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Dunkle Schatten (German Edition)

Dunkle Schatten (German Edition)

Titel: Dunkle Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
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mir im Spital
Saller begegnet ist, graben sie das Kriegsbeil aus? Das kann ich einfach nicht
glauben. Und Lena ist ebenfalls tief drin verstrickt. Jetzt bekommt sie zu
spüren, was einigen ihrer Vorgesetzten immer schon ein Dorn im Auge war. Dass
sie mit einem Journalisten zusammenlebt, und das Imperium hat bereits
zurückgeschlagen. Heute wurde sie in eine Floridsdorfer Polizeiinspektion
versetzt. Genaueres weiß ich noch nicht, aber sie konnte es sich aussuchen.
Freiwillige Versetzung«, Kokoschansky lacht gequält, »oder
Disziplinarverfahren. Also entweder springen oder aufhängen. Dass sie jetzt
unter ständiger Beobachtung steht, ist wohl klar, und jede ihrer Tätigkeiten
und Amtshandlungen wird peinlich genau geprüft werden.«
    »Wird sie das aushalten?«
    »Weiß ich nicht, ich hoffe es. Ich bin in dieses Schlamassel geraten wie
die Jungfrau zum Kind. Ich hatte überhaupt nicht vor, mich wieder in eine
gefährliche Story einzulassen, und du weißt auch, warum.« Sonja zuckt nur
leicht mit den Achseln und senkt ihren Blick. »Ich war einfach zur Unzeit am
falschen Ort, aber den untergejubelten Koks kann ich mir nicht bieten lassen.
Dagegen muss ich mich mit allen Mitteln wehren.« Er blickt auf die Uhr. »Na ja,
ich werde jetzt gehen. Es ist schon spät. Danke für das leckere Essen.«
    »Komm, eine rauchen wir noch zusammen«, fordert Sonja ihn auf, »wir haben
schon längere Zeit nicht mehr richtig miteinander sprechen können. Lena wird
das verstehen, auch wenn sie schon zu Hause sein sollte. Oder, noch besser, ruf
sie einfach an, und sage ihr, dass du noch ein bisschen bei uns bleibst, okay?«
    »Stimmt«, sagt Kokoschansky, »auf die paar Minuten kommt es auch nicht
an.«
    »Eine Dusche würde dir bestimmt guttun. Du kennst dich ja hier aus.
Danach fühlst du dich bestimmt gleich um einiges besser.«
    »Ja, da gebe ich dir recht. Das mache ich. Bin gleich wieder zurück.«
    »Lass dir ruhig Zeit …« Sonjas hintergründiges Lächeln sieht Kokoschansky
nicht mehr.
    Der warme Wasserstrahl wirkt tatsächlich Wunder. Er stützt sich an den
Fliesen ab, lässt minutenlang das Wasser nur über seinen Nacken rieseln. Dann
dreht er die Hähne wieder zu, steigt vorsichtig aus der Kabine auf die
Duschmatte, will nach einem Badetuch greifen und fühlt plötzliches flauschiges
Frottee, dass sanft über seinen Rücken streicht. Abrupt dreht er sich um und
sieht Sonja in einem beinahe durchsichtigen Nachthemd vor ihm stehen. In ihren
Augen dieses lüsterne Glitzern, dass er nur allzu gut kennt.
    »Was soll das, Sonja?«, fährt er sie an.
    »Reg dich wieder ab, mein Lieber. Ich bin schließlich auch
Krankenschwester und will wissen, ob sie dich im Krankenhaus richtig verarztet
haben.« Kaum ausgesprochen, hat sie bereits sein Gemächt in der Hand, kniet vor
ihm und nestelt an dem klatschnassen Verband herum. Ein Ruck, Kokoschansky
verzieht für einen Moment sein Gesicht, und das dicke Pflaster ist ab. »Sehr
schön«, meint Sonja und ihre Berührungen haben nicht im Geringsten etwas mit
einer medizinischen Überprüfung zu tun, »sehr gut, gefällt mir ausgezeichnet.«
    »Sonja, hör sofort auf! Bitte!« Er versucht, sie wegzudrängen, sich ihrem
Griff zu entziehen, doch es gelingt ihm nicht. Das Gegenteil tritt ein. In
ihren Händen erigiert sein Glied, und ihre Lippen stülpen sich über die Eichel.
    »Was soll der Scheiß?«, flüstert Kokoschansky wütend, um Günther nicht zu
wecken, brutal stößt er seine Exfrau von sich.
    »Sieh dich doch an!«, keift sie. »Du stehst mit einem Ständer vor mir! Du
willst es doch auch!«
    »Sei leise«, fordert Kokoschansky sie auf, »du weckst noch den Buben. Es
ist vorbei, Sonja, ein für allemal vorbei. Nein, ich will nicht mit dir ins
Bett. Es geht einfach nicht, versteh das endlich!«
    »Weißt du, wie lange ich keinen Mann mehr gehabt habe? Nach dieser
verdammten Geschichte, die du mir eingebrockt hattest, konnte ich mit keinem
Mann mehr ficken. Ich habe es versucht, es funktionierte nicht mehr. Ich kann
nur mit einem Mann, dem ich auch vertraue, und das bist nun einmal du.« Sie
steht auf, zieht sich blitzartig ihr Nachthemd über den Kopf. »Schau mich an!
Bin ich nicht mehr begehrenswert? Das kannst du alles wieder haben. Ich habe
kein Problem damit, wenn du mit Lena bumst, aber ich will, dass du es auch
wieder mit mir treibst. Keine Sorge, das bleibt unter uns beiden. Sie wird nie
davon erfahren. Und du wärst ein glücklicher Mann, weil du regelmäßig zwei
Frauen

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