Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
schonungslose Wahrheit. Mark atmete auf, weil er den heiklen Part getrost verschweigen konnte, ohne jemandem zu schaden. „Dein Therapeut hat dich geschickt programmiert, um dich zu seinem Werkzeug zu machen.“
„ Robert?“, fragte Alan ungläubig und hatte etwas in seinem Tonfall, was Mark gar nicht gefiel. Aber dann murmelte sein Partner geistesabwesend: „Er war so ein netter Mann. Das glaube ich jedenfalls.“
Mark lächelte und streichelte über seinen Kopf, der sicher bald zu rauchen begann, wenn Alan so weitermachte. Angestrengt kramte er in seinen Erinnerungen, wenn Mark seinen Gesichtsausdruck richtig deutete.
„ Warum hat Robert das getan? Was wollte er erreichen? Und wieso werden die Dinge immer weniger greifbar, je länger ich versuche, sie festzuhalten? Es ist wie e in Traum, der mehr und mehr verblasst.“ Völlig verwirrt schaute er Mark an.
„ Ich glaube, Robert stand unter Rhodris Einfluss. Er wollte über den Therapeuten an dich herankommen. Somit trifft dich keine Schuld, Alan.“ Schnell wechselte Mark das Thema, damit er sich nicht doch noch verplapperte: „Du solltest endlich duschen gehen, Milchgesicht. Das hattest du doch schon lange vor. Und langsam hast du es nötig.“ Mark grinste, während er gespielt die Nase rümpfte.
„ Kommst du nicht mit?“ Alans Enttäuschung war echt. Mark küsste ihn zärtlich und schickte dabei ein Stoßgebet in den Himmel, dass nur die Passagen, die mit Rhodris Bann zu tun hatten, aus seinem Hirn gelöscht wurden. Alan durfte vor allem nicht vergessen, wie sehr er seinen Zottel liebte.
„ Ich dusche später. Jetzt sollte ich mal ein paar unserer Kameraden von einem sehr unschönen Verdacht reinwaschen, findest du nicht?“ Es war besser, wenn er allein mit den anderen sprach, denn Mark wollte Alan erst in die Rhodri-Geschichte einweihen, wenn er ganz sicher war, dass dieser nichts mehr von den genauen Ereignissen wusste. Schon bald musste er von der Maskerade des Gestaltwandlers erfahren, aber es gab auch Bege benheiten, die außer Mark niemanden etwas angingen. Und auch er würde sie irgendwann vergessen. Hoffentlich.
14
James stand vor dem einzigen Fenster in seinem Zimmer und legte die Stirn an das kühle Glas. Er blickte hinab auf die Bayswater Road, die zu dieser Zeit stark befahren war. Es war Rushhour, Feierabend. Die Sonne versank bereits hinter dem Horizont und tauchte den Hyde Park, der gleich hinter der Straße lag, in ein orangerotes Licht.
James glaubte langsam durchzudrehen, weil er schon seit fünfzehn Stunden auf der Krankenstation festgehalten wurde, ohne Neues zu erfahren. Wenigstens gab es hier keine Gitterstäbe vor den Fenstern, aber sie ließen sich dennoch nicht öffnen und die Scheiben bestanden aus Panzerglas. Nicht, dass James an Flucht gedacht hätte ... Im Moment überschlugen sich seine Gedanken – er hatte sogar Jake kurzfristig vergessen –, denn die Frau, die er über alles liebte, hatte ihn gestern tatsächlich verraten. Widerstandslos hatte sich James in sein Schicksal ergeben. Tracy hatte ihn so geschockt, dass er nicht einmal mehr die Kraft aufgebracht hatte, ihre Vorwürfe zu dementieren. Aber da gab es ja auch nichts zu leugnen ... Zudem hatte er den Jägern nicht sagen wollen, dass Jake seine Seele an einen Dämon verkauft hatte. Davon brauchte niemand etwas erfahren. Tracy wäre die Einzige gewesen, der er das anvertraut hätte.
Obwohl es schmerzte, bewunderte er Tracy für ihre Stärke. Ich habe gespürt, wie schwer es ihr gefallen ist, aber sie ist dem Orden treu ergeben.
James seufzte und schlenderte im Halbdunkel zu seinem Bett, auf das er sich schwerfällig fallen ließ, um sich dann lang drauf auszustrecken. Vielleicht hatte sie ja Interesse an mir , sagte er sich. Aber dann hat sie gesehen, was für ein Kuriosum ich bin ...
So viele verschiedene Dinge gingen ihm durch den Kopf, dass ihm davon ganz schwindlig wurde. Auch um die anderen Jäger sorgte er sich, denn sie waren ihm sehr ans Herz gewachsen und er betrachtete sie mittlerweile als seine Freunde, sogar Mark, obwohl der sich so gut mit Tracy verstand. Ihr gemeinsamer Ausflug in die Schwulenkneipe hatte sie irgend wie zusammengeschweißt.
Ein Lächeln huschte über James’ Gesicht, als er daran dachte. Dabei bin ich ursprünglich nur mitgekommen, weil ich Mark aushorchen wollte ... Aber mittlerweile kann ich mir nicht vorstellen, dass er unsere undichte Stelle ist.
James sprang wieder auf und ging zum Fenster zurück. Es machte ihn
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