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Dunkle Obsession

Dunkle Obsession

Titel: Dunkle Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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Amanda?«
    Die etwas mollige Amanda, recht unvorteilhaft gekleidet, war offenkundig unsicher, aber als Crispian einen Arm um ihre Schultern legte und etwas in ihr Ohr flüsterte, strahlte ihr Gesicht, und sie nickte. »Natürlich. Ich möchte Tania gern besser kennen lernen. Crispian hat mir so viel von dir erzählt«, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln.
    »Nun, alles wird er ihr nicht gesagt haben«, sagte Matthew leise zu Annabel. »Wenn mich nicht alles täuscht, kann dies ein höchst interessanter Abend werden.«
    Annabel war noch nicht überzeugt davon. »Es könnte den ganzen Abend verderben und Amanda vielleicht für ihr ganzes Leben«, murmelte sie.
    »Unsinn, sie ist ein heißblütiges Mädchen vom Land. Kann sein, dass sie uns alle überrascht. Außerdem ist James jetzt richtig fröhlich. Ich dachte schon, dass er einen Tobsuchtsanfall bekommt, als Tania und Crispian sich den ganzen Abend mit ihren Blicken abtasteten.«
    Lord Corbett-Wynne schaute in der Tat heiterer drein, und seine Gesichtsfarbe sah jetzt wieder etwas gesünder aus. »Eine ausgezeichnete Idee«, sagte er knurrend. »Was haltet ihr denn vom Lakenspiel zum Abschluss unseres Spieleabends? Danach gehen wir zu den anderen zurück.«
    Tania sprang auf und verließ wieder das Esszimmer. Kurz darauf kehrte sie mit zwei Lakaien zurück, die ein großes dickes Laken trugen. Entlang des oberen Rands befanden sich kreisförmige Ringe.
    »Was um Himmels willen ist das denn?«, fragte Annabel.
    »Keine Ahnung«, gestand Matthew. »Wir können nur abwarten und uns überraschen lassen.«
    »Die Damen verlassen bitte das Zimmer«, sagte Tania, während die Helfer die einzelnen Ringe über einen hohen Holzstab schoben. »Ihr wartet draußen in der Bibliothek. Ich muss hierbleiben und rufe euch, wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind.«
    »Machst du denn bei dem Spiel nicht mit?«, fragte Sheba, die anmutig ihre langen Beine streckte und vom Tisch aufstand.
    »Nein, ich darf nicht mehr mitmachen, weil ich immer gewinne. Außerdem wird eine Frau gebraucht, damit die Szene auch genau gestellt wird.«
    Während sie alle in der Bibliothek warteten, kam Amanda zu Annabel, ihr Gesicht blasser als während des Essens. »Ich bin bei solchen Spielen nicht gut«, gestand sie. »Das mit der Kirsche habe ich gar nicht erst angefangen. Ich fühlte mich wahnsinnig unbehaglich. Ich meine, jeder sah so ...«
    »Wie denn?«, fragte Annabel freundlich.
    »So sexuell sahen sie alle drein«, platzte es aus Amanda heraus. »Ich nehme an, wenn man mitmacht, fällt es einem gar nicht auf, aber es hat mich richtig mitgenommen, als ich euch zugesehen habe.«
    »Ich glaube, dass es bei diesen Spielen genau ums Sexuelle geht«, sagte Annabel lachend. »Das sind Partyspiele für Erwachsene, und die sind eben anders als bei einem Kindergeburtstag.«
    Amanda starrte sie an. »Ich bin nicht gerade stupide«, sagte sie, »aber findest du nicht auch, dass es ein paar Dinge geben sollte, die privat bleiben?«
    Annabel dachte einen Moment nach. »So habe ich früher auch gedacht«, sagte sie dann. »Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Aber ich bin schon der Meinung, dass Spiele wie mit der Kirsche ziemlich harmlos sind.«
    »Vielleicht hast du nicht so viele Hemmungen wie ich«, sagte Amanda, die Stimme ganz leise.
    »Ja, das ist ganz sicher so. Aber du musst wissen, Amanda, dass Crispian ein sehr ...«
    »Ja, er ist fabelhaft, nicht wahr?«, unterbrach Amanda, und plötzlich klang ihre Stimme voller Gefühl. »Ich bin ja so glücklich, dass er sich überhaupt für mich interessiert. Gehst du auch zu dieser Party nachher?«
    »Ja, aber ...«
    Die Tür zum Esszimmer öffnete sich, und Tania trat heraus. Sie sah so unglaublich sexy aus in ihrem Hosenanzug.
    »Ich habe die Szene gestellt, und wie es in diesen alten Detektivgeschichten so schön heißt, möchte ich, dass ihr alle ins Esszimmer kommt.«
    »Ich glaube, der Detektiv bittet die Anwesenden immer in den Salon«, warf Annabel lächelnd ein.
    »Nun ja, das Zimmer mag ein anderes sein, aber es geht trotzdem um ein Detektivspiel«, gab Tania zurück. »Geht leise hinein, meine Damen, denn die Herren können keine Ablenkung gebrauchen.«
    Als sie das Esszimmer betrat, konnte Annabel ihren Augen kaum trauen. Das Laken war vom Holzpfahl geholt und an einem der Deckenbalken am hinteren Ende des Zimmers befestigt worden. Es hing hinunter bis zum Boden, und was zuvor als fast normales Betttuch ausgesehen hatte, zeigte sich jetzt als

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