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Dunkle Schatten (German Edition)

Dunkle Schatten (German Edition)

Titel: Dunkle Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
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Petranko, aufkeimenden
Ärger einzudämmen, »hör dir lieber an, was wirklich dahintersteckt.«
    »Ihr könnt mich ja nach meinen Ausführungen festnehmen. Ob das allerdings
klug wäre, bezweifle ich. Natürlich muss es für euch so aussehen, als würde ich
mit Saller gemeinsame Sache machen, was allerdings nicht den Tatsachen
entspricht. Ich bin in diese Geschichte, ohne es zu beabsichtigen,
hineingerasselt, ungeplant und unbedarft. Ich rekapituliere nochmals, was
ohnehin längst bekannt ist. Ich war im SMZ Ost, weil ich ein kleines Problem
hatte. Noch im Krankenhaus bekam ich den Tipp, dass er ebenfalls hier ist.
Logisch war ich heiß darauf herauszufinden, was los ist. Gehört schließlich zu
meinem Job. Der Rest ist bekannt. Erharter und Lackner jubeln mir den Koks
unter und so weiter und so fort. Inzwischen glaube ich zu wissen, warum Teile
des BKA so wild drauf sind, mich mundtot zu machen, wobei die beiden nichts
weiter als ausführende Organe sind. Man weiß, dass ich mich mit Saller gut
verstanden habe, und wahrscheinlich hat man Angst, dass er mir so einiges
erzählen könnte, was beispielsweise die Estate Carinthia Bank, Midas und noch
einige andere betrifft. Als Saller bereits auf der Flucht war, erhielt ich ein
lapidares Mail aus Montenegro, das mich stutzig machte. Ich wurde ins La Femme,
Sallers Hauptquartier, bestellt. Zuerst dachte ich an eine weitere Falle, die
Lackner und Erharter sich ausgedacht haben, um mich aufs Kreuz zu legen. Als
Rache dafür, sie öffentlich angenagelt zu haben. Wir haben lange überlegt –
Thomas, Lena und ich –, ob es nicht ein zu hohes Risiko ist, in den Puff zu
gehen. Thomas und Lena sicherten mich ab, falls es eng werden sollte. Nichts
dergleichen. Husky und Rambo erwarteten mich und Sallers Anwalt, Dr. Kerner. Er
war es, der mir den Vorschlag unterbreitete, nach Montenegro zu fahren, ich
würde nicht mit leeren Händen zurückkehren. Was ihr auf der DVD gesehen habt,
ist das Anwesen von Salvatore Madeo, und den brauche ich euch nicht näher
vorzustellen. Das ist der Mann, der mit ausgebreiteten Armen erschossen auf dem
Bett liegt. Der Typ mit der Messerwunde im Rücken ist Branko Daramci ć , und den hat Saller auf dem Gewissen.«
    »Was?« Cench fallen beinahe die Augen aus dem Kopf. »Saller ist in
Montenegro? Der war auch dort?«
    »Ja. Ob er noch im Land ist, weiß ich nicht. Ich hatte nur mit Madeo,
Daramci ć und Saller zu tun. Die anderen, die erschossen wurden, kenne ich nicht,
und ich habe auch mit keinem der anderen ein Wort gewechselt. Saller hat
jedenfalls bei der Ballerei einiges abgekriegt. Mein Angebot war, ich bringe
ihn ins nächste Krankenhaus und dafür packt er aus. Dann wäre mein Part
erledigt, und er müsse sich um sich selbst kümmern.«
    »Mir gefällt das alles nicht«, bleibt Adrian Konschak weiterhin
skeptisch, und auch sein Ton verschärft sich zusehends. »Dass du, Kokoschansky,
dir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen wolltest, der Sache auf den Grund
zu gehen, nachdem Saller dir eine Nachricht zukommen ließ, leuchtet mir noch
ein, wenn ich Journalist wäre. Aber warum lebst du noch? Warum bist du nicht
unter den Leichen?«
    Kokoschansky merkt, wie bei Petranko die Zornesader anschwillt und er
drauf und dran ist, seinem ehemaligen Kollegen über den Mund zu fahren, doch
der Journalist hält ihn mit einer Armbewegung zurück.
    »Jetzt hör mir mal genau zu, du Klugscheißer«, fährt er Konschak an, den
er heute zum ersten Mal persönlich kennen gelernt hat und der ihm zusehends
unsympathischer wird, und baut sich vor ihm auf, »warum glaubst du wohl,
erzähle ich euch das alles? Warum haben wir uns hier geheim getroffen? Weil wir
etwas bewegen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Ich kann jederzeit FNews mit meinen Leuten starten. Ich brauche euch nicht zu fragen, ob wir das dürfen,
gar nichts, einfach nur machen. Und in der Öffentlichkeit wärt ihr wieder
einmal mehr die Angeschissenen. Warum schafft ein Journalist es mit seinen
Leuten? Schläft unsere Polizei? Für Monate würdet ihr wieder ein
ausgezeichnetes Fressen für alle Medien abgeben. Könnte mir eigentlich egal
sein, und im Grunde wäre es auch der Fall, aber ich weiß, du und dein Kollege
verfügen über jede Menge Abhörprotokolle von diversen Herrschaften, die ihr
euch derzeit sonst wohin stecken könnt, weil ihr zurückgepfiffen und zum
Däumchendrehen verurteilt seid. Du fragst mich, warum sie mir nicht auch ein
paar Kugeln verpasst haben? Bestimmt,

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