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Dunkle Häfen - Band 1

Dunkle Häfen - Band 1

Titel: Dunkle Häfen - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hirvi
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schlicht nicht für sie. Das und die geheimnisvolle Tiefe in seinen Augen, in die man nicht sehen konnte, reizten Lady Amanda. Sie hatte andere Damen von seiner Verwegenheit und seinen Fähigkeiten im Bett tuscheln hören. Doch keine von ihnen war ihm wirklich nahe. Das war eine Herausforderung für die junge Frau, die immer alles bekommen hatte. Sie wollte sein Herz erobern und ihn dazu bringen, sie ebenfalls anzuhimmeln. So passte sie ihn noch am selben Tag ab. Er verabschiedete sich gerade von Harley, mit dem er geplaudert hatte.
    "Ich glaube, wir wurden uns noch nicht vorgestellt, mein Herr!" , flüsterte sie ihm zu, wobei sie sich ihm in den Weg schob.
    James wandte sich ihr zu, seine Lider verengten sich ob der Störung.
    "Ach ja?" , meinte er eher gleichgültig. "Nun, dann darf ich mich vorstellen: Ich bin James Fayford, Sohn des Lord Fayford. Ihr seid Lady Amanda, das müsst Ihr mir nicht erst sagen."
    Höflich küsste er ihr die Hand und sie überlief unwillkürlich ein Schauer. Anscheinend erwartete er, dass sie weiterging, doch so schnell wollte sie nicht aufgeben. Sie bestimmte die Regeln.
    "Darf ich Euch meine Eltern vorstellen?" , fragte sie nun.
    Er zog die Augenbrauen hoch. Wäre er nicht verheiratet gewesen, hätte er sich denken können, was sie wollte, doch so... Vielleicht wollte sie mit ihm angeben.
    "Lady..."
    "Ach nein, entschuldigt, das war töricht. Vielleicht kann ich Euch etwas anderes vorschlagen..."
    "So, was denn?"
    Das Funkeln in seinen Augen beunruhigte sie nun fast, aber sie wagte sich weiter vor.
    "Ähm, Ihr könntet mit mir ausreiten, zum Beispiel."
    "Mal sehen, ob es sic h einrichten lässt. Ich bin vielbeschäftigt, doch für so eine entzückende Dame findet sich sicher noch ein bisschen Zeit..."
    Er küsste ihr zum Abschied noch einmal die Hand und da wusste sie, dass sie zumindest sein Interesse gewonnen hatte, auch wenn sie irgendwie das Gefühl hatte, als spiele sie mit dem Feuer.
     
    Sofort, als Lady Amanda gegangen war, lauerte ihm Henry St John auf. Es missfiel ihm offensichtlich, dass sie ihm so viel Beachtung schenkte.
    "Na, hast du wieder eine soweit? Du kannst stolz sein, sie ist die begehrteste Jungfrau des Hofes."
    James lächelte.
    "Nicht so verdrossen dreinschauen, Henry. Ist dir das Mädchen denn so wichtig? Sie zählt nicht, weder für dich noch für mich. Früher oder später kannst du die begehrte Jungfrau haben. Falls es denn eine ist."
    "Ach ja?" Henry war heute nicht sehr gesprächig, obwohl er sonst ein Meister der Redekunst war, doch hier ging es auch nicht darum, jemand en zu überzeugen. "Wenn du sie abgenutzt hast, die Jungfrau, was? Ist das der Dank, dass ich dich immer so unterstützt habe? Du bist oft Gast in meinem Haus, wo du dich königlich vergnügst - oder sollte ich besser sagen, teuflisch? Ich habe bei den Tories ein gutes Wort für dich eingelegt und jetzt sieh dich an: Ein Sitz im Oberhaus, Macht und Einfluss zur Genüge, und muss dennoch seinem Freund die Frau wegschnappen?"
    "Bitte, Henry, man könnte meinen, du wärst betrunken, aber ich weiß, das ist nur Theater. Du hast doch gewiss nicht vergessen, wie viel dir meine Freundschaft eingebracht hat? Vergiss nicht, ich bin nicht in der Gosse geboren."
    Es hörte sich an wie eine Ermahnung und war auch eine. Beide wussten, Macht machte skrupellos und allein - Freunde waren ein Risiko.
    "Na komm schon, Henry ", lenkte James gutgelaunt ein. "Erzähl mir von deiner letzten Gesellschaft. Wer war alles da und wie haben sie sich benommen? Ach übrigens, du kannst heute Abend nicht zu mir kommen."
    "Warum denn das? Willst du allein sein mit deiner feurigen Zigeunerin?" erkundigte sich St John grinsend.
    James lachte.
    "Nein, das nicht. Mein Vater kommt zu Besuch und er könnte an meinem Umgang Anstoß nehmen, wenn er dich sieht, vor allem, sobald du betrunken bist. Ich bezweifle zwar, dass er so zartbesaitet ist, schließlich ist er schon sein ganzes Leben am Hof, aber irgendwann gibt es da doch eine Grenze!"
    "Die mit mir sicher erreicht ist. Mein Vater, der alte Trunkenbold, würde sich bestimmt nicht ärgern. Im Gegenteil, er würde mitmachen wollen!"
    Die Männer scherzten noch eine Weile und plauderten über dieses und jenes. Lady Amanda beobachtete sie inzwischen und befeuchtete verführerisch ihre Lippen, als James zu ihr hinsah. Sobald er ging, setzte sie sich auch in Bewegung und streifte ihn leicht.
    "Ihr werdet von mir hören, mein Herr!" , flüsterte sie ihm zu.
     
    Das tat er auch

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