, bevor ich auch nur eine Bewegung gesehen hatte. Ein Plumpsen nahe der Steintreppe sagte mir, wo er gelandet war, doch als ich zu ihm laufen wollte, packte Vlad mich am Arm und durchbohrte mich mit einem Blick aus seinen kupfrig grünen Augen. Mein Herz stolperte, aber ich zuckte nicht mit der Wimper. Diese Genugtuung wollte ich ihm nicht verschaffen.
    »Und jetzt?«, fragte ich in offen provozierendem Tonfall.
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Jetzt das«, antwortete er und drückte mir ein

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