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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Waffe, wie ich dir gesagt habe. Jetzt, da du weißt, wozu du fähig bist, werden wir weiter daran feilen.«

27
    Als ich fertig geduscht hatte, sah ich, dass meine Schlafzimmertür zum Wohnbereich offen stand. Stimmengemurmel drang vom anderen Zimmer herein. Neugierig zog ich meinen Bademantel enger um mich und spähte durch den Türrahmen.
    Auf der Couch saß lediglich Vlad, ohne Jackett, die Füße hochgelegt, und sah sich ausgerechnet einen Vampirfilm an. Ich trat ins Zimmer.
    »Wusste gar nicht, dass du auf so was stehst.«
    Er machte eine Handbewegung Richtung Fernseher. »Es amüsiert mich immer wieder. Wenn man uns nicht als blutdurstige Eunuchen darstellt, sind wir von Weltschmerz geplagte Trottel, die unsere verlorene Menschlichkeit beweinen.«
    »Dann gefallen dir sicher die filmischen Ergüsse über dein Leben.«
    »Die meisten erzählen nicht mein Leben«, antwortete er kühl, während seine Augen grün aufleuchteten. »Sie erzählen Stokers Fantasieprodukt, das keine Verbindung zu mir hat bis auf den Spitznamen – und sogar der ist inkorrekt. Dracula bedeutet nicht Sohn des Teufels. Er bedeutet Sohn des Drachen, wie mein Vater zu seiner Zeit genannt wurde.«
    Ich hätte das Thema nicht anschneiden dürfen. Ich schob es auf meine Müdigkeit und die Tatsache, dass ich noch immer wütend auf Vlad war, weil er mir den Tod meiner Mutter unter die Nase gerieben hatte, aber es war eben auch nicht gut, Unrecht mit Unrecht zu vergelten.
    »Vergiss es«, murrte ich.
    Er erhob sich, kam ganz gemächlich auf mich zu, mit der Anmut eines Raubtiers, das wusste, dass seine Beute ihm nicht entkommen konnte.
    »Du hast das Recht, über den Mann Bescheid zu wissen, den du dir zum Geliebten genommen hast. Viele geschichtliche Darstellungen sind falsch, aber manches entspricht auch der Wahrheit, selbst wenn meine Beweggründe oft nicht richtig wiedergegeben werden.«
    Als er bei mir angekommen war, fuhr er mir mit dem Finger über den Ärmel des purpurfarbenen Bademantels. Das Kaminfeuer ließ sein markantes Gesicht hohlwangiger erscheinen, und in seinen Kupferaugen schienen eigenständige Flammen zu flackern.
    »Na los«, sagte er mit leiser Herausforderung in der Stimme. »Frag mich.«
    Ich sah weg, von seinem Angebot gleichermaßen verlockt wie verunsichert. »Wirklich, Vlad, ich weiß nur, was die Filme über dich erzählen … was du ja bereits als Bockmist entlarvt hast. Ich wüsste nicht mal, was ich dich fragen sollte …«
    »Lügnerin«, unterbrach er mich, das Wort eher Aussage als Anklage. »Du hast Fragen, also stelle sie.«
    »Hat Marty recht?« Es war mir herausgerutscht, bevor ich mich zurückhalten konnte. »Wirst du mir das Herz brechen?«
    Kaum hatte ich es gesagt, wünschte ich mir auch schon, ich könnte es zurücknehmen. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir keine Liebesbeziehung haben würden, und hier war ich und redete von gebrochenen Herzen wie ein verliebter Teenie. Vielleicht hieß das, dass ich mich emotional bereits viel zu sehr in diese Beziehung hineingesteigert hatte.
    Er lehnte am Türrahmen, sein Körper meinem so nah, dass ich bloß einmal tief Luft hätte holen müssen, und schon hätten wir uns berührt.
    »Warum sollte ich dir das Herz brechen wollen?«
    »Weil du manchmal ein erbarmungsloser Bastard sein kannst«, antwortete ich ehrlich.
    Ein Lächeln huschte über seine Lippen. »Stimmt, aber ich will dich an meiner Seite haben.« Er senkte den Kopf, sein Mund strich über meinen Hals, was mich erbeben ließ.
    Obwohl mir gefiel, was er tat, spürte ich einen leichten Stich der Enttäuschung im Herzen. Ich hatte keinen ewigen Liebesschwur von ihm erwartet, und doch hatte ich mir etwas … mehr erhofft. Er wollte mich jetzt bei sich haben, aber was würde geschehen, wenn wir diesen mysteriösen Feind geschnappt hatten und ich nicht länger unter seinem Dach leben musste? Würden wir uns an einer Fernbeziehung versuchen, ich wieder in den Staaten und er hier? Würde er mich bitten zu bleiben? Und wenn ja, würde ich es tun?
    »Hast du außer Lust noch irgendwelche anderen Gefühle für mich?«, zwang ich mich zu sagen. Erst als ich die Worte ausgesprochen hatte, ging mir auf, wie wichtig seine Antwort für mich war. Ja, ich hatte mich da viel zu sehr hineingesteigert.
    Seine Lippen strichen weiter über meine Haut, federleicht, sodass ich ein ganz verrücktes Prickeln verspürte, obwohl ich nervös auf seine Antwort wartete.
    »Du hast meine Autorität vor den niedrigsten meiner

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