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Dunkle Flut

Dunkle Flut

Titel: Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul S. Kemp
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wurde, selbst durch den zerfetzten Stoff seines Hemdes fühlen. »Fühlst du sie? Mutter?«
    Er schluckte und wandte den Blick ab, als er log. »Manchmal, denke ich.«
    Sie fuhr mit den Fingerspitzen über die nackte Haut seines Arms, und er versuchte vergeblich, die Schuldgefühle zu verdrängen, die ihre Berührung ihm einpflanzte. »Armer Soldat, um seinen Glauben gebracht vom Einfallsreichtum anderer. Hab keine Angst. Ich werde dir den Weg weisen. Du wirst sehen, und du wirst glauben.«
    Die Hitze ihres Glaubens und die Nähe ihres Leibes nagelten ihn fest, ließen ihm keinen Raum für eine Antwort. Er stand wie erstarrt vor ihr, das Subjekt eines stummen Verhörs. Sie starrte ihm ins Gesicht, ihre Augen taxierten ihn und entdeckten sein Verlangen, wie er fürchtete. Die Hand in der Nähe seines Lichtschwertgriffs zuckte. Sie schien es nicht zu bemerken, und ein Lächeln erhellte ihr Antlitz. Er vermochte nicht zu sagen, ob es falsch oder aufrichtig war, und seine Unfähigkeit, das zu bestimmen, bereitete ihm Sorge. Sie war inzwischen recht geschickt darin, ihren Gefühlszustand vor den anderen zu verschleiern. Sie nahm ihre Emotionen an, gab jedoch keine von sich selbst preis.
    »Mit der Zeit, Soldat … Mit der Zeit wirst du glauben.«
    Sie wandte den Blick von seinem Gesicht ab, und es gelang ihm, einen Atemzug zu nehmen. »Und bis dahin?«
    »Bis dahin setzen wir Kurs auf Fhost. Du hast recht. Wir brauchen Medikamente. Mutter ist nicht nah genug, als dass wir rechtzeitig bei ihr sein könnten.«
    Die Bedeutung ihrer Worte traf ihn wie ein Hammerschlag. »Dann … weißt du, wo sie ist?«
    Sie lächelte und schaute beiseite. »Und schon fängst du an zu glauben.«
    Er starrte sie an, wusste nicht, was er sagen sollte, drehte sich dann um und ging auf das Cockpit zu. Ihr Glaube – oder möglicherweise auch sein eigener – drängte ihm eine Frage auf. Er stellte sie über die Schulter hinweg. »Was sagt sie zu dir?«
    Er hörte, wie Seherin tief einatmete. »Sie sagt … kommt nach Hause. Nach Hause, Soldat.«
    Er nickte und ging davon.
    Bevor er den Korridor hinter sich ließ, rief sie ihm nach: »Was glaubst du, hätten die Ärzte mit uns gemacht, wenn wir sie nicht Mutter geopfert hätten? Wozu waren wir gut?«
    Die Frage versinnbildlichte seine gesamte Existenz. »Ich weiß es nicht.«
    »Ich schon«, sagte Seherin. »Ich schon.«
    Er wollte glauben, wollte einen Grund im Umstand seiner Schöpfung finden, doch Glaube schmolz im Fegefeuer seiner Vernunft. Er vermutete – und fürchtete –, dass er sich seine Daseinsberechtigung selbst verschaffen musste.

4. Kapitel
    Erleichtert ging Jaden nach seiner Unterredung mit Meister Skywalker durch die Gänge der Schrottkiste , bis er das Cockpit erreichte. Khedryn und Maar saßen auf ihren gewohnten Plätzen und führten eine Reihe von Systemdiagnosen durch. Die Cockpittür wurde von einer ausrangierten Kühlspule einen Spaltbreit offen gehalten, da sie von den Sith-Kriegern beschädigt worden war, gegen die Marr an Bord des Raumfrachters gekämpft hatte. Blasterfeuer hatte schwarze Streifen zurückgelassen, und Klingenwaffen hatten tiefe Male in das Metall gekerbt.
    Marr hatte im Kampf gegen die Sith bemerkenswerten Mut bewiesen, und diese Tatsache bestätigte Jaden bloß noch mehr in seiner Annahme: Marr war bereit für ein umfassenderes Training.
    Eine Zeit lang verweilte Jaden im Gang draußen vor dem Cockpit, um zu lauschen, wie seine Freunde die Systeme überprüften. Sie waren ein beeindruckendes Team, sprachen wenig, erreichten viel. Jaden betrat das Cockpit.
    »Wir sind fast so weit«, sagte Khedryn, der die Instrumententafel checkte.
    Marr überprüfte eine letzte Sache am Computer, bevor er zu Jaden aufsah. »Wie ist unser Kurs, Jad … – ich meine, Meister?«
    Marrs Verwendung des Begriffs »Meister« klang so unpassend, dass Khedryn und Jaden gleichermaßen mit verblüfftem, zeitweiligem Schweigen darauf reagierten. Jaden nahm an, dass er sich besser daran gewöhnen sollte.
    »Nach Fhost«, sagte Jaden.
    »Und von dort aus?«, fragte Khedryn.
    Jaden blickte aus dem Transparistahl des Cockpits hinaus. Eine Million Sterne der Unbekannten Regionen funkelten ihn an. »Das weiß ich noch nicht. Der Orden möchte, dass ich … dass wir «, korrigierte er mit Blick auf Marr, »die entflohenen Klone suchen.«
    »Bedeutet ›wir‹ nur ihr beide oder wir alle drei?«, fragte Khedryn.
    »Wir alle drei«, entgegnete Jaden. »Immer.«
    Seine Antwort schien

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