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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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die ich meiner Familie auftischen konnte! Oder er würde mir wenigstens mehr als zwei Minuten Zeit lassen, damit ich mir selbst eine ausdenken konnte.
    Vielleicht hätte er das sogar, wenn du ihm nicht den ganzen Tag lang aus dem Weg gegangen wärst , höhnte meine gemeine innere Stimme.
    Du mich auch, gab ich zurück.
    Vlad hustete, was weder meinem Vater noch meiner Schwester ungewöhnlich vorkam, mich aber argwöhnisch dreinsehen ließ. Vampire husteten nicht. Verkniff er sich etwa ein Lachen ?
    »Ich bin mir sicher, Vlad kann euch detaillierter Auskunft geben, wenn ihr noch Fragen habt«, fügte ich in frostigem Tonfall hinzu.
    Das Grinsen, das Vlad mir schenkte, verschaffte mir Gewissheit über das unterdrückte Lachen. »Nein, du machst das ganz ausgezeichnet.«
    Mein Vater runzelte die Stirn, sodass mir die neuen Falten in seinem Gesicht auffielen, an die ich mich von unserem letzten Treffen nicht erinnern konnte.
    »Wie lange sollen Gretchen und ich bei dir bleiben?«, erkundigte er sich typisch direkt.
    Die Eine-Million-Dollar-Frage. Ich atmete tief durch. »Wir wissen es nicht genau. Vielleicht ein paar Wochen. Vielleicht ein paar Monate.«
    Meine Schwester richtete sich zu ihrer vollen Größe von einem Meter dreiundsechzig auf. »Du kannst ja wohl nicht erwarten, dass ich so lange alles stehen und liegen lasse!«, kreischte sie. »Ich habe einen Job, Freunde, Pläne …«
    »Nicht so laut«, murrte mein Vater.
    Ich hatte Gretchen nie Einhalt gebieten können, wenn sie gerade zu einer Schimpftirade ansetzte, doch in der einen Bemerkung meines Vaters hallten Jahrzehnte der Befehlsgewalt nach. Sie unterbrach sich, doch der wütende Blick, den sie auf mich abschoss, verhieß mir, dass sie mir noch einiges zu sagen hatte.
    Mein Vater wandte seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. »Was, wenn wir uns entscheiden, nicht mit dir unterzutauchen? Was dann?«
    »Dann werden Sie von den Leuten, die hinter Ihrer Tochter her sind, gefangen genommen, gefoltert und schließlich getötet«, antwortete Vlad in beiläufigem Tonfall.
    Bei seiner Kaltschnäuzigkeit blieb mir der Mund offen stehen. Gretchen stieß ein schockiertes Keuchen aus. Vlad sah mich an und zuckte mit den Schultern, als wollte er sagen: Du wolltest doch, dass ich weiterrede .
    Mein Vater taxierte Vlad offen. Mit diesem Blick hatte ich ihn schon unzählige Menschen einschüchtern sehen, aber bei dem noch immer freundlich lächelnden Vlad zeigte er natürlich keinerlei Wirkung. Er starrte zurück, sein freundlich schiefes Lächeln unverändert.
    »Ich habe noch immer Verbindung zu den allerhöchsten Kreisen«, stellte mein Vater fest. »Leila kann auch in ihrem eigenen Land geschützt werden.«
    Vlad zog die Augenbrauen hoch. »Bei ihren Fähigkeiten? Sie werden sie doch nicht Ihrer Regierung oder Ihrem Militär ausliefern wollen. Sie würde die Geheimlabore nie mehr verlassen.«
    Seine Geringschätzung bei dem Wort »Labore« war unverkennbar. Ein Muskel im Kiefer meines Vaters zuckte.
    »Sie kennen also ihre Fähigkeiten?«
    Vlad und ich saßen an entgegengesetzten Enden derselben Couch, er ganz lässig, ich stocksteif, aber auf die Frage meines Vaters hin ergriff er meine Hand und küsste sie.
    »O ja, die kenne ich sehr gut.«
    Gretchen machte große Augen, während der Gesichtsausdruck meines Vaters sich verdüsterte. Vlad hätte sich nicht deutlicher ausdrücken können.
    »Äh, ich erzähle dann mal weiter«, mischte ich mich ein.
    »Wie können Sie sie anfassen?«, platzte es aus meiner Schwester heraus, als sie sah, wie wir Händchen hielten. »Tut das nicht weh?«
    Ich nahm die Gelegenheit wahr, das Thema zu wechseln. »Das sind Handschuhe aus Spezialgummi. Sie halten den Strom ab.«
    Gretchen musterte Vlad noch immer ganz ungläubig. »Ja, aber wie macht ihr beide dann alles andere , es sei denn, es gibt auch einen speziellen, Strom abhaltenden Überzug für seinen …«
    »Gretchen!«, schnitt mein Vater ihr wütend das Wort ab.
    Meine Wangen glühten. Kein Wort jetzt , dachte ich an Vlad gewandt und sah, wie sein Brustkorb vor unterdrücktem Lachen bebte.
    »Er ist von Natur aus immun«, brachte ich hervor.
    Die beiden wussten nicht, dass es Vampire gab, und diese Erklärung hatte ich ihnen auch hinsichtlich meiner Zusammenarbeit mit Marty geliefert. Bedachte man die vielen ungewöhnlichen Fähigkeiten, die andere Zirkusleute vorzuweisen hatten, war Immunität gegen Elektrizität nicht mal so weit hergeholt.
    Gretchen wirkte besänftigt, doch der

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