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Dunkle Schatten (German Edition)

Dunkle Schatten (German Edition)

Titel: Dunkle Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
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aus!«
    Folgsam gehorcht der Hund. Sein Opfer bleibt am Boden liegen und hält
sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den blutenden Arm.
    »Steh auf«, schnauzt Panker ihn an. »Stell dich zu deinem Kumpel.«
Anscheinend sind sie der deutschen Sprache nicht mächtig oder tun zumindest so.
Der Privatdetektiv wird energischer, deutet ihm aufzustehen. Unter strenger
Bewachung Sherlocks rappelt der Mann sich hoch. Petranko hat nun ebenfalls
seine Privatwaffe in der Hand. Kokoschansky hat befürchtet, durch den Schuss
unliebsame Zuschauer zu haben. Doch glücklicherweise ist das Areal am späteren
Samstagnachmittag wie ausgestorben, niemand hörte den Schuss, oder zumindest
interessiert es keinen.
    Während Panker und Petranko das unbekannte Trio bewachen, hält Cench
ihnen seinen Dienstausweis unter die Nase und durchsucht sie. Alle sind
bewaffnet, jedoch ohne Ausweispapiere. Cench wirft die sichergestellten
Pistolen außer Reichweite ins Gras. Dazu auch deren Handys. Erleichtert teilt
Kokoschansky Lena mit, dass sie außer Gefahr ist. Von Mitnick allerdings fehlt
nach wie vor jede Spur.
    »Polizei!«, versucht Cench es nochmals. »Was habt ihr hier zu suchen?«
    Verbissenes Schweigen.
    »Police, what you are doing here?”
    Panker geht ein paar Schritte abseits und hebt die abgenommenen Pistolen
auf. Alle drei sind gleicher Bauart und Typs, israelische IWI Jericho 941. »Das
ist ja hochinteressant«, murmelt der Privatdetektiv vor sich hin und winkt
Kokoschansky herbei. »Sieh dir das an, Koko.« Kokoschansky nimmt eine der
Waffen an sich.
    »Was machen wir nun mit den drei Galgenvögeln?«, fragt Cench.
    Doch statt eine Antwort zu geben, baut Kokoschansky sich vor den drei
Einbrechern auf. »Ich bin mir sicher, die Scheißkerle verstehen bestens
Deutsch. Wo ist unser Freund? Habt ihr ihn gekidnappt?« Die Antwort sind
hasserfüllte Blicke. »Na schön. Ist die Knarre entsichert?« Panker nickt. »Wem
soll ich zuerst ins Knie schießen? Dir oder dir? Vielleicht dir? Wer stellt
sich freiwillig zur Verfügung?«
    »Koko, mach keinen Blödsinn!« Cench fällt auf Kokoschanskys Bluff herein.
    »Was ist? Wo ist unser Freund? Ach ja, zwei von euch sind bereits aus dem
Verkehr gezogen. Nämlich die, die mich verfolgt haben. Kleiner Autounfall. Wo
ist unser Freund? Wie viele von euch sind noch unterwegs? Wer schickt euch? Wer
ist euer Auftraggeber?«
    Kurzerhand hat Kokoschansky das Kommando übernommen, und seine
Verbündeten lassen ihn gewähren. »Und? Warum höre ich nichts? Ich bin
hundertprozentig überzeugt, ihr versteht jedes Wort.« Ansatzlos schlägt der Journalist
zu. Sein mächtiger Faustschlag reißt den Typ, den Cench zuerst stellte, von den
Beinen. Blut sickert ihm aus einem Mundwinkel. Breitbeinig stellt Kokoschansky
sich vor den zusammengekrümmten Mann. »Wenn sich keiner von euch freiwillig
meldet, musst du daran glauben. Wo ist unser Freund?« Schweigen. »Linkes oder
rechtes Knie? Such es dir aus. Wir wissen, wer ihr seid«, setzt Kokoschansky
nun alles auf eine Karte, »ihr seid Israelis. Aber keine normalen israelischen
Staatsbürger. Ihr seid Geheimdienstler. Ihr seid vom Mossad. Auch wenn ihr
keine Ausweispapiere mit euch führt. Dafür habt ihr israelische Waffen bei
euch. Schwerer Fehler, aber warum soll dem angeblich besten Geheimdienst der
Welt nicht ein Lapsus passieren? Für euch gibt es nun zwei Möglichkeiten. Wir
überlassen euch der österreichischen Polizei, dann wird es sehr eng für euch.
Was meint ihr wohl, was geschieht? Ihr seid als Ausländer bewaffnet auf
österreichischem Territorium gestellt worden, habt einen österreichischen
Staatsbürger entführt. Dafür wandert ihr für ein paar Jahre hinter Gitter,
werdet danach abgeschoben. Ich glaube nicht, dass sie mit euch eine besondere
Freude haben werden, wenn ihr wieder nach Hause zurückkehrt. Wer weiß,
vielleicht geschieht euch auch etwas und ihr werdet klammheimlich zum Beispiel
in der Negev-Wüste verbuddelt? Nicht unbedingt die besten Zukunftsaussichten.
Oder wir lösen es auf österreichische Art. Wir vergessen alles, dafür sagt ihr
uns, wo ihr unseren Freund versteckt haltet, wer euch den Auftrag erteilt hat
und wie viele von euch sich noch bei uns herumtreiben. Wir lassen euch laufen,
natürlich ohne Waffen und Handys. Ihr werdet euch schon durchschlagen. Eure
Entscheidung …«
    *

 
    Der Unfall zieht immer mehr Schaulustige an, obwohl nur Blechschaden entstanden
ist. Der Stau auf der Simmeringer Hauptstraße wird länger und

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