Dunkle Rosen: Roman (German Edition)
rüber.«
»Austin.« Resigniert seufzte Roz auf und nippte an ihrem Wein. »Wenn du irgendetwas zerbrichst, fliegst du raus.«
»Oh, noch ein Lied, das ich kenne. Also, ich brauche eine Herausforderung. Logan, der Schuh sieht so groß aus, dass eine vierköpfige Familie darin wohnen könnte. Gib mal her.«
»Ich gebe dir meinen Schuh, du fliegst raus, ich werde gefeuert. Du kannst mich einen Feigling nennen, aber ich muss bald zwei heranwachsende Jungs mit durchfüttern.« Logan bückte
sich, um Gavin in die Rippen zu pieksen. »Und sie fressen wie die Schweine.«
»Oink.« Zum Beweis schnappte Gavin sich einen Keks von einem Tablett und stopfte ihn sich ganz in den Mund. »Oink.«
»Ach komm, Logan.« Roz winkte auffordernd mit der Hand. »Sonst gibt er ja doch keine Ruhe.«
»Also gut, einer fehlt noch.« Austins Blicke schweiften durch den Raum und blieben an Hayley hängen. »Schaut euch diese hübschen, zarten Füßchen an. Wie wär’s mit uns beiden, Süße?«
Hayley lachte. »Sie sind ungefähr so zart wie ein Bananendampfer.« Doch sie streifte ihren Schuh ab.
»Harper, schieb das Bakkarat von deiner Großmutter dort hinüber in Sicherheit«, ordnete Roz an, »damit dein Bruder seine Show abziehen kann.«
»Der Begriff Vorführung ist mir lieber.«
»Ich erinnere mich noch an eine Vorführung, die Mama eine Lampe gekostet hat«, bemerkte Harper, während er Familienerbstücke beiseite räumte. »Und die uns allen dreien – und dir auch, David, wenn mein Gedächtnis mich nicht im Stich lässt – Küchendienst eingebracht hat.«
»Das war damals, als ich nur Salat gegessen habe«, behauptete Austin. Nachdem er die drei verschiedenen Schuhe probehalber ein paar Mal in die Luft geworfen hatte, begann er zu jonglieren. »Wie ihr seht, habe ich seit jenem bedauerlichen Vorfall meine Fähigkeiten verbessert.«
»Gar nicht schlecht, beruflich noch ein zweites Standbein zu haben«, erklärte Mason. »Mit der Nummer kannst du bei Straßenfestivals auftreten.«
Beim Anblick der kreisenden Schuhe hopste Lily jauchzend auf Harpers Hüfte herum. Roz dagegen hielt nur den Atem an, bis Austin sich verbeugte.
Er warf dem begeisterten Luke seinen Schuh wieder zu. »Kannst du mir das beibringen?«, fragte der Kleine.
»Mir auch!«, forderte Gavin.
»Sie will sagen: ›Aber nicht im Salon‹«, verkündete Austin, da Roz bloß den Mund aufmachte. »Ich gebe euch morgen Unterricht – draußen, um uns alle vor Mamas Zorn zu bewahren.«
»Sie ist hier der Boss«, erklärte Luke feierlich.
»Du merkst auch alles. Also, da mir anscheinend keiner Geld in den Hut werfen will, muss ich mit einem Bier vorlieb nehmen.«
Austin schlenderte zu Logan hinüber, um ihm seinen Schuh zurückzugeben; dann ging er zu Hayley. »Okay, Aschenputtel, dann wollen wir mal sehen, ob er passt.«
Er machte eine regelrechte Staatsaffäre daraus, ihr den Schuh wieder anzuziehen; dann grinste er über ihren Kopf hinweg Harper zu. »Schuh passt.« Er nahm Hayleys Hand und drückte einen Kuss darauf. »Wir brauchen nur noch zu heiraten, sobald ich aus der Küche zurückkomme.«
»Das sagen sie alle.« Doch Hayley warf ihm einen koketten Blick zu.
»Bring mir ein Bier mit, wenn du in die Küche gehst«, bat Mason.
»Wenn ich schon Bestellungen aufnehme, was kann ich euch anderen mitbringen?«
Nach einer Flut von Wünschen sah Austin wieder zu Harper hinüber. »Könntest du mir vielleicht helfen, die Sachen zu holen?«
»Klar.« Harper gab Hayley das Baby zurück und folgte seinem Bruder aus dem Zimmer.
»Das lasse ich mir nicht entgehen«, flüsterte Mason seiner Mutter zu, bevor er hinter seinen Brüdern hinausschlenderte.
»Ein hübsches Ding, unsere Cousine Hayley, findest du nicht?«, bemerkte Austin beiläufig.
»Es war schon immer deine Spezialität auszusprechen, was auf der Hand liegt.«
»Dann mache ich auch damit weiter und sage, dass ich glaube, sie schwärmt für mich.«
»Noch eine Spezialität von dir: Frauen falsch einzuschätzen.«
»Langsam«, warf Mason ein. »Ich muss was zum Schreiben finden, damit ich den Spielstand mitzählen kann.«
»Sie hat so einen hübschen Mund. Das fällt dir natürlich nicht auf, großer Bruder, da er nicht aus einem Blumentopf rauswächst.« Austin nahm ein Bier aus dem Kühlschrank und trank einen Schluck aus der Flasche, noch während Harper ein paar Pils herausholte.
»Und deine einzige Chance, deine dicken Lippen auf ihre zu pressen, wäre, wenn sie einen Anfall
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