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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erklärte er. »Aber erst nach diesem letzten Geschenk, das wir für dich haben.«
    »Noch eins? Ich muss sowieso schon ein Zimmer anbauen, um alles unterzubringen, was ich heute bekommen habe.«
    »Das hier ist was Besonderes. Dafür hast du auch schon einen Platz. Oder hattest zumindest mal einen.«
    »Also, jetzt macht es nicht so spannend. Was habt ihr drei ausgeheckt?«
    Harper ging zurück in die Diele und trug einen großen Karton herein, der in Goldfolie verpackt war. Er stellte ihn Roz vor die Füße. »Warum packst du es nicht aus und siehst selbst nach?«
    Neugierig stellte Roz ihr Glas ab und begann sich an dem Geschenkpapier zu schaffen zu machen. »Verratet Stella nicht, dass ich das hier einfach aufreiße; sie wäre entsetzt. Mich wundert dagegen viel mehr, dass ihr drei euch zusammengesetzt und euch auf etwas geeinigt habt, und erst recht, dass ihr bis heute Abend dichtgehalten habt. Mason verplappert sich doch immer.«
    »He, ich kann auch ein Geheimnis für mich behalten, wenn es sein muss. Du weißt zum Beispiel nicht, dass Austin sich mal dein Auto geschnappt hat und …«
    »Halt die Klappe.« Austin boxte seinen Bruder an die Schulter. »Solche Verbrechen verjähren nie.« Er lächelte honigsüß, als Roz ihn misstrauisch ansah. »Was du nicht weißt, Mutter, kann diesem Idioten auch nicht wehtun.«
    »Vermutlich.« Doch die Sache ging Roz nicht aus dem Kopf, während sie weiter auspackte. Ihr blieb fast das Herz stehen, als sie den antiken Ankleidespiegel zum Vorschein brachte.
    »Er war dem, den wir zerbrochen haben, am ähnlichsten. Das Muster ist fast das gleiche, auch die Form«, sagte Harper.
    »Königin Anna«, ergänzte Austin, »um 1700, mit diesem gold-grünen Lack auf der schräg gestellten Schublade. Zumindest kommt er unserer gemeinsamen Erinnerung an den Spiegel, den Mason kaputtgemacht hat, am nächsten.«
    »He! Es war Harpers Idee, das Ding als Schatztruhe zu verwenden. Ich kann doch nichts dafür, dass es mir von dem verdammten Baum runtergefallen ist. Ich war der Kleinste.«
    »O Gott. O Gott, ich war so wütend, so außer mir, ich hätte euch beinahe den Kopf abgerissen.«
    »Daran erinnern wir uns noch sehr schmerzlich«, versicherte ihr Austin.
    »Der Spiegel stammte aus der Familie eures Vaters.« Mit belegter Stimme und einem Kloß im Hals strich Roz über das lackierte Holz. »Er hat ihn mir an unserem Hochzeitstag geschenkt.«
    »Du hättest uns wirklich den Kopf abreißen sollen.« Harper setzte sich neben sie und streichelte ihren Arm. »Wir wissen, dass der da nicht derselbe ist, aber …«
    »Nein, nein, nein.« Roz wurde von ihren Gefühlen überwältigt und presste einen Augenblick lang das Gesicht an Harpers Arm. »Er ist noch besser. Dass ihr euch daran erinnert, euch das hier ausgedacht habt. Das getan habt.«
    »Damals hast du geweint«, murmelte Mason und bückte sich, um Roz mit der Wange übers Haar zu streichen. »Soweit ich mich erinnere, war es das erste Mal, dass ich dich weinen gesehen habe. Das hat keiner von uns je vergessen, Mama.«
    Roz kämpfte mit den Tränen, als sie jeden ihrer Söhne umarmte. »Es ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe, und es bedeutet mir mehr als alles, was ich besitze. Jedes Mal, wenn ich den Spiegel anschaue, werde ich daran denken, wie ihr damals wart, wie ihr heute seid. Ich bin so stolz auf meine Jungen. Bin es immer gewesen. Sogar, wenn ich euch am liebsten den Kopf abgerissen hätte.«
    Austin nahm Roz’ Glas und reichte es ihr, dann verteilte er die anderen drei Champagnerflöten. »Harper hat die Ehre, weil er der Älteste ist. Aber ich möchte festhalten, dass das Ganze meine Idee war.«
    »Es war unser aller Idee«, widersprach Mason.
    »Aber meine am meisten. Fang an, Harper.«
    »Würde ich ja, wenn du mal für fünf Sekunden den Mund halten könntest.« Harper erhob sein Glas. »Auf unsere Mama, für alles, was sie für uns war, für alles, was sie für uns getan hat, an jedem einzelnen Tag.«
    »Oh. Jetzt ist es um mich geschehen.« Roz’ Kehle war plötzlich wie zugeschnürt, und die Tränen stürzten ihr aus den Augen. »Da haben wir die Bescherung.«
    »Wein ruhig.« Mason beugte sich zu ihr herüber, um sie auf die nasse Wange zu küssen. »Damit schließt sich der Kreis.«
     
    Die Rückkehr zu ihren täglichen Pflichten half Roz, die kleine Lücke in ihrem Herzen zu schließen, die entstanden war, als sie zwei ihrer Söhne zum Abschied geküsst hatte.
    Es würde eine ruhige Woche

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