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Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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ruhig, »du scheinst nichts Großes mehr im Schilde zu führen. Ich frage mich, warum du ihn getötet hast. Du hast ihn geliebt.«
    »Falsch«, keuchte Tain, »ich habe ihn gehasst.«
    »Das glaube ich dir nicht. Er ließ mich manchmal zusehen. Hast du das gewusst? Ich war dabei, wie er dir die gesamte Haut abtrug und dich danach vögelte. Du hast ihn darum angebettelt.«
    Tain zwang sich, seinen Verstand auszuschalten, sich nicht zu erinnern, aber die Bilder drangen ungewollt in seinen Kopf. Kehksut, der genauso lächelte wie die Matriarchin jetzt, der entsetzliche Schmerz, wenn ihm die Haut vom Leib abgezogen wurde, die befremdliche Ekstase, die ihm der Sex bescherte, während er zu heilen begann. Wieder und wieder, bis er den Schmerz nicht mehr von der Wonne zu trennen vermochte.
    Zu erfahren, dass dieser Dämon seine Folter mit angesehen hatte, um sich zu unterhalten, mehrte Tains Wut. An diesem Todesort war er ohne Magie, aber immer noch ein Krieger, der vor langer Zeit von römischen Soldaten ausgebildet worden war, von einigen der besten Kämpfer, die je gelebt hatten.
    Er krümmte sich und rammte sein Knie in die Matriarchin. Diese ließ prompt ihre Peitsche fallen und stolperte rückwärts. »Du Mistkerl!«, kreischte sie.
    Bahkat stieß sie beiseite und baute sich vor Tain auf. »Du begreifst nicht, was er an Strafe braucht!«, raunte er der Ma-triarchin zu. »Du probierst dich an Folter, ohne eine Ahnung zu haben. Damit ist jetzt genug. Wir werden ihn so wahnsinnig vor Schmerzen machen, dass er alles für uns tut, und wir fangen damit an, dass wir diese hübsche Halbdämonin töten, um die er wie ein liebeskrankes Karnickel herumscharwenzelt ist.«
    Tains Herz krampfte sich zusammen. Er war nicht sicher, was er mehr fürchtete – dass die beiden Samantha etwas antaten oder dass er so weit in den Wahnsinn zurückstürzte, dass er es selbst tat.
    Bahkat nahm eines von Tains Schwertern in die Hand, das bronzene, das ihm vor fast zweitausend Jahren ein römischer Schmied im fernen Britannien geschmiedet hatte. Der Dämon besah sich die Waffe und prüfte die Klinge mit seinem Daumen.
    »Hervorragende Handwerkskunst!«, stellte er fest und zog das Schwert zurück. Seine Muskeln wölbten sich, bevor er die Spitze geradewegs durch Tains Auge stieß.
    Tains Schrei hallte durch den gewölbten Raum, und die Echos kamen aus jedem der Deckengewölbe zurück.
     
    »Lasst eure Hände, wo ich sie sehen kann!«, befahl eine Männerstimme Samantha.
    »Hier unten seht ihr gar nix, hier ist es stockdunkel«, entgegnete Merrick. »Ist der Wolf bei euch? Falls nicht, werde ich nicht einmal in eure entfernte Nähe kommen.«
    Zunächst war es ruhig, als würde der Mann mit dem Gewehr überlegen. »Bewegt euch einfach nicht.«
    »Ist Logan bei euch?«, rief Samantha nach oben. »Logan!«
    »Er ist hier«, antwortete der Mann knapp. »Er kann aber nicht antworten, weil er gerade ein Wolf ist und so. Bist du Samantha? Tains Mädchen?«
    »Ja, bin ich«, bestätigte Samantha.
    »Und ihr Freund!«, rief Merrick. »Ihr bester Freund.«
    »Na, ein Glück, dass ich ’n Seil mitgebracht hab«, sagte der Mann. »Sieht aus, als wenn wir euch anders nich’ da rauskriegen. Ich bin übrigens Ed.«
    »Hi, Ed!«, rief Samantha.
    »Bleibt, wo ihr seid. Wir holen euch raus.«
    Samantha trat von der Öffnung zurück, durch die nun ein Seil herunterfiel. Als sie wieder nach oben sah, erkannte sie die Umrisse eines Wolfskopfes vor dem Sternenhimmelausschnitt.
    »Danke, Partner!«, hauchte sie erleichtert.
    Samantha wusste, wie man jemandem ein Seil so umwickelte, dass er daran nach oben gezogen werden konnte, und genau das tat sie jetzt mit Merrick. Er sträubte sich zunächst, als Erster hochgehievt zu werden, wenngleich nicht besonders hartnäckig. Und in ihrer neuen Funktion als seine Clan-Chefin fühlte sie sich für ihn verantwortlich.
    Merrick fluchte nicht zu knapp, als er endlich oben war, vor allem wegen seines ruinierten Anzugs. Danach schlang Samantha
     das Seil um sich, und Ed zog sie ins Freie.
    Für einen Moment lag sie einfach nur auf den Felsen und atmete die frische Luft. Über ihr leuchtete ein unglaublicher Sternenhimmel, den hier draußen keine Abgaswolken und kein Dunst abschirmten.
    Logan beugte sich über sie. Seine Wolfsnase stupste sie ins Gesicht, und sie stützte sich auf seinen Rücken, als sie sich aufrichtete. Immer noch fühlte sie Reste von dem Mindglow oder was sie ihr sonst an Drogen in ihren Kaffee geschmuggelt

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