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Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Dunkle Halunken: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Halunken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Schultern, klopfte sich den Staub von der Jacke und läutete abermals, bis die Tür noch einmal geöffnet wurde, von derselben Frau. Dodger war bereit und sagte, noch bevor sie den Mund gänzlich geöffnet hatte: »Heute Morgen habe ich den teuflischen Friseur der Fleet Street besiegt, und wenn Sie mich nicht eintreten lassen, werden wir sehen, was Mister Charles Dickens in seiner Zeitung dazu zu schreiben hat.« Als die Frau durch den Flur lief, rief er ihr nach: »In großen Buchstaben!«
    Er blieb wartend an der offenen Tür stehen, und kurz darauf kam ihm Missus Mayhew mit dem Lächeln einer Frau entgegen, die nicht sicher war, ob sie lächeln sollte. Sie trat noch ein wenig näher und fragte leise und in einem Tonfall, der auf ihre Überzeugung hinwies, vermutlich eine Lüge zur Antwort zu bekommen: »Stimmt es wirklich, junger Mann, dass du heute Morgen in der Fleet Street den größten aller Schurken zur Strecke gebracht hast? Die Köchin erzählte mir davon, und wenn man dem Fleischerjungen Glauben schenken kann, spricht man in ganz London darüber. Bist du das wirklich gewesen?«
    Dodger dachte an Charlies Nebel und auch an seinen Wunsch, Simplicity wiederzusehen. Er gab sich alle Mühe, angemessen verlegen und gleichzeitig heldenhaft zu wirken. »Wissen Sie, Missus Mayhew, es geschah alles wie in einem Nebel.«
    Es schien zu klappen, denn Missus Mayhew sprach erneut. »Es dürfte dich vermutlich nicht überraschen, Dodger, dass Simplicity nach deinem letzten Besuch in aller Deutlichkeit darauf hingewiesen hat, dass sie gern einen Spaziergang mit dir unternähme – wie von dir vorgeschlagen. Da es ein schöner Tag ist und Simplicitys Erholung sichtbare Fortschritte macht, sehe ich keinen Grund, ihr den geäußerten Wunsch nicht zu gewähren. Natürlich muss, wie ich gestern bereits erwähnte, eine Anstandsdame zugegen sein.«
    Dodger ließ Stille herrschen und zwang sie dann zum Rücktritt. Er versuchte es mit dem kleinen Geräusch, das Solomon machte, wenn das Gespräch gemütlicher und persönlicher werden sollte, und sagte: » Mmm, ich bin Ihnen sehr dankbar, Madam, und übrigens, ich wüsste einen Ort zu schätzen, wo ich in aller Ruhe auf Simplicity warten kann. Mir setzt da noch der eine oder andere Schmerz zu.«
    Plötzlich wurde Missus Mayhew ganz mütterlich. »Oh, du armer Junge!«, entfuhr es ihr. »Wie sehr du leiden musst. Bist du schwer verletzt? Soll ich den Doktor rufen? Willst du dich hinlegen?«
    Dodger versuchte rasch, Missus Mayhew daran zu hindern, ihre Worte in schreckliche Taten umzusetzen. »Bitte, nein«, sagte er noch ein wenig atemlos. »Ich habe nur an ein stilles Zimmer gedacht, wo ich mich für einige Minuten ausruhen kann, wenn Sie gestatten. Das genügt völlig.«
    Sie scheuchte ihn vor sich her wie eine Glucke ihr Küken, geleitete ihn durch den Flur und öffnete die Tür eines Raums, der überall weiße und schwarze Fliesen hatte, außerdem einen wundervollen Abort und ein Waschbecken mit einem Krug.
    Als er allein und unbeobachtet war, machte er Gebrauch von dem Wasser und versuchte, sein Haar ein wenig in Form zu bringen. Leider hatte es auf die Dienste eines Friseurs verzichten müssen, und mit dem Wasser klatschte er es an, so gut es möglich war. Anschließend benutzte er den Abort und dachte: Ich habe mich vor Missus Mayhew zum Helden gemacht, aber eigentlich geht es doch um Simplicity, nicht wahr? Und Simplicity schien ganz und gar verstanden zu haben, was er ihr am vergangenen Tag gesagt hatte, und war offenbar erpicht auf den Spaziergang mit ihm.
    Dodger hatte den Ausdruck Der Zweck heiligt die Mittel noch nie gehört, aber wenn man aufgewachsen war wie er, trug man dieses Prinzip ans Rückgrat genagelt. Nach einer diskreten Ruhepause, während der er gelegentlich stöhnte, verwandelte sich Dodger wieder in einen Helden und verließ den Abort, um seiner holden Maid zu begegnen.
    Missus Sharples wartete im Flur, und diesmal musterte sie ihn mit einem unruhigen Blick, wie er einem jungen Mann gebührte, über den ganz London sprach. Da es bisher ein recht guter Tag gewesen war, beschloss Dodger, großzügig zu sein und ihr ein Lächeln zu schenken, das er zurückbekam, das allerdings ein wenig albern und unsicher wirkte. Aber es wies zumindest darauf hin, dass die Feindseligkeiten wenn nicht ganz vergessen, so doch vorübergehend ausgesetzt waren. Immerhin war er ein verwundeter Held, und das beeindruckte selbst Missus Sharples.
    Sie nahm etwas vom Flurtisch, und

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