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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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eigene Persönlichkeit. Die meisten hatten etwas Wildes in sich, das Zacarias gut verstand, und nun, da er geistig mit den Pferden in diesem Stall verbunden war, erkannte er, dass sie gar nicht so viel anders waren als er selbst.
    »Danke, sívamet . Du hast mir schon wieder ein unschätzbar kostbares Geschenk gemacht.«
    Oh, wir sind lange nicht fertig. Da ist noch viel mehr. Komm mit!
    Zacarias wollte diesen perfekten Moment nicht zerstören, deshalb blieb er hinter Marguarita stehen, die Arme um ihre Taille geschlungen, und ließ seinen Geist mit ihrem durch den Stall gleiten und sich mit dem der Pferde verbinden. Es war ein aufregendes und sinnliches Erlebnis. Jeder seiner Sinne war hellwach und überaus lebendig. Zacarias roch, was die Pferde rochen, spürte, was sie spürten. Die wilde Freiheit, einfach nur zu sein, zu existieren, und die Zuneigung, die sie Marguarita entgegenbrachten – und jetzt auch ihm. Er war so eng mit ihr verbunden, dass sie eins wurden und die Tiere seine Gegenwart akzeptierten.
    »Du hast mir mehr geschenkt, als ich je für möglich hielt«, flüsterte er ihr zu und nahm ihr empfindsames Ohrläppchen zwischen die Zähne. »Du bist mein Wunder.«
    Ihre leise Belustigung war wie ein Streicheln. Ich bin deine kleine Närrin, vergiss das nicht, und deshalb sage ich, dass das noch nicht alles ist. Ich will noch so viel mehr für dich. Lass es mich dir geben, Zacarias! Vertrau mir! Ich habe mich in deine Hände gegeben, also gib du dich auch in meine.
    Er schloss sie noch fester in die Arme. Sie bedeutete ihm schon so unendlich viel, dass er sich nicht vorstellen konnte, was geschehen würde, wenn sie ihm noch mehr gab. Am Leben zu sein war wunderbar, Freude zu empfinden nicht mit Worten zu beschreiben. Seine Welt war ein einziges trübes Grau gewesen, und nun sah er die Farben der Pferde, wie glitzernde Diamanten fast. Der Geruch des Heus und das Stampfen der Tiere waren für immer in seiner Seele eingebrannt. Nie würde er diesen Moment vergessen, den Marguarita ihm geschenkt hatte. Und selbst wenn alles schiefging, würde nichts diese Vollkommenheit mindern können.
    Er strich mit den Lippen über ihr Ohr und hauchte seinen warmen Atem in die perfekte kleine Muschel. »Dann mach weiter! Ich folge dir, wohin du gehst.«
    Zacarias nahm sich allerdings die Zeit, die Ranch noch einmal auf Vampire zu untersuchen, auf Anzeichen von Schatten oder auch nur leere Stellen, mit denen die Untoten ihre Spuren zu vernichten suchten. Doch falls Ruslan in der Nähe war oder seine geringeren Vampire vorgeschickt hatte, befanden sie sich jedenfalls nicht in der Nähe der Hazienda.
    Marguarita öffnete die Boxentür und trat ein. Zacarias merkte, dass er wieder den Atem anhielt, als sie dicht neben der Stute stehen blieb. Marguarita hatte recht, das Tier war nicht besonders groß, aber es strahlte Kraft aus und hatte eine edle Haltung. Sparkle stieß Marguarita mit der Nase an, und wenn Zacarias nicht in ebendiesem Moment eingetreten wäre, hätte die sanfte Berührung Marguarita einen Schritt zurückgeschubst. Schnell legte er ihr von hinten die Arme um die Taille, um sie zu stützen.
    Sie hob die Hände und streichelte die neugierige Pferdenase. Er bemerkte, wie Marguarita jede Bewegung der Finger im Kopf wiederholte und ihren Geist genauso liebevoll an dem des Pferdes rieb.
    Dann griff Marguarita nach Zacarias’ Hand und legte sie an den elegant gewölbten Nacken der Stute. Er erstarrte, als Marguarita seine Finger ganz fest an diesen warmen, seidenglatten Hals drückte. Zum ersten Mal in seinem schier endlosen Dasein berührte er ein Pferd! Während all dieser Jahrhunderte hatte er sich immer strikt geweigert, sich die Tiere durch psychischen Zwang gefügig zu machen. Wenn sie ihn ablehnten, zog er es vor, sich ihnen nicht zu nähern.
    Seine Hand zitterte, sein Magen verkrampfte sich. Tausend Schmetterlinge vollführten einen Tanz in seinem Bauch. Er war schon überall auf der Welt gewesen, hatte die Meere befahren, war durch Weiden und Blumenwiesen gelaufen und hatte in schönen, riesigen Höhlen gelebt, doch so etwas Simples, wie ein Pferd zu berühren, hatte er noch nie erlebt. Das ungeheure Ausmaß dessen, was ihm Marguarita schenkte, erschütterte ihn. Was hatte er ihr gegeben? Er hatte sie fast zu Tode erschreckt und ihr Leben in Gefahr gebracht, indem er sie an sich gebunden hatte.
    Hör auf, du Dummerchen! Marguarita rieb den Hinterkopf an seiner Brust, während sie seine Hand langsam über

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