Dunkle Flammen Der Leidenschaft
Küche, wo mehrere Sterbliche versammelt waren.
»Leila«, rief Ben überrascht, als er mich in der geöffneten Tür stehen sah. »Komm doch rein.«
Ich schenkte ihm ein breites, fast verzweifeltes Lächeln. »Weißt du noch, dieser Club, den ihr erwähnt habt? Geht ihr da heute Abend hin?«
Er kam zu mir und fuhr sich mit der Hand durch die Locken. »Ja, aber ich dachte, du könntest nicht mitkommen, wegen, du weißt schon. Deiner Erkrankung.«
»Tanzen kann ich nicht«, meinte ich mit einem kurzen Auflachen. »Aber ich kann meine überschüssige Elektrizität irgendwo ableiten, die rechte Hand bei mir behalten und mich mit irgendjemandem betrinken.«
»Das dürfte funktionieren«, meinte Damon mit noch vollem Mund.
»Na dann.« Ben lächelte. »Schön, dass es dir besser geht. Was hattest du eigentlich?«
Meine Fähigkeiten bringen mich um, und Vampirblut ist das einzige Heilmittel.
»Niedrige Eisenwerte? Aber jetzt geht’s wieder. Ich werde nicht bluten oder in Ohnmacht fallen, versprochen.«
»Alles klar, wir sind gleich fertig.«
Dann kam mir plötzlich ein frustrierender Gedanke. »Wartet. Ich habe kein Geld, und ich will auch keinen von Vlads Leuten anhauen.«
»Geld?« Ben lachte. Die anderen fielen mit ein. »Das brauchst du nicht«, fuhr Ben fort. »Die Stadt gehört Vlad, und wir sind seine hauseigenen Blutspender. Wir kriegen alles umsonst, und als sein Gast gilt das auch für dich.«
Ich machte große Augen. »Ihm gehört die ganze Stadt ?«
»Die Umgegend auch. Rumänien ist in Kommunen gegliedert, und die sind normalerweise nicht im Besitz dessen, der sie beaufsichtigt … Aber Vlad hat eben seine eigene Art, die Dinge anzupacken, nicht wahr?«
Und ob , dachte ich, als mir einfiel, dass er mich nicht darüber aufgeklärt hatte, was es bedeutete, sein Blut zu trinken. Dann verdrängte ich den Gedanken und lächelte.
»Von mir aus können wir dann los.«
19
Zu acht stiegen wir in eine andere Limousine als die, mit der Vlad und ich angekommen waren. Wegen der Kälte trug ich einen langen, dicken Mantel über meinem Kleid. Er fungierte auch als Schutzbarriere für meine rechte Hand, die ich fest in den Ärmel gewickelt hatte. Als wir dann jedoch alle im Wagen saßen, rührte er sich kein Stück, obwohl der Fahrer am Steuer saß und der Motor bereits lief.
»Was gibt’s, Hunter?«, erkundigte sich Ben.
»Ich brauche noch die Genehmigung«, antwortete Hunter und ließ die Trennscheibe hochfahren.
»Genehmigung? Seit wann?«, murrte Ben.
Seit ich da bin , dachte ich wutentbrannt. Wenn Vlad in der Lage war, mir zu verbieten, das Haus zu verlassen, sollte er auch in der Lage sein, mit mir zu sprechen.
Den Blicken der anderen entnahm ich, dass ihnen allmählich auch bewusst wurde, an wem die Verzögerung lag, aber alle plauderten weiter, als wäre nichts gewesen. Nach etwa zehn Minuten ging die Trennscheibe wieder herunter. Maximus saß jetzt auf dem Beifahrersitz und sah mich böse an.
»Hast du wirklich geglaubt, du könntest dich einfach so wegschleichen?«
Die Unterhaltung verstummte. Ich starrte Maximus meinerseits wütend an.
»Ich schleiche mich überhaupt nicht weg. Ich gehe mit ein paar anderen Hausbewohnern aus. Wie mir auffällt, müssen die sich bei niemandem abmelden, bevor sie gehen, warum also sollte ich das tun?«
»Weil du Vlad gehörst«, antwortete Maximus prompt.
Ich ballte die Fäuste. Jetzt geht das wieder los .
Ben entging meine frustrierte Reaktion nicht. »Hey, ist schon okay. Wir alle gehören Vlad«, sagte er und tätschelte mir begütigend das Knie.
Binnen eines Augenblicks wurden Maximus’ graue Augen grellgrün. »Nicht wie sie, also nimm deine Hand weg, oder ich reiße sie dir ab. Niemand rührt sie an außer Vlad.«
Ben zog die Hand weg, als hätte ich einen Blitzschlag in ihn geleitet. Maximus hätte sich nicht deutlicher ausdrücken können. Ich wusste nicht, ob ich lieber vor Scham im Autositz versinken oder vorspringen und ihm einen Elektroschock verpassen wollte. Letzteres reizte mich mehr, aber es würde auch meine Pläne für den Abend zunichte machen.
»Können wir jetzt fahren, wo du das Territorium deines Meisters abgesteckt hast?«, fragte ich, jede Silbe vor Eiszapfen klirrend.
Er nickte dem Fahrer zu, und der Wagen setzte sich in Bewegung. Sandra stieß Joe an und zischte: »Scheibe hoch.« Er drückte den Knopf, und die Vordersitze waren wieder von uns getrennt.
Kaum war die Scheibe oben – als hätte das Maximus daran hindern
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