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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Fehler gemacht, durch die ich Menschen,
die ich liebte, verletzt habe. Das soll mir nicht noch einmal passieren.«
    Roz ging auf ihn zu. »Wir werden unweigerlich andere Fehler machen.«
    Mitch beugte sich zu ihr herab und küsste sie leicht auf den Mund. »Damit kommen wir schon klar.«
    »Ja, ich glaube auch, dass wir das schaffen können. Warum gehen wir nicht nach unten und schauen, was David gekocht hat? Dann kannst du mir von deinem Tag erzählen, anstatt dir anzuhören, wie ich endlos von meinem berichte.«
     
    Da es schon spät war, hatten die Kinder schon gegessen, und ihre Eltern waren damit beschäftigt, sie ins Bett zu bringen.
    »Manchmal könnte man glatt vergessen, dass dieses Haus voller Menschen ist.« Roz stürzte sich auf Spaghetti mit Fleischklößchen. »An anderen Tagen kommt man sich dagegen vor wie im Affenhaus im Zoo.«
    »Und beides gefällt dir.«
    »Stimmt. Ich stecke voller Widersprüche. Ich brauche meine Ruhe, sonst werde ich zickig. Ist es aber zu ruhig, werde ich schwermütig. Mit mir zusammenzuleben ist fürchterlich stressig  – das solltest du lieber mit einkalkulieren.«
    »Habe ich schon.«
    Roz wollte gerade die Gabel zum Mund führen, hielt jedoch inne und setzte sie wieder ab, weil sie herzlich lachen musste. »Geschieht mir recht.«
    »Ich bin unordentlich, schere mich oft nicht um Kleinigkeiten, die mich gerade nicht interessieren – und ich habe keineswegs die Absicht, mich zu ändern. Das kannst du mit einkalkulieren.«
    »Schon passiert. Aber worüber wolltest du eigentlich mit mir sprechen?«
    »Ich glaube, mit dir geht mir der Gesprächsstoff niemals aus.«
    »Wenn sie frisch verliebt sind, reden Männer mehr als in den folgenden zwanzig Jahren zusammen.«
    »Siehst du?« Mitch gestikulierte mit seiner Gabel herum und wickelte dann Spaghetti damit auf. »Ein weiterer Vorteil davon, erst etwas später im Leben zueinander zu finden. Wir wissen beide, wie der Hase läuft. Aber in erster Linie wollte ich mit dir über Clarise Harper reden.«
    »Allein der Name verdirbt mir schon den Appetit; dabei liebe ich Spaghetti mit Fleischklößchen.«
    »Ich war noch einmal bei ihr, heute Morgen, als du wahrscheinlich diesen Garten umgegraben hast.«
    »Würdest du sagen, es war der dritte oder der vierte Höllenkreis?«
    »So schlimm war es nicht. Sie mag mich, in gewisser Weise. Zumindest findet sie mich interessant, und ich würde sagen, sie macht sich einen Spaß daraus, mir nur das zu verraten, was sie will, und für sich zu behalten, wovon ich nichts wissen soll.«
    Mitch schaufelte sich Spaghetti in den Mund und brach ein Stück Knoblauchbrot durch, um es mit Roz zu teilen. »Ich habe das Gespräch aufgenommen, falls es dich interessiert. Sie hat eine unterhaltsame Geschichte zum Besten gegeben, die ihr angeblich ihre Mutter erzählt hat – über deinen Großvater, als er noch ein kleiner Junge war. Er soll eine Zeit lang in einem Schrank geschlafen haben, zusammen mit einem Welpen, den er von einem Wurf im Stall weggenommen hatte. Er wollte ihn als Haustier halten, aber seine Mutter war dagegen. Keine Hunde im Haus, so in der Art. Also hat er den Welpen ungefähr eine Woche lang in seinem Zimmer versteckt, im Schrank, und hat Essen aus der Küche stibitzt, um ihn zu füttern.«
    »Wie alt war er da?«
    »Ungefähr zehn, glaubt deine Tante. Zumindest nach der Schilderung ihrer Mutter. Er wurde erwischt, als er einmal mit dem Hund in den Schrank gekrabbelt und eingeschlafen war. Niemand wusste, wo er steckte; sie haben das ganze Haus auf
den Kopf gestellt. Dann hörte eine der Bediensteten ein Winseln und fand die beiden in seinem Zimmer hinten im Schrank.«
    »Durfte er den Hund dann behalten?«
    »Ja. Sein Vater hat gegenüber seiner Mutter durchgesetzt, dass der Kleine den Hund behalten durfte, obwohl der Köter wohl nie lernte, sich zu benehmen. Er hatte ihn fast achtzehn Jahre lang; daher erinnert deine Tante sich noch persönlich daran, zumindest vage. Dann hat er ihn hinter den Ställen beerdigt und ein Bäumchen auf das Grab gepflanzt.«
    »Spot hieß der Hund. Meine Großmutter hat mir das Grab gezeigt. Es gibt sogar einen kleinen Grabstein. Sie sagte, mein Großvater hätte dort seinen geliebten Hund beerdigt, aber sie wusste offenbar nicht, wie er ihn bekommen hatte. Sonst hätte sie mir die Geschichte erzählt.«
    »Ich hatte den Eindruck, deine Tante erzählt mir das, um zu demonstrieren, dass der kleine Bruder ihrer Mutter von seinem Vater verwöhnt

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