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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Leute in Frage gestellt«, sagte er schließlich. »Und was habe ich getan?«
    »Mich dazu gezwungen, Maximus wieder und wieder elektrische Schläge zu verpassen«, antwortete ich, unsicher, worauf er hinauswollte.
    »Nein, ich habe ihn weniger hart bestraft und dir gleichzeitig gezeigt, wie du deine Kräfte ausbauen kannst«, antwortete er in verführerisch sanftem Tonfall. »Würde ich nicht mehr als Lust für dich empfinden, müsste Maximus eine Woche lang an diesem Pfahl leiden, und du, meine süße Besserwisserin, wärst längst nicht mehr hier.«
    Kaum ein Spruch, den man auf eine Valentinskarte drucken würde, aber ich verspürte dennoch ein warmes Glücksgefühl. Okay, Liebe war es also nicht, aber ich bedeutete ihm wirklich etwas. Fürs Erste reichte das. Bevor Vlad wissen wollte, was ich für ihn empfand – eine Frage, die ich bei meinem Gefühlschaos noch nicht beantworten konnte –, wechselte ich das Thema.
    »Sieht dir mal wieder ähnlich, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Maximus zu bestrafen und dabei noch meine Kräfte auszubauen.«
    Ich wollte schlagfertig klingen, aber das war schwierig, während jedes Streifen seiner Lippen mich schaudern ließ. Entweder hatte mein Ablenkungsmanöver gewirkt, oder er wollte nicht wissen, was ich fühlte, weil er auf meine Worte, nicht auf meine Gedanken reagierte.
    »Wie ich dir bereits sagte: erforderliche Sorgfalt.«
    Seine Antwort erinnerte mich an das einzige Fitzelchen Information, das ich heute erlangt hatte, während ich mich durch Stunden von Erinnerungen gewühlt hatte.
    »Der Strippenzieher«, begann ich, während mir der Atem stockte, als er meinen Hals mit Zähnen beknabberte, die sich inzwischen in zwei scharfe, vorstehende Fänge verwandelt hatten. »Er hatte so einen abgefahrenen Ring. Fast wie deiner, nur war ein Vogel drauf statt eines Drachens.«
    Vlads Lippen hielten inne. »Was für ein Vogel?«
    »Eine Krähe vielleicht? Schwer zu sagen, weil ich den Ring nur gesehen habe, während er beim Sprechen gestikuliert hat …«
    Vlad war in seinem Zimmer verschwunden, bevor ich zu Ende gesprochen hatte, mein Bademantel flatterte noch, so schnell hatte er sich bewegt. Ich stutzte überrascht. Augenblicke später war er zurück, eine herausgerissene Buchseite in der Hand.
    »War das das Symbol auf dem Ring?«
    Ich nahm das vergilbte Stück Papier von ihm entgegen, ohne die antike Schrift darauf entziffern zu können, erkannte aber das Bild.
    »Ja, genau. Ich dachte, der Vogel hätte einen Zweig im Schnabel, aber jetzt sehe ich, dass es ein kleiner Ring ist.«
    Vlad murmelte etwas auf Rumänisch. Seinem Tonfall nach zu urteilen, waren es wohl Schimpfworte.
    »Wo liegt das Problem?« Er hatte das Symbol erkannt, also war der Ring eine Spur. Das war doch gut, oder?
    Er starrte mich an, und der Ausdruck auf seinem Gesicht war so wild, dass ich fast einen Schritt rückwärts gemacht hätte.
    »Der Ring trägt das Wappen der Familie Corvinus. Das letzte Mal habe ich es an der Hand von Mihaly Szilagyi gesehen.«
    »Der Mann, dem die Zeichnung ähnelt«, sagte ich zögerlich. »Du hast mir gesagt, du hättest ihn verbrannt, aber die Zufälle häufen sich.«
    »Ja, das tun sie.« Seine Stimme klang angespannt. Dann musterte er mich eingehend. »Zieh dich warm an. Wir gehen aus.«

28
    Nachdem wir über eine Stunde geflogen waren, glaubte ich, ich hätte den Trick raus. Nicht runtersehen: Der eisige Wind tat furchtbar in den Augen weh. Beide Arme um Vlad schlingen: nicht, weil er mich sonst fallen gelassen hätte, sondern weil seine Körperwärme dafür sorgte, dass meine Hände sich nicht wie Eispackungen anfühlten. Ihn aus dem gleichen Grund mit den Beinen umschlingen. Sich vorstellen, es wäre eine Achterbahnfahrt: Das half gegen die Angst, die mich überkam, wenn er eine unerwartete Rolle vollführte oder plötzlich absackte.
    Das Wichtigste wurde mir aber erst klar, als wir endlich landeten: nicht gleich versuchen zu gehen. Mein durchgerüttelter Gleichgewichtssinn sorgte dafür, dass ich das Gefühl hatte, meine Beine wären verschieden lang, sodass ich mich bei den Schritten verschätzte. Hätte Vlad mich nicht aufgefangen, wäre ich bäuchlings in den Schnee gekippt.
    »Warum haben wir nicht wieder die Limousine genommen?«, murrte ich.
    Er schlang mir meinen Schal wieder um den Hals. Irgendwann während des Fluges war er mir halb heruntergerutscht. »Weil wir nicht wollen, dass jemand, der vielleicht das Haus beobachtet, uns folgt und

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