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Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Dunkle Gier: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Gier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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war, lehnte sich gegen den Gedanken auf, die Bande zwischen ihnen zu lösen. Marguarita war seine Frau, und er dachte nicht daran, nach Wegen zu suchen, um sich von ihr zu befreien. Niemals würde er sie freiwillig hergeben. Weder an die Menschen noch an die Vampire … und erst recht nicht an einen anderen Mann.
    Und das war alles. Er hatte eine Seelengefährtin, und so verrückt diese Frau auch war, sie gehörte zu ihm, und er würde sie behalten. Zacarias schenkte Cesaro ein Lächeln, das seine Zähne offenbarte, und ließ zur Warnung etwas Raubtierhaftes in seinen Augen aufblitzen.
    »Ich werde sie nicht aufgeben. Das steht nicht zur Diskussion. Aber wenn Sie sie beide so gernhaben, wie Sie sagen, wird es unter uns bleiben, dass sie meine Frau ist. Niemand sonst darf es erfahren, nicht einmal andere Mitglieder Ihrer Familie. Das ist der einzige Weg, sie zu beschützen.«
    »Ist sie Ihre Gefangene?«, wagte Julio zu fragen.
    Zacarias rührte das Bewusstsein des jungen Mannes an. Julios Barriere war intakt, doch Zacarias hatte sein Blut genommen und bedrängte ihn noch heftiger, um Zugang zu erlangen. Julio presste die Finger an die Schläfen und schüttelte den Kopf.
    »Sagen Sie mir einfach, was Sie wissen wollen.«
    Zacarias erhielt bereits die Eindrücke, die er benötigte. Julio liebte Marguarita wie eine Schwester. Es war eine Erleichterung zu wissen, dass er Cesaros Sohn nicht würde töten müssen. »Wer ist dieser Mann, den Sie nicht mögen und der immer wieder herkommt, um Marguarita zu besuchen?«
    Julio wirkte überrascht. »Habe ich an ihn gedacht?«
    »Es gefällt Ihnen nicht, dass Marguarita meine Frau ist, doch die Vorstellung, dass sie mit diesem Fremden zusammen sein könnte, behagt Ihnen noch viel weniger«, sagte Zacarias. »Erzählen Sie mir von ihm!«
    Sie näherten sich der Liane, und Zacarias gab den Männern ein Zeichen anzuhalten, weil sie nicht zu dicht an die Pflanze herantreten sollten. »Allein in der kurzen Zeit, die ich mit Ihnen verbracht habe, war die Pflanze sehr geschäftig.«
    »Ich habe so etwas noch nie gesehen«, murmelte Cesaro. »Sie sieht richtig lebendig aus und frisst alles, was ihr in den Weg kommt.«
    Zacarias nickte. »Der Vampir macht sich alles zu seinen üblen Zwecken gefügig. Er weiß, dass ich mich hier aufhalte, und wird mich drangsalieren, in der Hoffnung, mich zu schwächen, bevor er selber in Erscheinung tritt. Versuchen Sie nicht, die Pflanze selbst zu vernichten! Wenn irgendjemand eine sieht, lassen Sie es mich auf der Stelle wissen!«
    Beide Männer traten ein gutes Stück zurück, als Zacarias sie von der zerstörerischen Liane wegwinkte. Über ihren Köpfen ballten sich dunkle Wolken mit silbernen Adern in ihrem Inneren zusammen. Blitze sprangen über den Boden, Gabeln aus weißglühender Energie folgten dem Weg der dicken Lianen und ließen das Holz, die Blätter und den dickflüssigen Saft entflammen, wo sie sie berührten. Ein widerlicher Geruch, ähnlich dem von faulen Eiern, durchzog die Luft.
    »Atmen Sie den Geruch nicht ein«, warnte Zacarias.
    Die Spur aus glühender Asche, die über dem Boden und darunter verlief, wurde länger und breiter, als sie den Weg der Lianen zu ihrem Ursprung am Rand des Regenwaldes zurückverfolgten.
    »Erzählen Sie mir von dem Mann, den Sie nicht mögen und von dem Sie glauben, dass er meine Frau umwirbt!«, befahl Zacarias, als sie sich auf den Rückweg zur Hazienda machten.
    Das erste Licht erhellte bereits den Horizont und ließ die Sterne und den Mond verblassen. Zacarias beschleunigte den Schritt. Überall auf der Ranch würden jetzt Schutzzauber benötigt werden.
    »Esteban und seine Schwester, Lea, sind vor etwa zwei Monaten hierher gezogen«, sagte Cesaro mit einem Bestätigung suchenden Blick auf seinen Sohn. »Sehr reich und sehr arrogant. Nicht die Art von Mann, der sich normalerweise hier niederlässt. Er hat kein wirkliches Interesse an der Vieh- oder Pferdezucht. Ich frage mich, wieso dieser Typ Mann zu diesem abgelegenen Teil des Landes kommt, wenn er doch so offenkundig ein Stadtmensch ist?«
    »Das ist eine gute Frage«, stimmte Zacarias zu. »Haben Sie auch eine Antwort?«
    Julio seufzte und schüttelte den Kopf. »Wir haben uns schon des Öfteren darüber unterhalten. Entweder verbergen sie sich hier, sind auf der Flucht vor irgendwas oder …« Den Rest ließ er ungesagt und blickte seinen Vater an.
    »Oder sie hoffen, an einen der Brüder de la Cruz heranzukommen«, beendete Cesaro den Satz

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