Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkle Gefährtin

Titel: Dunkle Gefährtin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
Partner zu haben, der sich in einen Spürhund verwandeln kann.«
    »Danke«, gab er nochmals zurück, deutlich trockener.
    »Trotzdem weiß ich noch nicht, wie ich damit umgehen soll, dass ich dir deine Lebensessenz geraubt habe. Sobald ich klarer sehe, lasse ich es dich wissen.«
    »Jederzeit gern – obwohl ich das Gefühl habe, dass du sie dieser Tage nicht brauchst.«
    Samantha dachte an das unglaubliche weiße Glühen, das sie erfüllte, wenn sie sich mit Tain vereinte. »Weißt du noch, wie wir nie über unser Privatleben geredet haben? Das gefiel mir.«
    Logan lachte leise vor sich hin. »Schon kapiert, Partnerin.«
    Sie wechselten das Thema und sprachen über den Mord an der Matriarchin und den aktuellen Stand der Ermittlungen. Logan konnte kaum Neues berichten. Er und McKay gingen noch die Aussagen durch und waren nach wie vor hinter einigen der Handwerker her, die am fraglichen Tag auf dem Anwesen waren. Außerdem lag der Bericht der Kriminaltechnik noch nicht vor.
    Samantha hörte ihm zu, auch wenn es ihr nicht recht gelang, sich auf die Fakten zu konzentrieren. Die Situation zwischen Logan und ihr würde sich gewiss nicht so schnell wieder entkrampfen, und zudem ließ sie die Sorge nicht los, wo Tain war und was er vorhatte.
     
    Tain saß auf der harten Rückbank eines Pick-ups, der rumpelnd über die schlaglochübersäte Interstate 15 brauste. Bis nach Barstow hatte er Mitfahrgelegenheiten gefunden. Anschließend war er im Sonnenuntergang am Freeway entlanggewandert, wo ihn schließlich zwei Männer in ihrem Truck mitnahmen. Nun war er zwischen einer großen Kühlbox und einem noch größeren schlafenden Hund eingeklemmt.
    Hinter ihnen versank die Sonne am Horizont.
    »Na, wo soll’s denn hingehen, Alter?«, fragte der Fahrer, der einen grauen Vollbart und drahtiges ergrauendes Haar hatte. Sein Freund sah ziemlich ähnlich aus.
    »Weiß ich noch nicht genau.« Die Information, die Tain beim »No-More-Nightmares«-Verein gefunden hatte, erwähnte eine Hütte in der Wüste nahe der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada, ohne exakte Ortsangabe.
    Der Mann lachte dröhnend. »Hauptsache weg?«
    »Ja, könnte man sagen.«
    »Ich bin Ed, und das ist mein Kumpel Mike.«
    »Tain«, stellte er sich vor.
    Wieder lachte Ed laut genug, um den röhrenden Motor zu übertönen. »Was ist das ’n für ’n Name?«
    »Keltisch.« Als Ed verblüfft guckte, korrigierte Tain: »Walisisch.«
    »Dann bist du kein Amerikaner?«
    »Jetzt schon.« Adrian hatte alle möglichen Papiere für Tain besorgt, laut denen er amerikanischer Staatsbürger war, wohnhaft in Seattle. Dort hielt Tain sich allerdings nur wenige Wochen auf, wenn er Adrian besuchte. Die Dokumente bedeuteten ihm nichts. Vor seiner Gefangenschaft war er einfach hingegangen, wo er wollte. Aber heutzutage waren die Leute ganz verrückt nach Papieren, und Adrian hatte gesagt, dass sie ihm einen Haufen Ärger ersparen würden. »Aus Seattle«, fügte er hinzu.
    »Na, wenigstens bist du nicht … Scheiße!« Ed brach ab, als der Truckmotor bollerte, ächzte und dann vollständig verstummte.
    Weil kaum Verkehr herrschte, konnte Ed rechtzeitig rechts ranfahren. Mike sprang aus dem Wagen, während Ed die Kühlerhaube öffnete, und Tain stieg mit aus.
    Die Gegend hier war einsam und ruhig. Zu beiden Seiten der Autobahn erstreckte sich Wüstenlandschaft: weißer Sand, hier und da grün-schwarze Kreosotbüsche. Das einzig Menschengemachte war ein beleuchtetes Reklameschild, das für ein durchgehend geöffnetes Casino in Las Vegas warb.
    Der Abgasgestank von Los Angeles war weit weg, und die saubere Luft hier roch nach Staub und Nacht. Es war angenehm kühl, obwohl es selbst im September tagsüber noch brütend heiß wurde.
    Mike steckte den Kopf unter die Motorhaube und leuchtete diverse Motorteile mit einer Taschenlampe an. Er ruckelte an einigen Stellen, dann versuchte Ed, den Motor zu starten, doch außer einem Klicken, mehreren Kreischlauten sowie Eds bildgewaltigen Flüchen war nichts zu hören.
    »Lass mich mal versuchen«, schlug Tain vor.
    Der stumme Mike sah ihn mit einem Blick an, der bedeuten sollte:
Klar, wenn du willst
, und trat beiseite.
    Tain wusste nichts über die Fahrzeuge in diesem Jahrhundert, nur dass viele Männer mit Begeisterung an ihnen herumbastelten, ob es nun nötig war oder nicht. Aber er konnte das Herz der Maschine fühlen, die Kraft, die sie ausstrahlte, und wo ebenjene Kraft blockiert war.
    Wie Mike zuvor bewegte er einige Teile,

Weitere Kostenlose Bücher