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Dunkle Obsession

Dunkle Obsession

Titel: Dunkle Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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Annabel begriff, dass sie die anderen Mitstreiter aufhielt.
    Sie schrieb Matthews Namen hinter den Buchstaben, der seine Position in der Reihe angab, dann schlenderte sie zum Ende der Reihe und fing noch einmal von vorn an. Sie schrieb einen Buchstaben hinter Lukes Namen, aber das war nur geraten, denn sie kannte ihn natürlich nicht. Schließlich reichte sie Tania ihr Blatt Papier. Sie warf einen kurzen Blick darauf und lächelte.
    »War Sir Matthew nur aufs Geradewohl geraten, oder hast du ihn schon privat in Augenschein nehmen können?«
    »Nur geraten«, antwortete Annabel.
    »Nun, du wirst keinen Preis gewinnen, aber ich bin sicher, dass du mehr an dem interessiert bist, was danach folgt, nicht wahr?«
    »Ich kann es kaum erwarten.«
    »Nicht zu nervös?«, fragte Tania.
    »Ich bin nur nervös, weil es aus irgendeinem Grund abgesagt werden könnte«, sagte Annabel lachend.
    »Weißt du, allmählich verstehe ich, warum Crispian einen Narren an dir gefressen hat«, murmelte Tania, dann wandte sie sich ab, weil eine andere Frau ihr Blatt abgeben wollte. »Ich glaube, du könntest eine gefährliche Konkurrentin werden.«
    »Wir sind nicht hinter demselben Preis her«, sagte Annabel.
    »Trotzdem. Ich hasse den Gedanken, dass Crispian dich genommen hätte, wenn du Interesse gezeigt hättest.«
    »Ich glaube, Amanda ist die einzige Konkurrenz, die du zu fürchten hast«, sagte Annabel, die das Thema beenden wollte.
    »Amanda interessiert mich nicht«, raunte Tania, und ihre Augen blickten kalt, als Annabel im Zimmer umherging. »Aber du interessierst mich. Ich muss heute Abend sicherstellen, dass Crispian endlich begreift, dass ich die einzige Frau bin, die ihn total befriedigen kann.«
    Schließlich waren alle Blätter eingesammelt, und die Frauen verließen erneut das Esszimmer, damit die Männer sich in Ruhe anziehen konnten. Tania überprüfte die Schätzungen der Frauen. Als sie sie wieder zurückrief, um die Siegerin zu küren, hatte Tania einen seltsamen Blick in den Augen, einen Ausdruck, den Annabel nicht analysieren konnte. Die Männer saßen wieder um den Tisch herum, unterhielten sich oder erzählten Witze, und tranken Port. Es wurde erst still, als Tania auf den Tisch klopfte.
    »Ich wette, dass alle unbedingt wissen wollen, wer die siegreiche Lady ist«, sagte sie mit schleppender Stimme. Einige riefen Namen, aber Annabel kannte diese Namen nicht. Crispian und Luke flüsterten miteinander und ließen sich auch von Tanias strafenden Blicken nicht stören.
    »Und die Siegerin ist«, sagte sie laut, »die einzige Frau, die alle Gentlemen richtig identifiziert hat – Amanda!«
    Annabel konnte nicht glauben, dass sie Tania richtig verstanden hatte, aber als sie zu den Männern schaute, wandten sich einige ab oder blickten auf den Boden. Einige räusperten sich, und einige der älteren Gäste murmelten vor sich hin.
    »Sie hat unmöglich alle kennen können«, rief Crispian, der völlig am Boden zerstört schien.
    Annabel drehte sich um und schaute Amanda an, deren Gesicht sich leicht gerötet hatte, aber sonst sah sie wie immer aus, das unschuldige Mädchen mit der gesunden Gesichtsfarbe. »Ich hatte Glück«, sagte sie fast entschuldigend. »Die ganze Zeit habe ich raten müssen.«
    »Du magst zwar glauben, dass man viele Dinge im Privaten tun sollte«, murmelte Annabel, »aber offenbar hast du nichts gegen Vielfalt einzuwenden.«
    Amandas Augen blickten ohne Falsch. »Das stimmt auch! Ich meine, was zwischen zwei Menschen geschieht, sollte privat geschehen.«
    Tania sah fast so verdutzt drein wie ihr Stiefbruder, und plötzlich schien die fröhliche Atmosphäre verschwunden zu sein. Eine Wolke aus Unbehagen und Fassungslosigkeit hatte sich im Zimmer ausgebreitet, und fast alle wurden davon erfasst – nur Amanda nicht.
    »Gibt es einen Preis?«, fragte sie heiter.
    »Mir fällt nichts ein, weil du schon alle gehabt hast«, antwortete Tania.
    Bevor Amanda eine Antwort einfiel, erhoben sich die Männer von ihren Stühlen und gingen zurück zu ihren Frauen, sodass der Moment ohne weitere Unannehmlichkeiten verging.
    Matthew kam zurück zu Annabel. »Haben Sie es nicht erwarten können?«, neckte er sie und legte einen Arm um ihre Taille.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, wehrte sie sich in gespielter Unschuld.
    »Sie haben gegen die Spielregeln verstoßen. Sie haben berührt, als kein Grund dafür vorhanden war.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass ich das war?«
    »Ich habe es geahnt. Und wie haben Sie

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