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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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genießt sogar ein Vampir. Ich bin sehr froh über die Anpassung. Noch vor ein paar hundert Jahren hätte ich von einem Tag wie diesem nur träumen können. Ich hätte mich in irgendeinem finsteren Loch verkriechen und die Sicherheit der Nacht abwarten müssen.
    Wir sind schon weit gekommen.
    Ich bin schon weit gekommen.
    Aber offensichtlich noch nicht weit genug. Ich bemerke den Wagen im Rückspiegel, als ich auf die 5 nach Süden auffahre, in Richtung Grenze. Das Auto ist mir schon auf dem Pacific Coast Highway aufgefallen, es ist blau und ziemlich neu. Es blieb hinter mir, während ich die Bucht entlangfuhr, auf die Grape Street einbog, und jetzt fährt es zwei Wagenlängen hinter mir auf dem Freeway. Zufall? Könnte sein. Aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass das Foley ist. Ich habe meine Erfahrungen mit dem FBI gemacht. Die lassen sich ein Nein nicht so einfach gefallen. Und sie glauben nichts, was man ihnen sagt, wenn es nicht zu ihrer eigenen vorgefassten Meinung passt. Foley glaubt, ich wüsste mehr, als ich ihm gesagt habe, und er will es beweisen, indem er sich von mir schnurstracks zu Max führen lässt.
    Tut mir leid, dass ich Sie enttäuschen muss, Foley. Ich bremse ab und halte auf dem Standstreifen. Ich kann den Idioten ebenso gut gleich wissen lassen, dass ich ihn gesehen habe.
    Der blaue Ford zieht vorbei, der Fahrer, nicht Foley, bremst weder ab, noch blickt er zu mir herüber. Und er fährt auch nicht an der nächsten Auffahrt runter.
    Na schön, ich habe überreagiert. Ich warte auf eine Lücke im Verkehr und reihe mich ein. Dennoch halte ich weiter Ausschau nach irgendjemandem, der sich für meine Fahrtrichtung zu interessieren scheint. Das ist nicht einfach, denn Mexiko ist ein beliebtes Ziel für Ausflügler aus San Diego. Doch sobald ich die Grenze überquert habe und die weniger befahrene Straße weg von Tijuana nehme, ist niemand hinter mir, und ich entspanne mich allmählich. Da hat mir meine Phantasie wohl einen Streich gespielt.
    Culebra steht vor dem Saloon, als ich ankomme, und spricht mit einer Frau, die ich nicht kenne. Sie ist menschlich, das spüre ich sofort. Sie steht mit dem Rücken zu mir, das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße verteilt, eine beinahe defensive Haltung. Sie ist groß, größer als Culebra, mit brünettem Haar, das zu einem strohigen Pferdeschwanz zurückgebunden ist. Mehr Haar hat sich aus dem Gummiband gezogen, als darin geblieben ist. Sie trägt Jeans und ein ärmelloses Top. Durch den Schleier aus Haaren, die dem Gummiband entwischt sind, kann ich eine Tätowierung an ihrem Halsansatz sehen, eine Schlange, die sich um irgendeinen Stab windet. Hinten an der Schulter ist ein weiteres Tattoo, diesmal von einem Totenkopf mit einer Rose an der Stelle, wo der Mund sein sollte. Sie ist gut in Form, Arme und Schultern sind muskulös, Taille und Hüften schmal und schlank.
    Sie dreht sich um, als sie meinen Wagen hört, wirft einen Blick in meine Richtung und wendet sich sofort wieder Culebra zu.
    Auf der Stelle ist sie mir unsympathisch.
    Trotzdem muss ich trinken. Und sie ist ein Mensch.
    Ein Wirt? , frage ich Culebra, als ich aus dem Auto steige. Meine Speicheldrüsen sind schon in Aktion getreten.
    Er schüttelt knapp den Kopf. Dabei wendet er den Blick nicht vom Gesicht der Frau ab, und er hört ihr sehr aufmerksam zu.
    Ich kann nicht beurteilen, ob das Kopfschütteln mir galt oder seiner Gesprächspartnerin. Ich komme näher.
    Geh nach drinnen.
    Culebra gibt diesen Befehl in einem Tonfall, den ich noch nie von ihm gehört habe, schon gar nicht mir selbst gegenüber. Kalt. Feindselig. Die Härchen in meinem Nacken richten sich auf.
    Die Frau dreht sich erneut nach mir um. Ihr Gesicht ist schmal, die Lippen voll, trotz der finsteren Miene. Sie fixiert mich mit einem Blick, der mich entweder abschrecken oder zur sofortigen Flucht in die Bar bewegen soll. Das ist ein geübter, stirnrunzelnder Blick, geradezu giftig.
    Der da in den Hals zu beißen wird mir ein Vergnügen sein.
    Ich sehe Culebra an. Macht sie Witze?
    Ich bekomme nicht die Reaktion, die ich erwartet hatte. Culebra packt mich doch tatsächlich am Arm und schleudert mich durch die Schwingtür des Saloons nach drinnen.
    Ich bin so verblüfft, dass ich ihn gewähren lasse.
    Seine Augen brennen. Bitte, vertrau mir. Bleib hier.
    Ich nicke. Mehr kann ich nicht tun, denn ich bin wie vom Donner gerührt, weil Culebra es gewagt hat, mich herumzuschubsen. Er lässt meinen Arm los, wirbelt herum und

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