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Dunkle Schatten (German Edition)

Dunkle Schatten (German Edition)

Titel: Dunkle Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
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derzeit an keiner großen Geschichte dran,
also warum? Deine Bekanntschaft mit Saller kann doch nicht dafür
ausschlaggebend gewesen sein. Auf jeden Fall will man dich aus dem Verkehr
ziehen, und zwar endgültig, wie wir es gerade erleben. Doch weshalb?«
    »Keine Ahnung. Aber das werden wir herausfinden.«
    Kokoschansky steckt das Kokainpaket in die Innenseite seiner Jeansjacke,
verabschiedet sich kurz und steuert mit schnellen Schritten sein Auto an.
Inzwischen ist es Nacht geworden. Soweit er feststellen kann, scheint alles
ruhig zu sein. In der Straße, wo Lena und er wohnen, ist um diese Zeit nicht
viel los. Trotzdem blickt er immer in den Rückspiegel, um sicherzugehen, dass
er nicht verfolgt wird. Fataler, als ihn jetzt mit Kokain in der Jacke zu
stellen, könnte es nicht kommen. Dann wäre er auf jeden Fall erledigt. Sie –
wer immer hinter diesen mysteriösen sie steckt – wollen ihn mit seiner
Vergangenheit packen, und aus noch nicht nachvollziehbaren Gründen spielt das
BKA mit.
    Noch vor einigen Jahren war Kokoschansky wegen massiver Probleme schwer
alkoholkrank und drogenabhängig geworden, wobei er meist Koks konsumierte.
Dementsprechend war er fertig und hatte sich bereits aufgegeben, als eine junge
Polizistin, die ihn während ihres Dienstes zusammengebrochen fand, sich um ihn
kümmerte.
    Lena wollte mehr über diesen Mann wissen, sorgte sich auch trotz seines
anfänglichen Widerstands außerhalb ihrer Dienstzeit um ihn, bis er schließlich
nachgab und sich ganz in ihre Obhut begab. Mit durchschlagendem Erfolg. Beinahe
hatte Kokoschansky auf diese dunklen Schatten in seiner Biografie vergessen.
Nun kommen diese beiden BKA-Kerle und wollen ihn auf diese hinterhältige Weise
linken.
    Kokoschansky erreicht ein riesiges Industriegebiet im Süden Wiens, direkt
an der Stadtgrenze. Bisher ist alles gut gegangen. Niemand scheint sich an
seine Fersen geheftet zu haben. Suchend kurvt er herum. Kokoschansky hält nach
einem Lagerhauskomplex Ausschau, und in einem Teil davon hofft er zu finden,
wonach er sucht. Es gibt keine Adresse und auch keine offizielle Telefonnummer.
    Der Geheimnisvolle, nachdem der Journalist fieberhaft sucht, wechselt
ständig seine Handynummern, und nur ein kleiner, eingeweihter Kreis wird über
den neuesten Stand informiert. Kokoschansky gehört nicht dazu. Zumindest hat er
seit mehr als einem Jahr nichts mehr gehört oder eine Nachricht erhalten.

 
    Nach einiger Zeit erkennt er das Gebäude wieder. Kokoschansky durchquert
die Einfahrt und erinnert sich nun wieder genau. Dieser verfallene Teil der
Lagerhäuser ist sein Ziel. Erleichtert stellt er den Motor ab, steigt aus,
vergewissert sich nochmals, ob er tatsächlich alleine ist.

 
    *

 
    »Diese Fotzerle aus dem Osten sind lei tatsächlich die geilsten und
heißesten Weiberle, die es auf diesem Planeten gibt«, dröhnt Ährenbach in
seinem unverkennbaren Kärntner Dialekt und kneift einem der zahlreichen nackten
Mädchen, die sich hier tummeln, grob in die Brüste. »Die lassen lei Sacherle mit
sich anstellen, von denen unsere Mädele nicht einmal zu träumen wagen! Schauts
euch do lei diese strammen Dutterle 13 an!«
    Er packt eine der sichtlich eingeschüchterten und unter Drogen stehenden
Frauen an den schulterlangen, schwarzen Haaren, reißt ihren Kopf brutal in den
Nacken, flößt ihr, unter dem Gejohle der völlig durchgeknallten Runde
Champagner aus einer halb vollen Flasche ein. Der Alkohol fließt aus ihrem Mund
über ihren Körper, sie verschluckt sich, hustet, was ihr sofort eine schallende
Ohrfeige einbringt.
    »Ich habe das Mauserle schon lei ordentlich eingeritten«, brüllt
Ährenbach völlig außer Rand und Band, enthemmt von zu viel Alkohol und
aufgeputscht durch Kokain, »jetzt gehört das Schlamperle euch! Und ich
garantiere euch, ihr werdet es lei nicht bereuen!«
    Er wirft die Flasche einfach gegen die nächste Wand, wo sie mit lautem
Knall zerbricht. Niemand kümmert sich darum. Der unnatürlich gebräunte Gilbert
Ährenbach scheint im Solarium zu schlafen, zerrt wieder das Mädchen zu sich,
reißt ihre Beine auseinander, präsentiert triumphierend ihre Blößen wie ein
Jäger seine Beute, bevor er sie wie lästigen Abfall mit einem Fußtritt von sich
stößt. Zwei ältere Männer zerren sie an den Armen hoch und schleifen sie in
eines der zahlreichen Zimmer. Nach einem harten Arbeitstag in der
Oberstaatsanwaltschaft und in der Parteizentrale genau der richtige Ausgleich.
Wer hart arbeitet, darf auch

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