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Dunkle Gebete

Dunkle Gebete

Titel: Dunkle Gebete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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hatten, hat sie uns Cooper geliefert. Wir hatten ihn im Victoria Park gesehen, wir hatten eine DNS -Verbindung zu dem Sperma an Amanda Westons Leiche. Er war der ideale Verdächtige, und wir haben ihn erwischt. Weil sie es zugelassen hat.«
    »Glauben Sie, er hatte etwas mit den eigentlichen Morden zu tun?«, wollte Helen wissen.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das Letzte, was er gesagt hat, bevor er mich von der Brücke gezerrt hat, war: ›Da will mir einer was anhängen, verdammt noch mal‹. Er hatte begriffen, dass er ans Messer geliefert worden war.«
    »Und wir haben alle gedacht, es wäre vorbei«, bemerkte Anderson und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Sie hat noch zwei weitere Frauen umgebracht, bevor wir wussten, dass überhaupt noch eine Bedrohung besteht«, sagte ich. »Aber ihr war klar, dass wir dann darauf kommen würden. Sie hat gewusst, dass einer von den Ehemännern reden würde, wenn nicht sogar alle.«
    »Und warum macht sie dann weiter?«, fragte Mizon. »Warum diese ganze Dramatik mit den Organen und dem Herz und Karen Curtis’ verschwundenem Kopf? Wenn sie weiß, dass wir Bescheid wissen, wozu dann der Aufwand?«
    Draußen glaubte ich ein Auto vorfahren zu hören.
    »Sie hält uns weiter auf Trab«, sagte Tulloch. »Sie will, dass wir uns auf den abgetrennten Kopf konzentrieren, damit wir das eigentlich Wesentliche außer Acht lassen.« Sie wandte sich an Stenning. »Und glauben Sie ja nicht, ich wüsste nicht, dass ihr Clowns eine Wette laufen habt.«
    Stenning lief knallrot an. »Ist doch nur so zum Spaß, Boss«, nuschelte er an die Tischplatte gewandt.
    »Was läuft da?«, wollte Helen wissen.
    »Meine einfühlsamen jungen DC s nehmen Wetten an, wo der Kopf auftaucht«, erklärte Tulloch. »Sie haben das Ganze auf zwanzig bekannte viktorianische Orte in London eingegrenzt.«
    Helen lächelte. »Wie stehen meine Gewinnchancen für das Albert Memorial?«, fragte sie Stenning.
    »Das ist nicht komisch«, verwahrte sich Tulloch. »Sie braucht nur an Jacqui Groves ranzukommen, dann hat sie uns geschlagen.«
    Es klopfte an der Tür. Helen stand auf und ging hinaus.
    »Sie kommt nicht an sie ran«, versicherte Anderson. »Jacqui Groves wird rund um die Uhr von Bodyguards bewacht, und niemand weiß, wo sie ist.«
    »Hallo, strahlende Schönheit«, ließ sich die vertraute Stimme vom Flur her vernehmen.
    Ich setzte mich aufrecht hin, ehe mir bewusst wurde, was ich da tat. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Tulloch mich beobachtete. Und in sich hineinlächelte.
    »Du bist spät dran«, hörten wir Helen sagen, während sich die Haustür schloss.
    »Habt ihr mir was zu essen aufgehoben?« Joesbury erschien in der Tür und ließ den Blick über die Tischrunde wandern. »’n Abend zusammen.«
    Er setzte sich auf Helens Platz neben mich, während sie das Zimmer verließ. Dann griff er über den Tisch nach dem Wasserkrug und streifte mich dabei mit der linken Schulter.
    »Möchtest du ein Bier?«, fragte Tulloch.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich muss gleich wieder los. Ist hier irgendwer noch nüchtern?«
    »Wieso?«, wollte Tulloch wissen. »Was hast du gefunden?«
    »Erzähl ich euch gleich«, antwortete er, als Helen mit einem randvollen Teller Risotto zurückkam. Sie stellte ihn vor Joesbury hin und ging dann um den Tisch herum, um sich auf die Armlehne von Danas Stuhl zu hocken. Joesbury schaufelte sich etliche Gabeln voll in den Mund, während wir alle dasaßen und warteten. Meine Schulter kribbelte noch immer.
    »Mit ’n bisschen Huhn wäre das ganz toll«, bemerkte er schließlich, während er die Gabel weglegte und sein Glas neu füllte.
    »Wenn du nichts Vernünftiges zu sagen hast, iss auf und zieh Leine«, gab Helen zurück. »Wir sind gerade dabei, die Sitzung des Dichterclubs zu eröffnen.«
    »Es könnte sein, dass ich Tye Hammond gefunden habe«, sagte Joesbury.
    Helen, Mizon und Anderson machten verständnislose Gesichter. »Der Überlebende des Hausbootbrandes«, erklärte Stenning, während Joesbury weiter aß. »Der Brand, bei dem Cathy Llewellyn umgekommen ist.«
    »Wo ist er?«, fragte Tulloch.
    »Wohnt in einem Lagerhaus östlich von Woolwich«, antwortete Joesbury. »Der Schuppen ist an eine Baugesellschaft verkauft worden, und die ist pleite gegangen. Jetzt steht er leer, während sich die Anwälte darum streiten, und ein paar Dutzend Penner – Verzeihung, Flint, Obdachlose – sind da eingezogen. Ich habe gehört, wenn wir uns beeilen und in der nächsten Stunde dort

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