Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Rundungen
erkundete.
    Wieder spürte Desari, wie ihr
Körper auf die Liebkosung reagierte. So würde es immer sein, das wusste sie
genau. Julian Savage war es gelungen, Macht über ihren Körper zu erlangen und
sich mit ihr auf einzigartige Weise zu vereinigen. Desari hatte einiges über
die körperliche Liebe gelesen, kannte jede Einzelheit, jede Position, jede
faszinierende Intimität, die ein Mann und eine Frau miteinander teilen
konnten. Und doch hatte sie nie selbst erotische Sehnsucht gespürt. Desari
hatte einfach angenommen, dass Karpatianerinnen nicht die gleichen Bedürfnisse
verspürten wie sterbliche Frauen. Und doch hatte ihr Körper offensichtlich nur
auf diesen einen Mann gewartet. Ihre zweite Hälfte.
    Julian küsste sie zärtlich. »Ich
werde es nicht zulassen, dass du mich verlässt, Desari.« Seine Worte klangen
leise, die Stimme ein hypnotischer Zauber. Sie berührte ihren Geist so sanft
und zärtlich wie Schmetterlingsflügel. Und so geschickt, dass sie zunächst
seinen elegant verborgenen telepathischen Befehl nicht bemerkte. Desari
seufzte. Sie wollte diesen wunderbaren Augenblick nicht durch eine
Auseinandersetzung zerstören. Vielleicht würde ihr ein solches Erlebnis nie
wieder beschieden sein. Dennoch musste sie ihre Pflicht erfüllen und durfte
nicht nur an sich denken.
    Julian war ein Rebell, ein Mann,
der keine Autorität anerkannte und es vorzog, seinen eigenen Weg zu gehen. Er
beabsichtigte, sie an einen fernen Ort zu bringen und von ihrer Familie zu
trennen. Doch das kam nicht infrage. Desari lächelte leise. Sie kannte ihn.
Julian hatte seinen Geist mit ihrem verbunden. Ein dunkler Schatten lag auf
seiner Seele, den sie noch nicht verstehen konnte. Dafür wusste sie nur zu
genau, dass er es nicht fertig bringen würde, sie unglücklich zu machen.
    In den vielen Jahrhunderten
seines Lebens hatte Julian auf der Suche nach neuem Wissen die karpatianischen
Gesetze oft sehr großzügig ausgelegt. Er verfügte über eine schnelle
Auffassungsgabe und große Intelligenz und war so an seine eigene Macht gewöhnt,
dass sie ihn wie ein Umhang umgab. Er wusste viele Dinge, die den meisten
Karpatianern völlig unbekannt waren, und hatte sich zu einem außergewöhnlichen
Krieger entwickelt, einem gefährlichen Vampirjäger, der bereits viele Untote
zur Strecke gebracht hatte.
    Tief in seiner Seele untersuchte
Desari den dunklen Schatten. Julian schien zu glauben, dass er sich von anderen
karpatianischen Männern unterschied, dass diese Finsternis sich nicht im Laufe
der Jahrhunderte entwickelt hatte, sondern schon immer in ihm gewesen war. Doch
Desari fand, er ähnelte in dieser Hinsicht ihrem Bruder. Was auch immer sie von
den anderen Karpatianern unterschied, es hatte ihnen erlaubt, einen eisernen
Willen zu entwickeln und unerbittlich an ihrer Existenz festzuhalten, während
viele andere gescheitert waren.
    Desari hatte auch die Leere in
seinem Leben gesehen, die bedeutungslose, karge Existenz, zu der er verdammt
gewesen war. Julian hatte sich bereits dazu entschlossen, sein Leben zu
beenden, weil er nicht mehr daran geglaubt hatte, eines Tages seine Gefährtin
zu finden. Dann stieß Desari auf einen anderen eigenartigen Schatten in seinen
Gedanken. Ein Hauch von Reue, weil es ihm nicht gelungen war, seinem Leben ein
Ende zu setzen. Doch gleich darauf war der Gedanke verschwunden, als wäre er
niemals da gewesen. Desari erfuhr von seiner großen Freude, den intensiven
Gefühlen, die sie in ihm erweckt hatte. Nie zuvor hatte sie etwas von der Idee
eines Gefährten gehört und wusste auch nicht genau, ob sie daran glauben
sollte. Doch Julian war fest davon überzeugt.
    Er lag ausgestreckt auf dem Bett
und stützte sich auf einen Ellbogen, sodass er jeden Ausdruck auf Desaris
makellosem Gesicht genau studieren konnte. Noch immer erschien es ihm
unglaublich, dass eine so schöne Frau ihm gehören sollte. Es musste ein Traum
sein, eine verzweifelte Fantasie, die er irgendwie zum Leben erweckt hatte. Nie
zuvor hatte Julian sich gestattet, Wünsche oder Hoffnung zu hegen. Von Anfang
an hatte er gewusst, dass er sich eines Tages dazu entschließen würde, der
Morgensonne zu begegnen. Und jetzt war ihm das Leben geschenkt worden - ein
unvorstellbar kostbarer Schatz. Und er hatte seine Gefährtin in eine Welt aus
Finsternis und Gefahr gebracht, obwohl sie bislang nur Licht und Güte gekannt
hatte.
    Desari lauschte dem ruhigen
Rhythmus seines Herzschlags. Sie spürte seinen kräftigen Körper, die

Weitere Kostenlose Bücher