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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und glitt aus
den Fängen seines Gegners, während er sich gleichzeitig verwandelte. Er trat
dem Vampir in menschlicher Gestalt entgegen. Er war elegant gekleidet, Blut
strömte aus der Wunde an seiner Schulter, und das goldblonde Haar umrahmte
seine undurchdringlichen Züge. War dies der Vampir, nach dem er gesucht hatte?
Hatte sein Blut den Untoten angelockt und seine Gefährtin verraten? Julian
musterte seinen Feind aus kurzer Entfernung und schirmte Desari mit seinem
menschlichen Körper vor dem Angreifer ab. Er sah sie nicht an und verlor auch
keine Zeit damit, ihren Gehorsam einzufordern. Seine Aufmerksamkeit galt
allein dem Vampir. Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, das jedoch den
eisigen Blick seiner goldbraunen Augen nicht erreichte. Julian verneigte sich
leicht. »Wirklich clever. Ich gratuliere dir zu dem gelungenen Angriff.« Seine
Stimme klang sanft und rein. Doch er erkannte den Untoten nicht, also konnte es
sich auch nicht um seinen Erzfeind handeln. Julian wusste nicht, ob er
erleichtert oder enttäuscht sein sollte.
    Der Vampir starrte ihn an, die
Lider halb gesenkt. Er war groß, größer als Julian, verfügte jedoch nicht über
die athletische Gestalt des Karpatianers. In seinen Zügen spiegelte sich noch
die Erregung seines letzten Mordes. Zweifellos hatte es sich um einen armen
Touristen auf dem Zeltplatz gehandelt. Julian wurde unruhig, als der Vampir
keine Anstalten machte, sich auf ein Gespräch einzulassen. Das Ungeheuer
starrte ihn einfach an. Es war für einen Vampir ungewöhnlich, nicht damit zu
prahlen, dass es ihm gelungen war, einen so mächtigen Jäger wie Julian zu
verletzen.
    Der Wald verschwamm vor Julians
Augen, während die Erde unter seinen Füßen bebte. Absichtlich ließ er sein
Lächeln strahlender werden, sodass seine weißen Zähne aufblitzten. »Ein netter
Trick. Ich habe ihn schon als kleines Kind gelernt. Es beleidigt mich, dass du
mir so wenig Respekt entgegenbringst.« Julian veränderte seinen Tonfall nicht.
Seine Stimme war noch immer eine Mischung aus hypnotischem Zauber und
makelloser Reinheit. Er sah, dass sie dem Vampir körperliche Schmerzen
bereitete. Der Unhold verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf, als versuchte
er erfolglos, wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
    Dann begann die schreckliche
Kreatur sich in einem hypnotischen Tanz zu bewegen. Julian stand still und Heß
sich nicht dazu verführen, den Schritten seines Feindes zu folgen. Wachsam und
sprungbereit beobachtete er den Vampir, während er gleichzeitig mit seinen geschärften
Sinnen die Umgebung und sogar den Himmel absuchte. Das Verhalten des Vampirs
war sehr ungewöhnlich. Er verfolgte einen Plan, den Julian noch nicht kannte,
und da die Bedrohung im Augenblick auch Desari galt, wagte er nicht, den
Untoten zu früh anzugreifen oder einen Fehler zu machen. Seine Gefährtin war
nicht geflohen, also musste er sie beschützen.
    Du glaubst, uns lauert noch
ein anderer auf. Desari war ein Schatten in seinem Geist. Sie kannte Julians Gedanken
und wusste um sein Unbehagen. Auch sie hatte die Umgebung abgesucht, war
jedoch nicht in der Lage gewesen, die Anwesenheit eines zweiten Vampirs zu
entdecken.
    Ich bin ganz sicher.
    Und es wäre leichter für dich,
den beiden gemeinsam gegenüberzutreten?
    Ja, denn dann hätte ich eine
größere Chance, die Schlacht zu kontrollieren.
    Desari hatte sich bislang ganz
still verhalten, damit Julian sich so wenig wie möglich um sie sorgen musste.
Doch nun richtete sie sich zu voller Größe auf und trat in menschlicher Gestalt
selbstbewusst an seine linke Seite. Sie ließ ihrem Gefährten genügend Platz,
sich frei zu bewegen, hielt sich jedoch in seinem Sichtfeld auf, damit er sie
nicht in Gedanken suchen musste. Julian, du darfst auf keinen Fall dem Lied zuhören,
das ich jetzt singen werde, warnte sie ihn. Dann blickte sie in den Sternenhimmel
hinauf und begann leise zu singen. Als die erste silbrig helle Note ertönte,
zuckte Julian zusammen. Es kostete ihn enorme Willenskraft, den Klang von
Desaris Stimme aus seinem Bewusstsein zu verdrängen. Ihr Lied war von
gespenstischer Schönheit. Die Melodie stieg in den Nachthimmel auf und breitete
sich über dem Wald aus, getragen von einem eigentümlichen Wind, der durch die
Bäume strich, selbst die höchsten Baumkronen erreichte und dann wieder ins
tiefste Dickicht eindrang. Desaris Lied enthielt einen sanften, aber
unwiderstehlichen Befehl an alle Kreaturen, gut oder böse, zu ihr zu kommen.
Niemand

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