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Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Dunkle Flammen Der Leidenschaft

Titel: Dunkle Flammen Der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Unterstützung für einen erfolgreichen Angriff auf mich zu gewinnen. Hätte er sich allein gegen mich gewendet, wäre er abgeschlachtet worden.«
    Jetzt, da Szilagyi endlich zur Tat geschritten war, würden weder er noch Vlad Ruhe geben, bis einer von ihnen wirklich tot war.
    »Wenigstens kann er meine Gedanken nicht hören, wenn ich eine Verbindung zu ihm aufbaue«, sagte ich in dem Versuch, das Gute an dieser schrecklichen Situation zu sehen.
    Vlad sah mich an. »Wie das?«
    »Bones hat mir beigebracht, mir im Geist furchtbar nervige Lieder vorzusingen, damit niemand meine Gedanken lesen kann. Eigentlich war es als Waffe gegen dich geplant, aber dann kam alles anders.«
    »Erinnere mich daran, Bones umzubringen, wenn ich ihn das nächste Mal sehe«, fauchte Vlad.
    Die Tatsache, dass er von seinem Feind so lange zum Narren gehalten worden war, hatte Vlads Wut offenbar zu neuen Höhenflügen angestachelt. Ich glaubte nicht, dass die Stichflamme im Kamin reiner Zufall war, und so hitzig, wie er mit den Fingern auf die Armlehne trommelte, würde er sie noch in Sägemehl verwandeln. All das hätte mich klammheimlich Richtung Tür streben lassen sollen, doch ich blieb, wo ich war, und dachte über die Entwicklungen nach.
    »Shrapnel, lass die Wachen Leilas Familie holen und herbringen«, sagte Vlad zu meinem Entsetzen.
    Der kahlköpfige Hüne nickte und ging. Ich starrte Vlad an. »Meine Familie? Warum?«
    »Szilagyi wollte, dass du mich hintergehst. Du hast abgelehnt«, stellte er kühl fest. »Um dich an sich zu binden, wird er als Nächstes deine Angehörigen als Geiseln nehmen. Deshalb müssen sie hierhergebracht werden.«
    »Er kann meiner Familie nichts anhaben, er kennt ja nicht mal meinen richtigen Namen. Er nennt mich immer noch Frankie«, stammelte ich.
    Vlad schenkte mir einen müden Blick. »Er versucht schon, deiner Identität auf die Spur zu kommen. Selbst wenn du aufgrund der elektrischen Ladung in dir nie eine Kreditkarte benutzt hast, hinterlässt doch jeder belastende Dokumente. Deshalb habe ich deinen Vater und deine Schwester auch überwachen lassen, seit du hier bist.«
    »Aber wie? Du kennst ja nicht mal meinen Nachnamen, ganz zu schweigen von den Namen meiner Angehörigen!«
    »Leila.« Seine Stimme war völlig emotionslos. »Marty hat mir deinen vollen Namen, den Namen deines Vaters, deiner Schwester und ihre Wohnorte verraten, kaum dass ich ihn zehn Minuten befragt habe.«
    Seine Worte waren wie ein Schlag in die Magengrube. Übelkeit stieg in mir auf. »Du hast es durch Folter aus ihm herausgepresst.«
    »Nein, ich habe ihm gesagt, dass ich dich als Nächste befragen würde, wenn er mir nicht sagt, was ich wissen will«, war seine unnachgiebige Antwort.
    Mir fiel Martys besorgte Frage ein, als er mich wiedergesehen hatte. Geht’s dir wirklich gut, Frankie? Vlad hatte die Zuneigung, die Marty für mich empfand, ausgenutzt, indem er ihm gedroht hatte, wenn er schwieg, würde er mir die gleichen Grausamkeiten antun wie ihm.
    Ich musste auch keine Hellseherin sein, um mir denken zu können, warum Vlad alle Einzelheiten über meine Familie hatte wissen wollen. Sie waren seine Absicherung, falls ich meine Meinung änderte und ihm doch nicht helfen wollte. Er hätte sie ebenso skrupellos gegen mich eingesetzt wie gegen Marty. Wut vermischte sich mit der Übelkeit, die ich empfand. Kein Wunder, dass Vlad wusste, wie Szilagyi jetzt vorgehen würde. Die beiden glichen sich voll und ganz.
    Vlad hatte zweifellos jedes Wort meiner mentalen Vorwürfe gehört, sagte aber nichts, und sein Schweigen war die endgültige Bestätigung. Ich stand auf, ging zu dem Sessel, in dem er saß, und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Maximus sah aus, als würde ihn gleich der Schlag treffen, aber in Vlads Gesicht zeigte sich lediglich ein hochroter Handabdruck, der schnell wieder verblasste.
    Ich verließ das Zimmer, ohne mich noch einmal umzusehen, vor Wut wie erstarrt, doch innerlich fühlte ich mich, als wäre mein Herz entzweigegangen. Marty hatte also doch recht behalten. Der Gedanke spukte in meinem Kopf herum, als ich die geschwungene Steintreppe hinaufging. Als ich endlich mein Zimmer erreicht hatte, schloss ich die Tür hinter mir ab.

30
    Die Sonne war schon halb hinter den Bergen versunken, als Maximus die Bibliothek betrat. Es war noch nicht sechs Uhr, aber hier brach die Nacht schnell herein – und zog sich endlos hin, wenn Wut und Sorge einen wach hielten. Den Großteil des vergangenen Abends hatte ich

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