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Dunkle Leidenschaft - Shadows of Love (German Edition)

Dunkle Leidenschaft - Shadows of Love (German Edition)

Titel: Dunkle Leidenschaft - Shadows of Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Herr dann reagiert.

    Beim Abendessen begrüßt er mich mit einem Küsschen auf die Wange. »Gut siehst du aus«, raunt er und deutet zur gedeckten Tafel. Seine Angestellten haben den Tisch vor dem mannshohen Kamin wie für ein Festmahl gedeckt, überall stehen dampfende Schüsseln und edles Geschirr. Das Besteck funkelt im Kerzenschein, die Holzscheite im Kamin knacken. Wundervoll romantisch. Was für eine Farce!
    Nathan trägt ein weißes Hemd sowie eine schwarze Anzughose und sieht darin teuflisch gut aus. Ich habe mich ebenfalls in Schale geworfen, das Haar hochgesteckt, dezentes Make-up aufgelegt und eines der teuren Kleider angezogen. Eigentlich wollte ich die für besondere Anlässe aufheben, falls der Herr Earl auf seiner Burg ein Fest oder eine rauschende Party gibt … Ach, was weiß ich.
    Sein charmantes Lächeln bringt mich schon wieder durcheinander. Aber mir entgeht nicht, dass er auf meine Brüste starrt. Das lange blaue Kleid hat einen tiefen Ausschnitt, liegt eng an meinem Oberkörper und fällt dann locker und geschmeidig bis zu den Knöcheln hinab. Dazu trage ich Schuhe, in denen ich kaum laufen kann, so hoch sind die Absätze, aber ich kann ja zum Glück sitzen.
    Gentlemanlike führt er mich zum Tisch und schiebt mir den Stuhl unter, während Mr Harper geduldig an der Tafel steht, um uns zu bedienen und unsere Gläser mit Wein zu füllen.
    Nathan sitzt am Kopfende, ich neben ihm an der Seite. Ich fühle seine brennenden Blicke auf mir, vermeide es aber, ihn anzusehen. Er soll sich bloß nicht einbilden, ich würde ihn attraktiv finden. Oder fesselnd. Und faszinierend.
    Da geht die große Tür im Saal auf, und zwei Frauen mit weißen Schürzen kommen herein: eine kleine jüngere mit rotblondem Haar und eine rundliche Alte, die das Tablett mit dem Braten in der Hand trägt.
    Verschwörerisch sagt Nathan, sodass es alle hören: »Das sind Ms Abigail Ruby und Mrs Mary Pembroke, meine Küchenfeen.« Schmunzelnd nickt er der alten Dame zu. »Mrs Pembroke ist eine furchtbar neugierige Person, aber kochen kann sie wie niemand sonst auf Sterling Castle.«
    »Ach, Sir, Sie machen mich immer so verlegen«, erwidert sie und wird rot, während Abigail uns kaum beachtet und kein Wort spricht. Sie scheint eher der stille Typ zu sein.
    Mrs Pembroke sieht genau so aus, wie man sich die Köchin einer Burg vorstellt: klein, ein wenig rundlich, mit geröteten Wangen und einem Strahlen im Gesicht. Offen lächelt sie mich an. »Und Sie müssen Ms Ferris sein. Falls Sie ein wenig Zerstreuung brauchen, dürfen Sie Abigail und mich jederzeit in der Küche besuchen, Miss. Dort gibt’s immer was zu naschen und zu schnacken.« Lächelnd verlässt sie den Saal, Abigail im Schlepptau.
    Mr Harper schaut Mrs Pembroke verträumt hinterher. Nachdem wir keine weiteren Wünsche mehr haben, lässt uns auch der Butler allein, und plötzlich sind nur noch Nathan und ich im Saal.
    »Sind die beiden ein Paar?«, frage ich, um von uns abzulenken.
    »Wer, Henry und Mary?«
    »Hm.«
    »Ich glaube, er hat schon lange ein Auge auf sie geworfen, traut sich aber nicht, ihr seine Gefühle zu gestehen.«
    »Er ist also schüchtern?«
    »Oder schon zu lange allein.« Sein Blick wirkt wehmütig, während er sich eine Kartoffel in den Mund schiebt.
    Ich beschließe, nicht mehr in dieser Richtung nachzufragen, und senke die Stimme. »Weiß dein Butler, was du so alles … treibst?«
    »Henry ist wie ein Freund für mich und in alles eingeweiht. So ziemlich alles. Er ist zumindest der Einzige, der weiß, dass ich das Spielzimmer im Keller habe und du deshalb hier bist. Wir mussten die Geräte damals in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in den Keller schaffen, was gar nicht so einfach war.«
    Mir wird heiß und kalt. »Hast du ihm erzählt, dass wir …«
    »Natürlich nicht!« Empört sieht er mich an, daher sage ich schnell: »Die Geräte, die ich entwerfe … Wer wird sie bauen?« Ich habe zwar das Polstern gelernt, aber dann würde ich gar nicht mehr fertig werden.
    »Ich kenne einen Möbelhersteller aus Schottland, der sich darauf spezialisiert hat. Ihm werde ich deine Pläne schicken. Er arbeitet schnell, ordentlich und diskret.«
    »Wie lange wird er brauchen?«
    »Ein paar Wochen bis Monate.«
    Schade, dann werde ich meine Entwürfe nicht mehr in natura zu Gesicht bekommen.
    »Da Henry alles weiß, darfst du dich in wirklich allen Belangen an ihn wenden«, setzt er hinzu.
    Stumm nicke ich und wechsle erneut das Thema, spreche über die Burg und das

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