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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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dazu?«
    Er warf mir einen müden Blick zu. »Ich muss dich nicht zwingen. Du willst das vielleicht nicht tun, aber dein Lebenswille ist stärker.«
    Nun, da sein Hemd- und Jackettärmel aufgekrempelt waren, konnte ich sehen, dass seine Narben bis über den Unterarm reichten, teils bedeckt von feinem dunklem Flaum. Instinktiv strich ich mir über die eigene Narbe. Ich konnte mich nicht an den Schmerz erinnern, als meine Haut bei dem Stromunfall aufgerissen wurde. Konnte er sich daran erinnern, wie all die Narben entstanden waren, oder hatten die Jahrhunderte es aus seinem Gedächtnis gelöscht?
    »Ich erinnere mich.«
    Abrupt sah ich auf und begegnete seinem steten Blick. »Als ich ein Mensch war, führte ich meine Armeen von der Front heim, und meine Narben habe ich aus denselben Gründen behalten wie du – damit ich nie vergesse.«
    Innerlich wand ich mich, weil er ganz richtig erraten hatte, dass Marty mir angeboten hatte, meine Narbe wegzuschneiden. Hätte er gleich darauf sein Blut über die Wunde gegossen, hätte das unglaubliche Heilmittel meine Haut wieder babyzart werden lassen. Aber ich wollte den Beweis für das, was passiert war, behalten. Jedes Mal, wenn jemand beim Anblick meiner Narbe zusammenfuhr, wurde ich daran erinnert, dass mein Egoismus meine Mutter das Leben gekostet hatte.
    »Ich habe es dir schon einmal gesagt«, antwortete ich, die Stimme heiser bei der Erinnerung. »Jeder trägt seine Sünden auf dem Leib.«
    Kurz blitzten Fänge auf, bevor Vlad sich ins Handgelenk biss und zwei dunkelrote Wunden erzeugte.
    »Dann komm«, sagte er und streckte mir die Hand entgegen. »Und koste die meinen.«

17
    Ich ging zu ihm und nahm sein Handgelenk. Hätte ich gezögert oder darüber nachgedacht, hätte ich womöglich die Nerven verloren, und er hatte recht. Mein Leben war mir wichtiger als die abstoßende Vorstellung, Vampirblut zu trinken. Vlad hatte mich erst vor ein paar Tagen kennengelernt, und er wusste das. Marty lebte schon seit Jahren mit mir zusammen und hatte nicht gewagt mir zu offenbaren, was er tat.
    Als meine Lippen sich an Vlads Handgelenk hefteten, schloss ich die Augen. Stell dir vor, es wäre Wein. Ganz herber, kupfrig schmeckender Wein . Beim ersten Schluck verzog ich das Gesicht, doch ich zwang mich, die Zunge über seine Haut gleiten zu lassen, jeden Tropfen in mich aufzunehmen. Sein Arm war hart wie Eichenholz, so starke Muskeln hatte er, doch die Haut war weich und erhitzt wie meine Lippen, und als ich zum zweiten Mal mit der Zunge darüberfuhr, dann weil ich unbedingt wissen wollte, wie er ohne das herbe Blutaroma schmeckte.
    Ein leises Knurren ertönte, dann krallte sich seine Hand in mein Haar und zog meinen Kopf zurück. Vlads Augen waren grellgrün, als er auf mich heruntersah, sein Gesichtsausdruck beinahe furchteinflößend, so eindringlich war er. Meine Lippen teilten sich, noch feucht von seinem Blut, doch ich blieb stumm. Ich wusste, ich hätte ihm sagen sollen, dass er aufhören, mich loslassen sollte, doch das wollte ich nicht.
    Er rückte näher, sodass unsere Körper aneinandergepresst wurden, und streckte die Hand aus, von der ich sein Blut geleckt hatte. Langsam, gemächlich fuhr er mir mit dem Daumen über die Unterlippe, sodass sich die verbleibende Flüssigkeit darauf sammelte. Dann führte er den Daumen an seinen Mund und kostete, mich nicht aus den Augen lassend.
    Mir stockte der Atem, und mein Herz begann zu jagen. Ich konnte nicht anders, als den Arm auszustrecken und die Hand auf seine Brust zu legen, seinen gestählten Körper unter dem steifen grauen Hemd zu ertasten. Seine Muskeln strafften sich, als ein Stromstoß ihn durchfuhr, dann schloss sich seine Hand um meine. Er drückte sie flach an sich, zog meine Handfläche Zentimeter für Zentimeter über seine Brust, hinauf zu seinem weichen Hals und über den verführerisch rauen Stoppelbart auf seinem Kinn, bis meine Finger schließlich seinen Mund erreichten. Mein Atem ging schneller, als ich ihn auf diese Art berührte und er mich so ansah, während er einen Kuss auf meine Handfläche drückte, die Zunge vorschnellen ließ, um meine Haut zu liebkosen.
    Als sich die Tür zum Fitnessraum öffnete, fuhr ich zusammen, als hätte ich mich verbrannt. Vlad ließ mein Haar los, aber nicht meine Hand, und sah merklich gereizt nach links.
    »Was?«, fragte er kühl.
    Maximus kam näher, erkannte mit einem Blick unsere verfängliche Pose. Ich wich von Vlad zurück und spürte, wie die Scham das Begehren

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