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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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ich mich anscheinend unter einer Decke, aber das war unmöglich. Ich war noch immer irgendwo in dem brennenden Club.
    Ich zog die Decke von mir, und sofort brachte mich der Rauch so heftig zum Husten, dass ich das Gefühl hatte, es würde mir die Kehle zerfetzen. Ja, ich war noch im Club, und ich hatte mich nicht unter einer Decke, sondern unter einem Mantel befunden. Ich war sogar von mehreren umgeben, einige hingen noch an ihren Haken, andere waren durch die Erschütterung herabgefallen. Silberhaar hatte mich geradewegs durch die Wand hindurch in die Garderobe geschleudert.
    Ich versuchte davonzurobben – und schrie auf. Teile der Wand waren auf meine gebrochenen Beine gefallen, sodass ich nicht wegkonnte. Das Loch, das ich hinterlassen hatte, lag zu hoch, als dass ich hätte erkennen können, ob Maximus noch auf der anderen Seite war. Und die Wände um mich herum wurden allmählich heiß, während der Rauch mir das Atmen weiter schwer machte.
    Trotz des brennenden Schmerzes und der Hustenanfälle hatte ich einen Augenblick der Klarheit. Ich konnte mich nicht selbst befreien, wenn mir also niemand zu Hilfe kam, war ich tot. Ich konnte von Glück sagen, wenn der Rauch mich umbrachte. Falls nicht, na ja … der Schmerz in meinen Beinen wäre die reinste Wohltat gegenüber dem Feuertod.
    »Maximus!«, rief ich in der Hoffnung, er hätte es geschafft, Silberhaar und die anderen Vampire zu besiegen. »Maximus, ich bin hier!«
    Nichts, nur die vor sich hinwummernde Musik und ein ominöses Krachen, das vermuten ließ, dass der Club dabei war zusammenzubrechen. Ich hustete noch schlimmer, fühlte mich wie auf Wolken. Was hatte der Feuerwehrmann, dessen Nahtoderfahrung ich einmal durchlebt hatte, getan, um sich zu schützen? Erst einmal hatte er sich zugedeckt.
    Ich schnappte mir sämtliche Mäntel, derer ich habhaft werden konnte, und bedeckte mich damit. Die Hitze war unerträglich, aber sie würden mich vor den Flammen schützen. Dann nahm ich einen der dünneren Mäntel und drückte ihn mir vor den Mund, damit er als Rauchfilter fungieren konnte.
    »Maximus!«, rief ich wieder. »Maximus, wo bist du?«
    Wieder keine Antwort. Panik stieg in mir auf, doch ich unterdrückte sie. Wenn ich eines gelernt hatte, dann dass Panik noch niemandem geholfen hatte. Okay, entweder konnte Maximus mich über die Musik und das brechende Mauerwerk hinweg nicht hören, oder er war tot. Ich würde es anders versuchen müssen.
    Ich hielt mich so dicht wie möglich am Boden, von den Mänteln bedeckt, und versuchte trotz meiner Benommenheit und des meinen ganzen Körper erfassenden Schmerzes klar zu denken. Hätte ich nur etwas gehabt, das Vlad gehörte, dann hätte ich eine Verbindung zu ihm herstellen und ihn um Hilfe bitten können. Selbst wenn er nicht nah genug war, um persönlich zu kommen, konnte er doch jemanden zu Hilfe schicken. Aber ich besaß nichts von ihm und hatte ihn heute auch noch nicht gesehen.
    Vielleicht war es die Verzweiflung, die mir die verrückte Idee eingab, vielleicht auch der Sauerstoffmangel in meinem Gehirn, aber ich steckte die rechte Hand unter den Mantel und begann mir die Lippen zu reiben. O bitte, hoffentlich hat Vlad etwas gefühlt, als er sie gestern berührte! Hatte der Beinahe-Kuss ihm nichts bedeutet, war ich tot. Waren seine Emotionen jedoch stark genug gewesen, konnte ich vielleicht noch die leise Spur einer Essenz finden, durch die ich eine Verbindung zu ihm aufbauen konnte …
    Die Garderobe verschwand, an ihre Stelle trat Vlad vor einem indigoblauen Hintergrund, den ich erst einen Augenblick später als Nachthimmel erkannte. Vor Erleichterung hätte ich am liebsten geheult, doch bevor ich etwas sagen konnte, durchschnitten seine Worte meinen Verstand.
    »Leila, wo bist du?«
    Ich antwortete nicht laut, weil ich husten musste.
    In der Garderobe im Club.
    »Verlasse sie«, wies er mich knapp an. »Du weißt doch, dass alles in Flammen steht.«
    Meinst du, das wäre mir noch nicht aufgefallen?, fragte ich ungläubig. Meine Beine sind gebrochen, und ein Teil der Wand ist auf mich gefallen, sodass ich nicht wegkann.
    Er schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, waren sie grellgrün.
    »Ich bin nur Minuten entfernt. Bedecke dich mit irgendetwas, das du gerade zur Hand hast, und halte dich so dicht wie möglich am Boden.«
    Ein Hustenanfall hielt mich davon ab, ihm zu antworten, weil ich all meine Konzentration zum Atmen brauchte. Ich war mir nicht sicher, ob das Tosen in meinen Ohren die sich durch

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