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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Privatsphäre gegeben.
    Bones grinste. »Dachte ich’s mir. Eigentlich muss ein Mensch über außergewöhnliche Willensstärke verfügen, um einen Vampir, der dessen fähig ist, davon abzuhalten, seine Gedanken zu lesen, und die meisten Menschen haben die nicht. Aber man kann sich auch einfach etwas Blödes vorsingen, wenn man glaubt, belauscht zu werden.«
    »Singen?«, hakte ich zweifelnd nach.
    Ein Nicken. »Im Stillen natürlich, aber denk dran: Es muss ein so blöder Ohrwurm sein, dass die betreffende Person die mentale Melodie nicht durchbrechen kann.«
    Cat sah Bones mit offenem Argwohn an. »Ich glaube, ich weiß, was du vorhast, und das ist gemein …«
    »Tepesch hat es verdient«, unterbrach Bones sie in schärfer werdendem Tonfall. Dann schenkte er mir ein Lächeln. »Los, versuche, mich auszuschließen.«
    Mir war klar, dass Bones mir nicht aus altruistischen Motiven half, aber wenn er mir einen Schild an die Hand geben würde, der Vlad davon abhielt, meine Gedanken zu lesen, wann immer er wollte, … na ja, dann war sein Feind mein Freund. Ein nerviger Ohrwurm, hm? Ich dachte an die Achtziger-Jahre-Musik, die meine Mutter immer so gern gehört hatte. Wenigstens mich hatte sie in den Wahnsinn getrieben, wenn sie die immer gleichen Songs wieder und wieder abgespielt hatte.
    Im Geiste begann ich, mir den Text zu Relax von Frankie Goes To Hollywood vorzusingen. Bones tippte sich ans Kinn.
    »Ist schon nicht schlecht, aber streng dich mehr an.«
    Ich seufzte und kramte in meinem Gedächtnis nach anderen Liedern. Madonnas Like a Virgin hatte meine Mutter rauf- und runtergenudelt, aber es kam meiner Situation zu nahe. Schließlich entschied ich mich für Whitesnakes Here I Go Again und sang mir den Refrain ein paarmal im Stillen vor.
    Bones nickte. »Besser, aber treibt einen noch immer nicht in den Selbstmord. Komm schon, Leila. Willst du es schaffen oder nicht?«
    Ich stieß einen frustrierten Seufzer aus und warf dem Vampir einen bösen Blick zu. Dann kam mir die entscheidende Idee, und ich lächelte. Nimm das!
    Als ich im Geiste den Text von Do You Really Want To Hurt Me von Culture Club zu singen begann, lachte Bones.
    »Perfekt. Sing dir das immer vor, wenn Tepesch in der Nähe ist, und er wird in null Komma nichts schreiend die Flucht ergreifen.«
    Cat schüttelte den Kopf. »Du bist echt fies, Honey.«
    Bones lächelte nur. »Wie gesagt, er hat’s verdient.«

18
    Stunden später kleidete ich mich schon begeisterter für das Abendessen an als an den vergangenen Tagen. Teils lag das daran, dass meine Lethargie und die Schmerzen vergangen waren, die ich im ganzen Körper verspürt hatte. Selbst die blauen Flecken von der Entführung und dem Fenstersprung hatten sich verflüchtigt. Vlads Blut war eindeutig wirksamer als Martys, oder er hatte mir mehr verabreicht, als Marty für gewöhnlich in seine Shakes mischte. So oder so ging es mir seit Tagen zum ersten Mal prächtig.
    Ich wollte auch unbedingt meinen neuen gedanklichen Schutzwall ausprobieren. Ich freute mich sogar richtig darauf, Vlad zu sehen, auch wenn ich mich dafür schalt, dass ich meinen gesunden Menschenverstand zuvor, in der Begegnung mit ihm, ausgeschaltet hatte. Noch schlimmer war, dass ich nicht aufhören konnte, mich zu fragen, was geschehen wäre, wenn Maximus uns nicht unterbrochen hätte.
    Als ob du das nicht selbst wüsstest , spottete meine innere Stimme.
    Ich seufzte. Ja, ich wusste es. Aber eine Affäre mit Vlad würde mir womöglich tatsächlich das Herz brechen. Ich hatte schon oft körperliche Lust verspürt – ich war Jungfrau, nicht tot –, aber hier ging es um mehr. Ich wollte Vlads Panzer knacken, seine Geheimnisse ergründen und seinen komplexen Charakter erforschen, um den Mann hinter dem furchteinflößenden Beschützer seiner Sippe kennenzulernen. Die Gefahr lag in der Tatsache, dass es mich bereits nach alldem verlangte, nachdem ich ihn nicht einmal eine Woche kannte. Eine auf reiner Lust basierende Affäre war im Vergleich dazu eine simple Angelegenheit.
    Ich hatte mir ein konservatives und doch schmeichelndes marineblaues Sweaterkleid übergezogen, als es an der Tür klopfte. Ich öffnete, und mein spöttischer Gesichtsausdruck erstarrte, als ich Maximus sah.
    »Äh, hi«, sagte ich, wobei ich mir nicht sicher war, ob ich vielleicht zu einer Entschuldigung ansetzen sollte. Ein bisschen mehr Erfahrung mit Männern hätte mir jetzt gutgetan.
    »Vlad lässt ausrichten, dass er zu seinem Bedauern heute Abend nicht

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